| # taz.de -- Psychisch Kranke über Stigmatisierung: „Niemals allein, immer zu… | |
| > Psychisch Kranke haben oft mit Stigmatisierung und Ausgrenzung zu | |
| > kämpfen. Ava Anna Johannson und Jens-Christian Mohr wollen ihnen eine | |
| > Stimme geben. | |
| Bild: Jens-Christian Mohr und Ava Anna Johannson wollen gern Stellung nehmen | |
| taz: Frau Johannson, Herr Mohr – normalerweise finden diese Interviews im | |
| Zweiergespräch statt. Wir sitzen hier jedoch zu dritt. Warum ist es Ihnen | |
| wichtig, dass Sie dieses Gespräch gemeinsam führen? | |
| Ava Anna Johannson: Die Qualität wird besser, wenn wir zu zweit sind und | |
| uns unterstützten können. Schließlich sind wir alle nicht geübt in solchen | |
| Situationen, und die Aufregung kann einem einen Strich durch die Rechnung | |
| machen – das passiert bei vielen Leuten mit psychischen Beeinträchtigungen. | |
| Und wenn es um Themen geht, die für einen von uns belastend sind, kann die | |
| zweite Person einspringen. | |
| Jens-Christian Mohr: Genau, wenn eine Bemerkung etwas auslöst, ist man | |
| nicht allein. Schließlich kann ich [1][meine Depression nicht | |
| kontrollieren], die ist ständig da. Ganz konkret bei mir ist es so, dass | |
| ich soziale Ängste habe. Damit ist ein Zweiergespräch für mich absolut | |
| anspannend. Wenn eine zweite Person dabei ist, hilft mir das, mit der Lage | |
| umgehen zu können. Darum haben wir entschieden, dass wir immer zu zweit | |
| auftreten, auch in Gremien oder auf Tagungen. | |
| Johannsen: Ja, das finde ich wichtig: Wir machen es generell, es muss also | |
| niemand im Einzelfall entscheiden: Kann oder will ich das vielleicht doch | |
| allein? | |
| Mohr: Niemals allein, immer zu zweit, das ist ein Grundsatz der AGH. | |
| Wofür steht AGH? | |
| Johannson: Für „Aktionsgemeinschaft Handlungsplan – Netzwerk | |
| Schleswig-Holstein“. Wir sind eine sozialpolitische Selbstvertretung von | |
| und für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Beeinträchtigungen und | |
| Behinderungen. Wir benutzen die verschiedenen Begriffe, damit sich alle | |
| mitgemeint fühlen können, egal ob sie sich nun als behindert, krank oder | |
| jenseits solcher Schemata als beeinträchtigt definieren. | |
| Und was möchten Sie erreichen, wie gehen Sie vor und wie sieht das Ziel | |
| aus? | |
| Mohr: Das Ziel – das klingt jetzt sehr idealistisch – ist eine Verbesserung | |
| der Lebensumstände von Menschen im psychiatrischen Hilfesystem. Es geht | |
| darum, uns Betroffenen eine Stimme zu geben, wo diese Stimme bisher nicht | |
| vorhanden ist oder nicht gehört wird. Wir machen nicht nur Laber-Rhabarber, | |
| sondern tun konkret etwas: Wir sitzen in Schleswig-Holstein in sämtlichen | |
| wichtigen Ausschüssen und Gremien, die sich mit dem Thema befassen. | |
| Johannson: Wir setzen auf Dialog statt Konfrontation, und inzwischen werden | |
| wir von Gremien und den Landtagsfraktionen gebeten, Stellung zu nehmen, | |
| auch zu Gesetzen. Als das Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz im Land novelliert | |
| wurde, waren wir eingeladen, und einige unserer Vorschläge fanden sich | |
| darin wieder – das war ein Highlight. Darüber hinaus halten wir Vorträge | |
| und bieten Fortbildungen an. Denn natürlich gibt es im Hilfesystem viel zu | |
