# taz.de -- Ukraine-Geflüchtete in Berlin: Unter einem Dach | |
> Dörte und Frank haben im März drei Ukrainerinnen aufgenommen. Was heißt | |
> es, so lange als eigentlich Fremde zusammenzuleben? | |
Bild: Maryna und Salma ziehen sich häufig ins Gästezimmer zurück, sie wollen… | |
An einem Abend Anfang März hält Dörte es nicht mehr aus. Eine Woche ist es | |
her, dass Putin die Ukraine angegriffen hat, im Fernsehen laufen die Bilder | |
der zerstörten Häuser, der fliehenden Frauen und Kinder. Einfach nur | |
zuschauen, das will sie nicht mehr. „Was hältst du davon, wenn wir jemanden | |
aufnehmen?“, fragt sie Frank, ihren Partner. Zehn Minuten später sind sie | |
auf dem Weg zum Berliner Hauptbahnhof. | |
[1][Dort kommen in den ersten Wochen des Kriegs täglich über zehntausend | |
Geflüchtete an.] In einer Nebenhalle des Bahnhofs warten Menschen, die | |
bereit sind, UkrainerInnen bei sich unterzubringen. Junge und Ältere, zwei | |
Punks, jemand hat einen Kinderwagen dabei. So sieht man es auf einem Video, | |
das Dörte an jenem Märzabend gemacht hat. Viele halten Pappschilder hoch, | |
darauf steht, wie viele Geflüchtete sie bei sich aufnehmen könnten und für | |
wie lange. Auch Dörte und Frank schreiben einen solchen Zettel. Sie haben | |
ein Gästezimmer und die Couch im Wohnzimmer, Platz für drei Personen. | |
Immer, wenn Geflüchtete und BerlinerInnen zueinander finden, wird in der | |
Halle gejohlt und geklatscht. | |
Gegen 21 Uhr ruft ein Helfer, dass eine ukrainische Großmutter, deren | |
Tochter und die zehnjährige Enkelin eine Bleibe suchen. Nina, Maryna und | |
Salma. Sie haben nur einige Tüten und einen kleinen Koffer dabei. Dörte | |
meldet sich. Bei der Begrüßung hilft eine Dolmetscherin, dann geht alles | |
ganz schnell. Zu fünft sitzen sie plötzlich im Auto, Dörte, Frank, Nina, | |
Maryna, Salma, und fahren durch das nächtliche Berlin. Zur | |
Vierzimmerwohnung in Neukölln, wo sie von jetzt an zusammen leben werden. | |
Keiner von ihnen weiß, für wie lange. Ob alles gut gehen wird. Ob sie sich | |
überhaupt verstehen. | |
Über 600.000 UkrainerInnen wurden seit Kriegsbeginn in Deutschland | |
registriert, vor allem viele Frauen und Kinder. Diese Zahl umfasst auch | |
jene, die in andere Länder weiter- oder wieder in die Ukraine zurückgereist | |
sind. Genaue Daten gibt es nicht, auch nicht zur Art der Unterbringung. In | |
einer Befragung des Bundesinnenministeriums von Ende März sagten jedoch | |
fast zwei Drittel der befragten Geflüchteten, sie hielten sich in privatem | |
Wohnraum auf. Viele schliefen bei Freunden und Verwandten, 22 Prozent „in | |
einer anderen Privatwohnung“ – etwa bei Menschen, die sie gar nicht | |
kannten. Bei Leuten wie Dörte und Frank. | |
Dass Geflüchtete bei Einheimischen wohnen, unterscheidet die Situation von | |
2015: Die Menschen aus dem Nahen Osten mussten Asyl beantragen und für die | |
Dauer des Verfahrens in Sammeleinrichtungen wohnen. [2][UkrainerInnen | |
dürfen ohne Visum in die EU einreisen.] Sie können in Deutschland einen | |
Aufenthaltstitel für ein Jahr beantragen, ihn auf bis zu drei Jahre | |
verlängern – und eben bei Privatleuten schlafen. | |
Nun dauert der Krieg schon ein Vierteljahr. Was heißt es, so lange mit | |
Fremden zusammenzuleben, für beide Seiten? Die taz hat Dörte und Frank, | |
Nina, Maryna und Salma in den vergangenen Wochen begleitet. | |
An einem Montagabend Anfang April sitzen Dörte und Frank an ihrem | |
Küchentisch und erzählen, wie die Ukrainerinnen zu ihnen kamen. Dörte | |
arbeitet als Therapeutin, sie wirkt im Gespräch ruhig und gelassen. Als sie | |
jedoch über die schrecklichen Fernsehbilder vom Kriegsbeginn spricht, ringt | |
sie um Fassung. Frank sagt: „Man musste was tun.“ Er ist Architekt, die | |
Brille rutscht ihm beim Reden tief auf die Nase. | |
Zu Beginn des Gesprächs steht Maryna, die Mutter der kleinen Salma, noch in | |
