| # taz.de -- Linke zur Enteignungskommission: Keine Freifahrt für Däubler-Gmel… | |
| > Die Enteignungskommission will politische Vorgaben unterlaufen. Die Linke | |
| > übt Kritik an der Vorsitzenden und drängt im Senat auf eine Klärung. | |
| Bild: Kommissionschefin Herta Däubler-Gmelin. Wird es bald einsam um sie? | |
| Berlin taz | Die Berliner Linke hat auf Vorwürfe reagiert, wonach die | |
| [1][Enteignungskommission die ihr durch den Senat gesetzten Grundsätze für | |
| ihre Arbeitsweise unterläuft]. Nach einem entsprechenden Bericht der taz | |
| vom Freitag fasste der Landesvorstand der Partei bei seiner Sitzung am | |
| Samstag einstimmig einen Beschluss, in dem die Einhaltung der „politisch | |
| verabredeten Rahmenbedingungen“ für die Kommissionsarbeit gefordert wird. | |
| Dies sei für die Partei von „großer Bedeutung“. | |
| Nächste Woche soll Justizministerin Lena Kreck (Linke) das Gespräch mit | |
| Stadtenwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) und Finanzsenator Daniel | |
| Wesener (Grüne) suchen. Ein Gespräch mit der Kommissionsvorsitzenden Herta | |
| Däubler-Gmelin solle noch vor der nächsten Kommissionssitzung Mitte Juni | |
| folgen. | |
| Elif Eralp, Mitglied des Landesvorstands und Sprecherin für Partizipation | |
| der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, sagte der taz: „Als Linke Berlin | |
| wollen wir den Volksentscheid zur Umsetzung bringen.“ Die Partei wolle sich | |
| dabei aber nicht inhaltlich einmischen: „Die Kommission ist unabhängig“, so | |
| Eralp. Jedoch müssen sich in ihrer Geschäftsordnung „die politischen | |
| Verabredungen des Senats, für die unsere Senatsmitglieder gerungen haben, | |
| widerspiegeln.“ Senat und Abgeordnetenhaus trügen „die Verantwortung für | |
| die Umsetzung des Bevölkerungswillens“. | |
| Die [2][zwölfköpfige Expertenkommission], die die Umsetzung des | |
| erfolgreichen Volksentscheids zur Vergesellschaftung der großen privaten | |
| Wohnungskonzerne prüfen soll, war Ende März nach intensiven | |
| Auseinandersetzungen vom rot-grün-roten Senat eingesetzt worden und kam | |
| Ende April zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. | |
| Laut einer von Däubler-Gmelin intern vorgestellten Geschäftsordnung soll | |
| sie ihre monatlichen Arbeitssitzungen im Grundsatz nichtöffentlich | |
| abhalten. Zudem wolle die Vorsitzende, so die Kritik vor allem aus Reihen | |
| der Initiative Deutsche Wohnen & Co enteignen, auch über Alternativen zur | |
| Vergesellschaftung diskutieren lassen und sich selbst an Abstimmungen | |
| beteiligen. All das ist nicht durch den [3][Einsetzungsbeschluss des | |
| Senats] gedeckt. | |
| Der Beschluss, den die Linke am Montag veröffentlichen will und der der taz | |
| vorab vorlag, benennt sechs Punkte, die aktuell infrage stehen, für die | |
| Arbeit der Expertenkommission aber weiterhin gelten sollen. Demnach seien | |
| nichtöffentliche Sitzungen mit dem Senatsbeschluss einer „im Grundsatz | |
| öffentlich“ arbeitenden Kommission „nicht vereinbar“. Es sei von | |
| „elementarer Bedeutung, dass die Kommission so öffentlich wie möglich | |
| arbeitet und tagt“. Ebenso müsse das „Informationsinteresse“ der Initiat… | |
| gewahrt werden. Diese solle von der eingerichteten Geschäftsstelle | |
| Informationen erhalten, „die über das Maß der öffentlichen Informationen | |
| hinausgehen“. | |
| ## Prüfen – und keine Alternativen suchen | |
| Gefordert wird, dass die Vorsitzende Däubler-Gmelin die „Rolle der | |
| neutralen und unparteiischen Leitung wahrt und sich nicht an Abstimmungen | |
| oder Votenempfehlungen beteiligt“. Auch soll, anders als in der | |
| Geschäftsordnung formuliert, nicht nur die Kommission als Ganzes, sondern | |
| jedes ihrer Mitglieder Gutachten in Auftrag geben dürfen. Ein | |
| Abschlussbericht solle wie vereinbart innerhalb eines Jahres vorgelegt | |
| werden und nicht wie von Däubler-Gmelin vorgesehen erst im Herbst 2023. | |
| Im letzten Punkt hält die Partei fest: „Aufgabe der Kommission ist der vom | |
| Senat verabschiedete Untersuchungsauftrag, die Wege, Möglichkeiten und | |
| Voraussetzungen der Vergesellschaftung zu prüfen, nicht nach Alternativen | |
| der Vergesellschaftung zu suchen.“ | |
| In diese Richtung hatte sich am Freitag auch der Verein [4][Mehr Demokratie | |
| Berlin/Brandenburg auf Twitter geäußert]. Demnach seien Fragestellung und | |
| Votum des Volksentscheids eindeutig: „Die Deutung, die Wähler:innen | |
| hätten sich weniger für eine Enteignung und mehr für eine andere | |
| Mietenpolitik ausgesprochen, ist eine Mutmaßung und spricht den | |
| Abstimmenden Mündigkeit ab.“ | |
| 23 May 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Enteignungs-Kommission-in-Berlin/!5852189 | |
| [2] /Expertengremium-fuer-DW-Enteignen-steht/!5843777 | |
| [3] /Expertenkommission-DW-Enteignen/!5844512 | |
| [4] https://twitter.com/MD_BBr/status/1527600180371116032 | |
| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
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