| verbessern, aber noch stärker sind die Barrieren, die die Gesellschaft | |
| aufbaut: Stigmatisierung, Ausgrenzung und die Armutsfalle, in der viele | |
| stecken. | |
| Wie sind Sie zur AGH gekommen? | |
| Johannson: Ich habe eine [2][Ausbildung zur Ex-In-Genesungsbegleiterin] – | |
| das Ex In steht für Experienced Involvement, also Beteiligung Erfahrener – | |
| gemacht und schon währenddessen in einer Beratungsstelle [3][des Kieler | |
| Fensters] als Minijobberin gearbeitet. Dabei habe ich Leute getroffen, die | |
| von der AGH erzählt haben. Ich war sofort Feuer und Flamme. Vor meiner | |
| Krankheit bin ich immer ehrenamtlich aktiv gewesen, hatte zu dem Zeitpunkt | |
| aber zehn Jahre lang nichts gemacht, weil ich nicht in der Lage war. | |
| Mohr: Bei mir gab eine Veranstaltung den Ausschlag, bei der Ava eine Rede | |
| gehalten und von ihren eigenen Erfahrungen berichtet hat. Das war ein | |
| Aha-Erlebnis: Wow, da ist jemand mit psychischer Krankheit und erzählt | |
| davon. Das hat mich umgehauen. Ich fand’s krass, dass es offenbar auch | |
| andere gibt, denen es so geht wie mir und die was verbessern wollen. | |
| Darüber kam ich auch zu einer Ex-In-Ausbildung und wurde geradezu | |
| erschlagen von Informationen. Bei einer Veranstaltung im Landtag in Kiel | |
| saßen zwei AGH-Vertreter mit Politikern auf dem Podium. Das hat wieder | |
| diesen Wow-Moment ausgelöst. Aber ich habe mich damals nicht sofort | |
| getraut, der AGH beizutreten. Irgendwann habe ich dann eine Mail | |
| geschrieben und bin seither dabei. | |
| Psychische Krankheit ist immer noch tabu, Sie gehen damit in die | |
| Öffentlichkeit. Wie schwer fiel es Ihnen anfangs, sich selbst die Krankheit | |
| einzugestehen und das auch offen zu thematisieren? | |
| Johannson: Ich bin Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Kindheit, | |
| hatte eine komplizierte Jugend, war schon damals in der Psychiatrie, wobei | |
| der Missbrauch aber nie zur Sprache kam. Mit knapp über 40 Jahren hatte ich | |
| eine Art Zusammenbruch, dann wurden Diagnosen gestellt. Das größte Problem | |
| war, über die sexuelle Gewalt zu sprechen. Ich habe schließlich gemerkt: | |
| Darüber zu sprechen, hat mit Empowerment zu tun. Ich konnte meine | |
| Geschichte selbst in die Hand nehmen und in die Offensive gehen. Offenheit | |
| hat viel mit der Überwindung von Scham zu tun. Ich verstecke mich nicht | |
| länger, ich fordere ein, gleichwertiger Teil der Gesellschaft zu sein. | |
| Mohr: Bei mir war der erste Schritt schwer. Ich habe viel mit Ängsten zu | |
| tun, und da ist Öffentlichkeit sehr schwierig. Geholfen hat mir der | |
| Ex-In-Kurs. Dort muss man sich mit der eigenen Geschichte befassen und | |
| erhält eine Grundlage, die Gefühle zu reflektieren und auszudrücken. Mir | |
| hat es bei der Bewältigung geholfen. So ein Schritt ist nichts für jeden, | |
| man muss sich das gut überlegen. Aber ich habe mich entschieden, aktiv zu | |
| sein, und dann gehört es dazu, über die Krankheit zu sprechen. Das hat auch | |
| mit Normalisierung zu tun: Von psychischer Krankheit betroffen zu sein und | |
| das zu sagen, sollte so normal sein, wie über ein gebrochenes Bein zu | |
| reden. | |
| Wie passiert Stigmatisierung konkret? | |
| Johannson: Zwei Geschichten: Als Jugendliche war ich in der Kinder- und | |