der Küchentür und schaut auf ihr Handy. An diesem Wochenende sind gerade | |
[3][die Gräuel von Butscha] bekannt geworden, Maryna sucht nach neuen | |
Nachrichten. Der Kriegsverlauf beschäftigt die Frauen sehr, sie tauschen | |
sich auch mit Dörte und Frank darüber aus. Manchmal fragt Dörte sie bewusst | |
auch nach anderen Dingen. „Wenn sie Fotos von ihren Wohnungen, ihrem Garten | |
zeigen, fangen sie an, ganz anders zu erzählen, fröhlich.“ | |
Maryna und Salma verschwinden ins Gästezimmer. Großmutter Nina, blondiert | |
und in weißen Puschen, hantiert mit dem Wasserkocher. Nach über vier Wochen | |
kennt sie sich gut in Dörtes und Franks Küche aus. Sie macht sich einen Tee | |
mit Honig und zieht sich dann ebenfalls zurück. Die Ukrainerinnen sprechen | |
kein Deutsch und kaum Englisch, sie werden später von ihren Erlebnissen | |
erzählen, wenn eine Dolmetscherin der taz dabei ist. Mit Dörte verständigen | |
sie sich per Übersetzungsapp. „Ich hatte noch nie so oft das Handy am | |
Tisch, ich hasse das eigentlich“, sagt Dörte. Jetzt hilft es aber, jeden | |
Tag. | |
Frank ist in Ostberlin aufgewachsen. Für Nina, Maryna und Salma kramt er | |
sein Schulrussisch hervor. Für Höflichkeitsformen reiche das nicht, sagt | |
er, sie duzten sich von Anfang an. Auch deshalb tauchen sie in diesem Text | |
alle nur mit ihren Vornamen auf. Nina heißt in Wirklichkeit anders. Sie | |
wohnte vor dem Krieg in der von den Russen besetzten Region Luhansk und | |
möchte durch diesen Text keine Probleme bekommen, sollte sie eines Tages in | |
ihre Heimat zurückkehren. | |
Dass Dörte und Frank die drei aufgenommen haben, hängt mit ihren eigenen | |
Geschichten zusammen. Frank fühlt sich Osteuropa verbunden, schon weil er | |
in der DDR viel über Kultur und Geschichte dort gelernt hat. Er habe nicht | |
nur eine ostdeutsche, sondern auch eine linke Vergangenheit, sagt er. | |
Früher habe er von einer neuen Gesellschaft geträumt, von einem Leben, das | |
nicht von Eigentum bestimmt sei. Wie sich Russland aber entwickelt habe, | |
die Diktatur, der knallharte Kapitalismus, nun der Krieg, das sei | |
grauenhaft. „Ich erlebe das als endgültiges Scheitern dieser linken Utopie, | |
als totale Katastrophe.“ | |
Dörte wiederum stammt aus der Nähe von Hamburg. Ihr Großvater war General | |
der Wehrmacht, befehligte den Balkanfeldzug und wurde bei den Nürnberger | |
Prozessen angeklagt. Ihre Mutter floh im Zweiten Weltkrieg aus Ostpreußen. | |
Dörte engagierte sich nach dem Abitur bei der Aktion Sühnezeichen | |
Friedensdienste und beschäftigte sich auch als Erwachsene viel mit dem | |
Zweiten Weltkrieg. Als Therapeutin arbeitete sie unter anderem mit | |
Traumatisierten des Krieges, Soldaten wie zivilen Opfern. Manchmal werde | |
sie wegen ihres Nachnamens, Foertsch, mit ihrem Großvater in Verbindung | |
gebracht, erzählt sie. Auch deshalb sei es ihr wichtig, jetzt, da wieder | |
Krieg ist, Position zu beziehen, den Geflüchteten zu helfen. | |
Auf dem Küchentisch steht eine Packung Datteln, Frank nimmt sich eine und | |
noch eine. Dörte sagt: „Mach mal den Deckel drauf.“ Frank sagt kauend: „… | |
könnten sie auch noch ein bisschen offen lassen.“ „Die hat Nina gekauft“, | |
wendet Dörte ein. „Aber sie hat sie uns doch angeboten“, sagt Frank. Dörte | |
zögert. „Ja, okay.“ | |
Nehmen sie genug Rücksicht? Sind sie zu vorsichtig? Solche Fragen gehören | |
seit bald drei Monaten zu ihrem Alltag. | |
Dörte und Frank sind Mitte 60 und haben schon vieles gemeinsam gewuppt, | |
etwa eine Patchworkfamilie mit fünf Kindern. Es wirkt, als würde sie so | |
schnell nichts aus der Ruhe bringen. Doch auch für sie ist die Situation | |
eine Herausforderung. | |
Schon der bürokratische Aufwand. Um Nina, Maryna und Salma bei der | |
Registrierung zu helfen, stellten sie sich kurz nach deren Ankunft um 6 Uhr | |
früh bei der zuständigen Behörde an. Am frühen Nachmittag war Schluss, sie | |
