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# taz.de -- Irans Präsident in New York: Massenmörder bei Vollversammlung
> Der iranische Präsident ist für Tausende Todesurteile verantwortlich.
> Während er die Bühne in New York betritt, kämpfen Iranerinnen für ihre
> Freiheit.
Bild: Der iranische Präsident Ibrahim Raissi am Montag auf dem Weg nach New Yo…
Die Vereinten Nationen haben in ihrer Geschichte schon einigen Diktatoren
eine Bühne zur Verfügung gestellt. Diese Woche ist es wieder so weit:
Ebrahim Raissi, Präsident der Islamischen Republik Iran, darf vor der
UN-Generalversammlung reden. Raissi kann getrost als mutmaßlicher
Massenmörder bezeichnet werden. Im Jahr 1988 wurden Tausende Gefangene mit
einem Schlag hingerichtet. Die genaue Zahl ist bis heute nicht bekannt.
[1][Amnesty International] rechnet mit mindestens vier- bis fünftausend
Toten.
Es gab keine Gerichtsverfahren, keine Prozesse, keine Gnade – das
Todesurteil kam und wurde vollstreckt. Raissi war einer der Richter, die
diese Todesurteile fällten. [2][In einem Interview] mit dem US-Sender CBS
Anfang dieser Woche behauptete er, die Hingerichteten hätten
strafrechtliche Prozesse bekommen. Und die Strafen seien für die Taten
angemessen. Die Massenhinrichtungen von 1988 gehören zu den dunkelsten
Kapiteln der iranischen Geschichte. Sie wurden nie aufgearbeitet.
Und niemand wurde zur Verantwortung gezogen. Während im Iran wieder
Menschen protestieren, spricht Raissi in New York vor der
UN-Vollversammlung. Erst am Freitag starb Mahsa (Zhina) Amini, eine
22-jährige Kurdin, die von der Sittenpolizei festgenommen wurde, weil sie
ihr Kopftuch nicht den Regeln entsprechend fest um das Haar trug. Seit
Samstag gibt es landesweit Proteste. F
[3][Frauen nehmen ihren Hidschab ab], schneiden sich aus Solidarität die
Haare ab und gehen mit vielen anderen Iraner*innen auf die Straßen –
unter Lebensgefahr. Während Raissi in New York auf der Bühne steht, wehren
sich diese mutigen Menschen gegen Willkür und Repression. Wenn sie das
Gefühl haben, von der Weltgemeinschaft allein gelassen zu werden, haben sie
recht. Jetzt ist es an der internationalen Gemeinschaft, an der freien
Welt, sich zu solidarisieren. Mit Mahsa Amini. Und mit allen Iraner*innen,
die für Freiheit kämpfen.
20 Sep 2022
## LINKS
[1] https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/iran-iran-neue-beweise-fu…
[2] https://iranjournal.org/news/raissi-verteidigt-vor-usa-reise-erneut-politis…
[3] /Nach-Tod-einer-Frau-in-Iran/!5882068
## AUTOREN
Gilda Sahebi
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