| Jugendpsychiatrie, die in einem Normalkrankenhaus untergebracht war. Ich | |
| stand im Lift und hatte das entsprechende Stockwerk gedrückt. Eine Mutter | |
| mit Kind kam herein, warf einen Blick auf die Liftanzeige und ging gleich | |
| wieder raus mit der Bemerkung: Damit wollen wir nichts zu tun haben. Vor | |
| Kurzem habe ich mit einem anderen AGH-Mitglied einen Vortrag gehalten und | |
| erst am Schluss offengelegt, dass wir psychisch beeinträchtigt sind. Einige | |
| der Teilnehmer*innen gaben zu, sie hätten den Vortrag anders gehört, | |
| wenn sie es gewusst hätten. Das heißt, es macht einen Unterschied, ob ich | |
| sage, ich bin Diplom-Pädagogin oder ich habe eine psychische Erkrankung, | |
| weil alles, was ich noch sage, gefärbt wahrgenommen wird. | |
| Menschen haben Vorurteile, und es gibt einen starken Impuls, sich von | |
| psychisch Kranken abzugrenzen, auch verbal: Die psychiatrische Klinik in | |
| Kiel wird immer noch als „Idiotenhügel“ bezeichnet. Einen Beitrag leisten | |
| auch Medien und Filme, wenn sie psychische Krankheit in Zusammenhang mit | |
| Attentaten oder Kriminalität setzen. Es wird unterstellt, dass alle eine | |
| gestörte Wahrnehmung haben oder nicht vertrauenswürdig sind. Aber wenn man | |
| sich traut, es zu sagen, kann man ins Gespräch kommen. | |
| Mohr: Das Problem ist, dass man Menschen die psychische Krankheit nicht | |
| ansieht. Bei dem erwähnten gebrochenen Bein laufe ich auf Krücken, aber | |
| krasse Angst ist unsichtbar. Da heißt es: Geh mal raus, die Sonne scheint. | |
| Oder: Du siehst doch ganz intelligent aus, wieso schaffst du es nicht, | |
| deine Post zu öffnen? Daneben gibt es eine zweite Form von Stigmatisierung, | |
| die fürsorgliche: Armer Behinderter, du kannst das nicht. Man wird in Watte | |
| gepackt, nicht als selbstständiger Mensch wahrgenommen. Das ist eine | |
| subtile Form, die die Profis im Hilfesystem manchmal selbst nicht merken. | |
| Aber das Fiese daran ist, dass es mir die Möglichkeit nimmt zu sehen, was | |
| ich kann. Stattdessen wird auf die Defizite geschaut. | |
| Wann und wie haben Sie gemerkt, dass Sie psychisch krank sind? | |
| Johannson: Rückblickend kann ich sagen, dass der Auslöser die sexualisierte | |
| Gewalt war. Das, was als Krankheit bezeichnet wird, sehe ich als | |
| Bewältigung der krassen Situation. Krank war, was mir angetan wurde, nicht | |
| mein Umgang damit. Damals, in den 1970ern, wurde mir nicht geglaubt, was | |
| ich erzählte, mir wurden meine Gefühle abgesprochen, ich wurde lächerlich | |
| gemacht. Irgendwann habe ich mich da herausgewurschtelt und 20 Jahre ein | |
| anscheinend normales Leben geführt, mit Reihenhaus, Mann, zwei Kindern, | |
| Beruf. | |
| Dann kam eine körperliche Krankheit, die wie ein Trigger war. Als ob ein | |
| Schalter umgelegt wurde, brach der Boden unter den Füßen weg, ich war im | |
| freien Fall. Ich musste zur Kenntnis nehmen: Okay, das bleibt und ich muss | |
| gucken, wie ich das gelöst kriege. Nach früheren schlechten Erfahrungen | |
| wollte ich nicht wieder in die Psychiatrie, also brauchte es ein halbes | |
| Jahr, bis ich so weit war, Hilfe anzunehmen. Dann hatte ich Glück, dass ich | |
| auf Leute gestoßen bin, die mich unterstützen konnten. Das brachte den | |