kamen nicht mehr dran. In der nächsten Nacht waren sie um 3 Uhr morgens vor | |
Ort, mit Schlafsäcken und Campingstühlen. Bei Temperaturen knapp über null | |
warteten sie bis zum Morgen. Sie banden ihre erwachsenen Kinder ein, | |
wechselten sich ab, wollten die Ukrainerinnen nicht alleine lassen. Das | |
Warten zwischen den Menschen, die alles verloren hatten, die die Sprache | |
nicht verstanden und die nicht wussten, was passiert, das sei auch für sie | |
„eine Erfahrung“ gewesen, sagt Dörte. Seitdem könne sie sich besser | |
vorstellen, wie es Geflüchteten in Deutschland gehe. Schließlich kamen sie | |
doch noch rein. „Wir waren am Mittag die Letzten, die in die Halle | |
durften“, erzählt Dörte. Sie mussten eine Nummer ziehen und weiter warten. | |
Um 17 Uhr hatten sie es geschafft. | |
Frank kümmerte sich um die Aufenthaltserlaubnis und auch um das Sozialamt. | |
300 Euro bekommt Nina, Maryna und ihre Tochter Salma erhalten 450 Euro. | |
Dörte organisierte für Salma [4][einen Platz an einer nahegelegenen | |
Grundschule]. Ein Konto bei einer deutschen Bank brauchen die Frauen auch. | |
Und einen Deutschkurs. All das organisieren Dörte und Frank neben ihren | |
Jobs. „Wir sind die Generation, die dafür die mentalen Reserven hat“, sagt | |
Frank. Er könne sich nicht vorstellen, wie Jüngere mit kleinen Kindern das | |
alles schaffen sollten. | |
## 13 Quadratmeter zum Rückzug | |
Schon nach einem Monat haben die fünf in der Wohnung gewisse Routinen | |
entwickelt. Nina, Maryna und Salma halten sich viel im Gästezimmer auf: 13 | |
Quadratmeter mit Regal, Schrank, Schreibtisch. In der Mitte steht ein | |
großes Bett mit roter Überdecke. Das ist nur 1,60 breit, aber die Frauen | |
sind nicht groß, sie schlafen quer, so reicht es für alle drei. „Eine | |
zusätzliche Matratze oder aufs Sofa wollten sie nicht“, sagt Frank. | |
Frank nutzt vor allem das Gäste-WC, das große Bad teilen sich Nina, Maryna, | |
Salma und Dörte. Die Zahl der Tuben und Fläschchen dort hat sich | |
vervielfacht. Ein altes Glas steht auf dem Boden neben dem Klo, ohne | |
Etikett, vielleicht waren mal Gurken darin. Es tauchte ein paar Tage nach | |
der Ankunft der Ukrainerinnen auf. Dörte vermutet, dass die Frauen es | |
statt der Spülung benutzen. Frank ist überzeugt, dass sie Wasser ins Glas | |
abfüllen, um sich damit zu waschen. Aus Diskretion haben sie nicht | |
nachgefragt. | |
Auch in der Küche arrangieren sie sich. Im Kühlschrank liegen Makrelen und | |
sauer eingelegtes Gemüse neben Melone, Joghurt und Milch. Dörte lacht, das | |
Chaos gefällt ihr. Frank nimmt sich noch eine Dattel. | |
Seit sie zu fünft in der Wohnung sind, wird auch der Balkon als Kühlschrank | |
genutzt. Ein Topf Suppe steht dort, Nudeln schwimmen darin. Nina koche | |
jeden Tag, manchmal zweimal, erzählt Frank. Kostengünstige Suppen aus | |
Hühnerklein. „Ich kenne das noch von meinen Großeltern.“ Nina bietet ihnen | |
das Essen an. Frank isst mit, auch wenn er manchmal eigentlich nicht | |
möchte. „Nina ist hartnäckig“, sagt er. Dörte lehnt ab, sie ist | |
Vegetarierin. Wenn schon morgens der Geruch nach Hühnersuppe durch die | |
Wohnung ziehe, sei das für sie gewöhnungsbedürftig, sagt sie. Und wischt | |
den Satz gleich wieder beiseite, sie will sich nicht beschweren, es gibt | |
wirklich Schlimmeres. | |
Drei Tage später, bei einer weiteren Begegnung mit der taz, setzen sich | |
Nina, Maryna und Salma an den Tisch in der Küche. Dörte und Frank sind | |
nicht da, Nina schlüpft in die Rolle der Gastgeberin, bietet Tee an. Die | |
taz-Dolmetscherin übersetzt. Als die drei Ukrainerinnen zu erzählen | |
beginnen, wird klar, wie unterschiedlich die Geschichten der Menschen sind, | |
die hier in dieser Wohnung zusammengefunden haben. | |
Maryna und die kleine Salma sind muslimisch. Auf den Fotos sollen ihre | |