| Genesungsweg in Gang. | |
| Aber Haus, Mann, Kinder und Job sind weg? | |
| Johannson: Die Kinder zum Glück nicht! Der Kontakt war und ist immer gut, | |
| darüber bin ich sehr glücklich. Aber ich bin berentet und in vielen Dingen | |
| eingeschränkt. Meine Konzentration ist gestört, ich brauche viel Zeit für | |
| Aufgaben, muss mich von Reizen abschirmen, habe Schlafstörungen. Vieles | |
| habe ich hinter mir gelassen, aber auf der anderen Seite habe ich das | |
| Gefühl, etwas Neues dazubekommen zu haben. Ich verstehe besser, warum ich | |
| so ticke, und kann dazu stehen. | |
| Herr Mohr, wie war das bei Ihnen? | |
| Mohr: Bei mir gab es nicht diesen einen Moment, sondern einen langen | |
| Prozess. Ich habe in der Schule schweres Mobbing erleben müssen, und | |
| erhielt, um es freundlich zu sagen, eher unzureichende Hilfe. Daraus | |
| entwickelte sich soziale Angst, Misstrauen gegenüber anderen und ein | |
| Abschotten der eigenen Emotionen. Ich habe immer versucht, alles | |
| unauffällig zu tun: Schule, Zivildienst, Studium, immer mit dem Gedanken, | |
| wie bleibe ich unter dem Radar. | |
| Ich hatte auch ein bisschen Therapie, aber eher, um die Erwartungen der | |
| Außenwelt zu erfüllen. Sprich, ich konnte dem Therapeuten gar nicht sagen, | |
| worum es geht. Im Studium ist die Depression voll durchgeschlagen. Da hatte | |
| ich das Glück, in eine gute Klinik zu kommen. Mir wurde die richtige | |
| Diagnose gestellt, das war für mich der Wendepunkt. Vorher war ich in | |
| ständiger Anspannung und wusste nicht, warum ich keine Leistungen bringen | |
| und nicht einmal Kleinigkeiten schaffen kann. Der Wendepunkt war das | |
| Wissen, dass es ein Hilfesystem gibt, das mir tatsächlich helfen kann. | |
| Ich finde es spannend, dass Sie beide gerade das psychiatrische System eher | |
| als hilfreich beschreiben. Viele Psychiatrieerfahrene berichten von Zwang | |
| und übertriebener Medikation. | |
| Mohr: Mit der Powerkombi aus sozialer Phobie und Depression bin ich der | |
| ideale Patient für alle Profis, die keine Querulanten mögen. Ich habe immer | |
| alles mitgemacht, auch alle Medikamente genommen. Sprich, es musste nie | |
| jemand Zwang anwenden. | |
| Johannson: Ich lobe das System durchaus nicht generell. Mein erster | |
| Aufenthalt in der Erwachsenenpsychiatrie war katastrophal. Ambulante | |
| Gespräche waren überwiegend okay. Gute Erfahrungen habe ich immer dann | |
| gemacht, wenn Leute mich und meinen Bedarf gesehen und ihr Programm daran | |
| angepasst haben. Wichtig ist, dass Therapeuten sich auf mich einlassen, | |
| dass sie als Person greifbar sind. | |
| Als Ex-In-Kräfte arbeiten Sie selbst in Kliniken oder Beratungsstellen mit. | |
| Welche Knackpunkte und Probleme sehen Sie aus dieser fachlichen Sicht? | |
| Johannson: Auch Menschen in den helfenden Berufen haben Vorurteile, und es | |
| ist ein großes Tabu, in einem helfenden Beruf und gleichzeitig betroffen zu | |
| sein. Das macht die Implementierung von Ex-In-Kräften schwierig, weil mehr | |
| oder minder offen Fragen im Raum stehen: Können die das, halten sie die | |
| Schweigepflicht ein, erzählen sie ungefragt allen ihre Geschichte, sind die | |
| nicht ständig krank? Ex-Inler*innen bringen Kompetenz und Erfahrung mit, | |