Gesichter nicht zu sehen sein, „aus religiösen Gründen“, sagt Maryna. Wenn | |
Frank in der Wohnung ist, tragen beide Schleier. Jetzt, da er nicht da ist, | |
lassen sie die Kopfbedeckung weg. Maryna, Mitte 30, hat ihr Haar am | |
Hinterkopf zusammengebunden und lange silberne Ohrringe angelegt. Sie sitzt | |
sehr aufrecht. Wenn sie spricht, wirkt sie konzentriert und klar. | |
Die meisten UkrainerInnen sind orthodoxe ChristInnen wie ihre Mutter Nina. | |
Maryna kam über ihren Ex-Mann zum Islam, einen Muslim aus der russischen | |
Stadt Kasan. Maryna konvertierte, sie bekamen Salma, dann trennte sich | |
das Paar. Bis zum Kriegsbeginn wohnten Maryna und Salma in einem Vorort von | |
Kiew, etwas südlich von Irpin. Salma zeigt Fotos auf dem Handy, die | |
Zehnjährige ist ganz aufgekratzt dabei. Man sieht hohe, beige gestrichene | |
Wohntürme in der Sonne, dazwischen saubere Straßen und gepflegte | |
Grünanlagen. Mutter und Tochter lebten auf 45 Quadratmetern im 13. Stock, | |
mit einem Papagei, auch von ihm zeigt Salma stolz ein Foto. | |
Maryna arbeitete als Kindermädchen bei Freunden. Kurz vor Putins Angriff | |
war sie bei Ikea, um ein Bücherregal und eine kleine Kommode zu kaufen. | |
„Alle redeten davon, dass es vielleicht Krieg gibt, aber ich konnte mir das | |
nicht vorstellen“, sagt sie. Am 24. Februar weckte sie der Anruf ihrer | |
Freundin: „Pack deine Sachen, der Krieg hat begonnen.“ Sie fuhren zur | |
Moschee, [5][dort ließen sie den Papagei zurück], im Auto ging es weiter in | |
die Karpaten. | |
## Heimwehfotos auf dem Handy | |
Nina war zu der Zeit gerade in Kiew bei Tochter und Enkelin zu Besuch. Sie | |
wollte nicht mit den beiden nach Westen, sondern zurück zu ihrem | |
[6][Häuschen nördlich von Luhansk]. Vielleicht schreckte sie der Krieg | |
weniger, weil die Kämpfe ihr schon länger nahe waren. Auch sie zeigt Fotos: | |
Sie selbst, in tief ausgeschnittenem Sommerkleid auf ihrer Terrasse, sie | |
sieht glücklich aus. Ihre Katze Richard. Ein Grillrost mit Hühnchen darauf. | |
Die Blumen in ihrem Garten, dort baute sie auch etwas Gemüse an. Gänse auf | |
einer Straße. | |
Nina ist 63 und bekommt so wenig Rente, dass sie als Saisonarbeiterin in | |
polnischen Gewächshäusern Gemüse pflückte und andere Jobs machte. Mit ihrem | |
Mann lebte sie früher in Russland. „Er hat Ukrainerinnen nicht | |
respektiert“, sagt sie. Offenbar behandelte er sie sehr schlecht. So ließ | |
sie sich scheiden und kehrte mit Maryna in die Ukraine zurück. | |
Als der Krieg begann, schlossen in Kiew die Lebensmittelläden, bald wurde | |
Nina klar, dass sie ihrer Tochter und Enkelin folgen musste. Einen Tag lang | |
wartete sie am überfüllten Bahnhof in Kiew, um in einen Zug Richtung Westen | |
zu steigen. „Wir saßen mit vierzehn Leuten in einem Abteil für vier.“ In | |
Lwiw traf sie Maryna und Salma wieder. Mit dem Zug ging es zur polnischen | |
Grenze. Eigentlich wollten die drei nach Finnland, sie hatten gehört, dort | |
sei es gut. Aber nach Finnland zu kommen, war schwierig. „Die Leute sagten, | |
eine andere gute Option für Muslime ist Deutschland“, erzählt Maryna. Nach | |
einer Nacht in einem Flüchtlingscamp in Polen nahmen Freiwillige sie mit | |
nach Leipzig, dort stiegen sie in den Zug nach Berlin. | |
## „Wir hatten wirklich Glück“ | |
In der Halle am Hauptbahnhof seien viele deutsche Familien gewesen, die | |
Flüchtlinge aufnehmen wollten, erinnert sich Nina. „Eine andere Frau wollte | |
uns auch, aber Dörte war schneller.“ Es sei schon merkwürdig gewesen, auf | |
einmal in einem Auto mit Menschen zu sitzen, die sie gar nicht kannten, | |
sagt Maryna. „Aber ich war zu müde, um über all das nachzudenken.“ Frank | |
habe in der Nacht noch Pizza besorgt. „Wir sind so dankbar, dass sie uns | |
aufgenommen haben und sich um uns kümmern.“ | |
Sie sind auch dankbar dafür, dass Frank und Dörte ihnen anfangs Geld | |
gegeben haben. Dass sie mit zur Registrierung gekommen sind, obwohl das so | |
lange dauerte. Dass sie ihnen bei so vielen Dingen helfen. „Wir hatten | |
wirklich Glück, dass wir diese Menschen getroffen haben“, sagt Maryna. Auf | |
die Frage, ob es nicht auch schwierig sei, so lange bei jemand Fremden zu | |
Gast zu sein, sagt Maryna: „Wir haben hier einen friedlichen, sicheren Ort. | |
Wir hoffen nur, dass wir Dörte und Frank nicht zu viel Mühe machen.“ Um | |
ihnen nicht zur Last zu fallen, halten sie sich viel in ihrem Raum auf. | |
„Wir sind leise, wir rauchen nicht, wir trinken nicht“, sagt Nina. „Wir | |
kochen viel für die ganze Familie.“ Suppen, Salate, das ist ihre Form, sich | |
für die Hilfe zu revanchieren. | |
Sie mögen Berlin, die Menschen bewegten sich freier hier als in ihrer | |
kleinen Heimatstadt, sagt Nina. „Wenn ich dort einkaufen gehe, mache ich | |
mich vorher schick und schminke mich. Hier ist das egal.“ Neukölln sei | |
ihnen allerdings etwas zu vermüllt. Maryna kann sich vorstellen zu bleiben. | |
Sie sagt: „Im Islam heißt es: Wenn Gott dir etwas nimmt, dann gibt er dir | |
auch etwas zurück, vielleicht sogar etwas Besseres.“ Dörte, Frank, Maryna, | |
Nina und Salma kommen soweit gut miteinander klar. Es gibt jedoch auch | |
andere Beispiele. In einem Forum, in dem sich Gastgebende über ihre | |
Erfahrungen austauschen, schreibt eine Frau von einer Ukrainerin, die so | |
fordernd sei, dass sie sich inzwischen völlig erschöpft fühle. Natürlich | |
seien nicht alle Geflüchteten so – „wir haben einfach Pech gehabt“. Eine | |
andere schreibt, die Geflüchteten, ein älteres Ehepaar mit Hund, | |
respektierten ihre Privatsphäre nicht und kämen regelmäßig ins | |
Schlafzimmer. | |
Gut möglich, dass sich die Leute in einem anonymen Internetforum vor allem | |
Luft verschaffen wollen. Aber sicherlich gibt es vielerorts – wie in | |
anderen Wohngemeinschaften auch – Spannungen und enttäuschte Erwartungen, | |
auf beiden Seiten. | |
Michael Haas-Busch koordiniert die Ukraine-Hilfe der Caritas Berlin. Schon | |
die Behördengänge würden [7][manche GastgeberInnen überfordern], sagt er am | |
Telefon. Ebenso die Krisen, die man hautnah miterlebe. „Viele haben sich | |
das wie eine WG vorgestellt. Nun haben sie es mit traumatisierten, | |
verängstigten Menschen zu tun, die sich sehr zurückziehen oder sogar | |
vielleicht depressiv sind.“ | |
Die UkrainerInnen befinden sich in einer ungleich schwierigeren Lage als | |
die Gastgebenden, sie haben alles verloren und wissen nicht, wie es | |
weitergeht. Die private Unterbringung ist für viele besser, als in einer | |
Sammelunterkunft zu wohnen. Und doch hat sie auch ihre unangenehmen Seiten. | |
Oleksandra Bienert ist 2005 aus der Ukraine nach Berlin gekommen, sie | |
arbeitet als Stadtteilkoordinatorin in Berlin-Marzahn, schreibt an ihrer | |
Doktorarbeit und engagiert sich in der Geflüchtetenhilfe. Da hört sie nun, | |
was frisch aus dem Kriegsgebiet geflohene UkrainerInnen über ihre hiesigen | |
Unterkünfte erzählen. „Man hat keine Privatsphäre, will nichts Falsches | |
tun, man ist Gast.“ In einer fremden Wohnung hätten viele Angst, etwas | |
kaputt zu machen. | |
Vor allem aber sei die Rolle belastend, auf die die Situation sie | |
reduziere, sagt Bienert: „In ihrem früheren Leben waren sie Ärztin oder | |
Ingenieurin. Jetzt sind sie die Hilfsbedürftigen.“ Viele Menschen nähmen | |
die Geflüchteten herzlich auf – aber die wollten keine „Opfer“ sein. „… | |
jemand sagt: Ich habe Geld und kann dir etwas kaufen, dann ist das auch | |
erniedrigend.“ Deshalb sei die Sozialhilfe so wichtig. Das eigene Geld | |
mache die Geflüchteten weniger abhängig von ihren GastgeberInnen. | |
Eine Ukrainerin, die mit ihren Kindern bei einer Familie auf einem | |
ehemaligen Bauernhof in Hessen untergekommen ist, glaubt, dass es egal ist, | |
ob man bei Verwandten oder Fremden wohne. In einer Nachricht an die taz | |