| aber die Einrichtungen müssen es wollen. Für die Leute selbst bedeutet die | |
| Rückkehr ins Arbeitsleben oft einen großen Schritt in Richtung Genesung. | |
| Mohr: Pragmatisch wünsche ich mir die Finanzierung von Ex-In-Stellen. Ich | |
| möchte meine Arbeit entlohnt wissen, ich bin keine billige Alternative in | |
| Zeiten des Fachkräftemangels. Dafür setzen wir uns ein, ohne | |
| missionarischen Zorn, aber vehement und stetig. Trotzdem ist ärgerlich, | |
| dass man für jedes Fitzelchen kämpfen muss, mit einer Energie, die man | |
| eigentlich nicht hat. | |
| Wie geht’s Ihnen zurzeit? Sind Sie stabil, wechseln gute und schlechte | |
| Tage? | |
| Mohr: Ich kann sagen, es ist ein Genesungsprozess. In verschiedenen | |
| Bereichen bin ich deutlich weiter als vor zwei Jahren, in anderen Bereichen | |
| habe ich noch schlechte Tage. Aber ich habe mehr Werkzeuge und kann mit | |
| schlechten Phasen besser umgehen. Und, das Wichtigste, ich weiß, dass diese | |
| Phasen vorbeigehen. Das ist eine wichtige Botschaft, die ich gern anderen | |
| mitgeben würde. Zynisch und verbittert zu werden ist leicht, aber es gibt | |
| die Hoffnung auf ein lebenswertes Leben. | |
| Johannson: Ja, es gibt ein Auf und Ab, aber auch Menschen ohne Diagnose | |
| jubeln nicht ständig. Grundsätzlich geht auch bei mir die Tendenz nach | |
| oben. Ich kenne mich gut mit mir aus und gestalte mein Leben so, dass ich | |
| belastende Faktoren vermeide. Ich verbringe wenig Zeit mit Leuten, die mir | |
| nicht gut tun, und wenn ich ein Tief habe, erinnere ich mich daran, dass es | |
| vorbeigeht. | |
| Ist das Ziel, die Krankheit loszuwerden, oder geht es darum, sich mit der | |
| Krankheit zu arrangieren? | |
| Johannson: Ich glaube, für mich wird die Krankheit immer eine Rolle | |
| spielen. Wenn ich denke, im Alter pflegebedürftig zu sein und dann | |
| angefasst werden von Leuten, die ich nicht kenne, das löst was aus. Aber | |
| ich würde auch sagen, die Erkrankung muss nicht mein Leben bestimmen. Der | |
| Teil, den die Krankheit nicht bestimmt, wird immer größer. | |
| Mohr: Geht mir ähnlich. Natürlich wünsche ich mir, gesund zu sein. Aber ich | |
| werde vermutlich keinen Punkt finden, an dem ich sage: Hey, ich bin gesund. | |
| Für mich ist Genesung ein Prozess. Um noch einmal die Analogie zum | |
| gebrochenen Bein zu bemühen: Ich bin dabei, die Krücken abzulegen, und auch | |
| wenn ich noch ein bisschen humpeln sollte, will ich mich nicht dadurch | |
| abhalten lassen zu leben. Ich bin nicht meine Diagnose! | |
| Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft? | |
| Mohr: Der Idealist in mir wünscht sich mehr Empathie. Der Pragmatische | |
| wünscht sich mehr Finanzierung der Selbstvertretung. | |
| Johannson: Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Zurzeit müssen wir das Geld | |
| fürs Ehrenamt selbst mitbringen, was paradox ist, weil die meisten von uns | |
| wenig Geld haben. [4][Wenn die Gesellschaft möchte], dass wir | |
| gleichberechtigt partizipieren, wäre es wichtig, die Selbstvertretung zu | |
| unterstützen. Aber vor allem, auch wenn es pathetisch klingt, wir müssen | |
| miteinander ins Gespräch kommen. Vorurteile lassen sich abbauen, wenn man | |
| miteinander spricht | |
| 14 Nov 2022 | |
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