schreibt sie: Auch innerhalb der Familie könne man sich streiten, wenn man | |
plötzlich eng zusammenlebe. Ihrer Meinung nach hänge es vor allem von der | |
inneren Einstellung ab, wie leicht ukrainischen Geflüchteten das Ankommen | |
in Europa falle. „Es kommt darauf an, wie offen man ist für Veränderung. | |
Wie bereit man ist, den materiellen Besitz aufzugeben. Ob man neue | |
Beziehungen aufbauen kann und weiter positiv auf die Welt blickt.“ | |
Sie hatte Glück im Unglück, sie kann mit ihren Kindern länger auf dem Hof | |
in Hessen bleiben. Was aber passiert mit den Menschen, denen die | |
Gastgebenden sagen, es geht nicht mehr? Michael Haas-Busch von der Caritas | |
berichtet, dass sich seit dem vergangenen Monat vermehrt Leute an die | |
Beratungsstellen wendeten, die Geflüchtete spontan aufgenommen hätten und | |
nun, nach einigen Wochen, nach anderem Wohnraum für ihre Gäste fragten. | |
„Der Druck nimmt zu, gerade wenn sich die Leute Bad und Küche teilen.“ | |
Die Geflüchteten können dann versuchen, bei Bekannten unterzukommen. Oder | |
sie tragen sich auf einer Plattform für die Vermittlung von privatem | |
Wohnraum ein, etwa bei [8][#Unterkunft Ukraine]. Um die Geflüchteten vor | |
Kriminalität zu schützen, wird dort auch die Identität der Gastgebenden | |
überprüft. Im Schnitt bieten GastgeberInnen auf #Unterkunft Ukraine | |
Wohnraum für eine Dauer von acht Wochen an. Eine echte Perspektive ist das | |
nicht. | |
In Düsseldorf hat mittlerweile die Stadt eine Plattform für die Vermittlung | |
von dauerhaftem Wohnraum gestartet, Mitarbeiter der Wohlfahrtsverbände | |
begleiten die Geflüchteten dabei. Auch in Berlin ist eine | |
Vermittlungsplattform im Aufbau. Wo die vielen benötigten Wohnungen | |
herkommen sollen, ist angesichts des angespannten Wohnungsmarkts allerdings | |
unklar. | |
Zuständig für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen sind die Länder. Die | |
Berliner Sozialverwaltung schreibt auf Nachfrage, dass ukrainische | |
Geflüchtete, die keine Bleibe haben und Berlin zugewiesen werden, zunächst | |
in Gemeinschaftsunterkünften unterkommen. | |
Der Sprecher schreibt auch, dass alle, die keinen Aufenthaltsort für | |
mindestens sechs Monate in Berlin haben, sich [9][zuerst beim | |
Ankunftszentrum in Tegel melden] müssen. Von dort werden viele auf andere | |
Bundesländer verteilt. Das macht es Berliner Gastgebenden noch mal | |
schwerer: Schicken sie Geflüchtete nach einer Weile wieder weg, müssen die | |
vielleicht gleich ganz woanders hin. | |
Für Dörte und Frank war von Beginn an klar, dass Nina, Maryna und Salma so | |
lange bei ihnen bleiben können, bis sie eine eigene Wohnung haben. Doch | |
erst mal kommt es anders. | |
Denn kurz vor Ostern bricht Nina plötzlich wieder auf – [10][zurück in die | |
Ukraine]. Die Sehnsucht nach ihrem Zuhause war zu groß. Sie hat sich mit | |
Maryna gestritten deshalb, und auch Dörte und Frank haben ihr von der | |
Rückkehr abgeraten. Ihr Heimatort ist von den Russen besetzt, der | |
ukrainische Gouverneur von Luhansk hat dringend zum Verlassen der östlichen | |
Landesteile aufgerufen. Nina fährt trotzdem. | |
Es sei Nina in Berlin nicht gutgegangen – so erzählt es Dörte Ende April in | |
einem Telefonat mit der taz. „Sie war überhaupt nicht richtig da, lag nur | |
noch im Bett, wollte nicht rausgehen. Das wirkte schon depressiv.“ | |
Es wäre schrecklich für Maryna und Salma, würde Nina in der Ukraine in Not | |
geraten. Auch bei Dörte und Frank ist die Sorge, dass Nina etwas zustoßen | |
könnte, groß. Sie schafft es über Dnipro bis nach Bachmut im Osten der | |
Ukraine. In der Nähe will sie die Frontlinie durchqueren. Drüben, auf der | |
anderen Seite, kennt sie sich aus, da würde es schon gehen, glaubt sie, die | |
Russen ängstigen sie nicht. Doch der Fahrer, der sie bis in die Nähe der | |
Front gebracht hat, weigert sich weiterzufahren. | |
In einem Keller findet Nina Unterschlupf für die Nacht. Die Menschen harren | |
seit zwei Monaten dort aus, viele Alte, sie wirken alle völlig erschöpft, | |
einige sind krank. In der Ferne hören sie das Bombardement. Nina wird klar, | |
hier kann immer etwas passieren, und niemand wird sie weiter nach Osten | |
bringen. Nun bekommt sie doch Angst. Als am nächsten Tag ein Bus auftaucht, | |
um die Menschen aus dem Keller zu holen und in eine sicherere Gegend zu | |
bringen, fährt sie mit. Eine Woche lang sucht sie in Dnipro nach Wegen, | |
doch noch irgendwie nach Luhansk zu kommen. Dann macht sie sich zum zweiten | |
Mal auf nach Berlin. | |
Sie habe hässliche Erfahrungen gemacht in jenen Tagen, erzählt Nina bei | |
einem Treffen Anfang Mai. In Lwiw habe ein Polizist sie gefragt, warum sie | |
denn Russisch spreche. Als er hörte, dass sie aus Luhansk stammt, habe er | |
gesagt: „Alles passiert deinetwegen. Du willst, dass Putin dich rettet.“ | |
In Dnipro wiederum habe eine Ukrainerin, mit der sie auf der Straße ins | |
Gespräch kam, sie als Verräterin beschimpft, weil sie nach Europa gegangen | |
war. Nina sagt: „Die Leute glauben, wenn du in Europa bist, bist du | |
fröhlich und sicher. Aber das ist nicht wahr. Es ist nicht leicht, im | |
Ausland zu sein. Meine Seele ist in der Ukraine.“ | |
Ihre Haare hat Nina sich inzwischen rötlich gefärbt. In Berlin fühlt sie | |
sich weiterhin nicht gut. „Maryna versteht nicht, warum ich so traurig | |
bin.“ Für ihre Tochter sei es leichter, die sei jung. „Sie findet den | |
Gedanken an eine Zukunft in einem anderen Land aufregend.“ | |
Während Nina, Maryna und Salma draußen fotografiert werden, erzählen Dörte | |
und Frank in der Küche von den vergangenen Wochen. Dörte hat für Maryna | |
einen Deutschkurs bei der Volkshochschule organisiert. Zur Anmeldung konnte | |
sie nicht mit. Maryna bekam einen Platz für einen Onlinekurs zugeteilt – | |
dabei hat sie gar keinen Laptop und kennt auch noch gar nicht das | |
lateinische Alphabet. Nun versuchen sie es noch einmal mit einem anderen | |
Kurs. | |
Während Dörte nicht nur Organisatorisches mit den dreien bespricht, sondern | |
manchmal auch einfach so mit ihnen quatscht – so gut das bei allen | |
sprachlichen Schwierigkeiten eben geht –, klappt das bei Frank oft nicht. | |
„Maryna und Salma verschwinden sofort, wenn ich nach Hause komme.“ Das sei | |
einfacher für sie, als sich zu verschleiern. Wenn er Kontakt haben wolle, | |
sei es immer er, der den ersten Schritt machen müsse. „Als Mann bin ich | |
ziemlich außen vor.“ | |
Er klingt etwas enttäuscht, aber das bestreitet Frank. Er stelle das nur | |
nüchtern fest, die Gastfreundschaft gelte trotzdem. | |
Frank glaubt inzwischen, dass es für Dörte und ihn aufgrund der ungleichen | |
Lebenssituation kaum möglich sei, eine normale Beziehung zu Nina, Maryna | |
und Salma aufzubauen. „Alles ist überdeckt von der permanenten | |
Abhängigkeit.“ | |
Dörte hat Quiche vorbereitet mit Spinat und Schafskäse. Die Ukrainerinnen | |
helfen den Tisch zu decken, dann essen sie gemeinsam. | |
Dörte und Frank nutzen die Anwesenheit der taz-Dolmetscherin, um auch | |
schwierigere Themen anzusprechen. „Ich mache mir Gedanken darüber, wie Nina | |
zurechtkommt, ob sie Deutsch lernen wird“, sagt etwa Dörte. Und es stellt | |
sich heraus, dass Nina glaubte, sie müsse erst Latein lernen, um dann | |
Deutsch zu lernen, wegen des „lateinischen Alphabets“. Außerdem wisse sie | |
ja nicht, wie lange sie überhaupt bleiben werde. „Ich finde, du solltest | |
dich darauf einstellen, dass du so schnell nicht zurückgehen kannst“, sagt | |
Dörte. Nina antwortet: „Ich brauche noch Zeit und Ruhe.“ Sie wolle ja | |
etwas ändern. „Deshalb wechsle ich ständig die Haarfarbe“, sagt Nina und | |
fasst sich an den Kopf. Salma lacht. Und Nina sagt, für die großen | |
Veränderungen sei sie eben noch nicht bereit. | |
Auch Frank lässt von der Dolmetscherin etwas übersetzen: Er mache sich | |
Sorgen, dass er und Dörte vielleicht als übergriffig wahrgenommen würden, | |
weil sie so viele Entscheidungen für die drei mit träfen. „Wir wollen euch | |
helfen, aber wir wollen nicht über euer Leben bestimmen.“ Die Frauen | |
betonen erneut, wie dankbar sie sind, dass die beiden sie wie | |
Familienmitglieder behandeln. Von Dörte und Frank „dominiert“? Maryna und | |
Nina schütteln heftig den Kopf. „Überhaupt nicht“, sagt Maryna. | |
Bald wird sich die Situation sowieso verändern. Eine Einzimmerwohnung auf | |
demselben Stockwerk steht leer. Frank konnte den Vermieter überzeugen, dort | |
Maryna, Nina und Salma einziehen zu lassen. Sie haben Wände eingebaut, so | |
dass aus dem einen zwei kleine Zimmer wurden. | |
Wenn alles klappt, steht der kleine Umzug am 1. Juni an. Maryna sagt, sie | |
freuten sich darauf, vor allem Salma. Trotzdem betont sie gleich, das möge | |
man nicht falsch verstehen – sie fühlten sich auch jetzt im Gästezimmer | |
sehr wohl. | |
Mit einer eigenen Wohnung und eigenem Geld vom Sozialamt wären die drei | |
wieder weitgehend unabhängig von Dörte und Frank. Das könnte auch ihr | |
Verhältnis verändern, überlegt Frank. „Vielleicht entsteht dann noch mal | |
etwas Neues.“ | |
Antje Lang-Lendorff, 44, ist Vizeleiterin der taz am wochenende. Sie hat | |
die Atmosphäre in der Neuköllner Wohnung als sehr herzlich erlebt. | |
Doro Zinn, 34, freie Fotografin, lebt auch in Berlin-Neukölln. Sie hat | |
ukrainische FreundInnen, die jetzt ihre Einraumwohnungen mit ganzen | |
Familien teilen. | |
Kateryna Kovalenko, 27, hat für diese Reportage gedolmetscht. Sie hat in | |
der Ukraine als Journalistin gearbeitet und lebt seit einem Jahr in Berlin. | |
21 May 2022 | |
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[7] /Fluechtlingshelferinnen-in-Berlin/!5854619 | |
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[9] /Ukraine-Gefluechtete-in-Berlin/!5850209 | |
[10] /Rueckkehrerinnen-in-die-Ukraine/!5849590 | |
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Antje Lang-Lendorff | |
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## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Geflüchtete aus der Ukraine: Mit Kitaplatz arbeitet sich’s besser | |
Rund 20 Prozent der geflüchteten Ukrainer*innen haben einen Job. | |
Barrieren sind Aufenthaltstitel, Sprache und Kinderbetreuung. | |
Private Unterbringung Geflüchteter: Sie würden es wieder tun | |
Die private Unterbringung von UkrainerInnen war und ist ein | |
gesellschaftliches Experiment. Eine Umfrage zeigt, es ist geglückt – mit | |
Einschränkungen. | |
Notunterkunft für Ukrainer*innen: „Das System ist scheiße“ | |
Ein Jahr nach Kriegsbeginn weiß Berlin nicht, wohin mit den Geflüchteten. | |
Das Ankunftszentrum in Tegel wird für Viele ein „Zuhause“ auf Monate. | |
Flüchtlingsunterbringung in Berlin: Es wird eng in Tegel | |
Händeringend werden Unterkünfte für Geflüchtete gesucht. Nun müssen bis | |
Jahresende auch noch die Terminals A und B in Tegel geräumt werden. | |
Flüchtlingsaufnahme in Berlin: Sozialsenatorin erkennt Notfall | |
Weil andere Bundesländer weniger Geflüchtete aufnehmen, kommt Berlin an | |
seine Kapazitätsgrenzen. Sozialsenatorin Kipping setzt Notfallplan in | |
Kraft. | |
Maroder Zustand der Unterkunft: Eine lange Mängelliste | |
Hamburg fehlen Betten für Geflüchtete. Dennoch fordert eine Initiative die | |
Schließung einer Containerunterkunft. Der Zustand sei „menschenunwürdig“. | |
Integration von Geflüchteten: Willkommen oder nur geduldet | |
Deutschland will ukrainischen Geflüchteten die Integration erleichtern – | |
andere haben es noch schwer. Wie Integration für alle besser gelingen | |
könnte. | |
Ukrainische Geflüchtete in Deutschland: Vier von fast 400.000 | |
Hunderttausende Menschen haben die Bundesrepublik erreicht. Jede und jeder | |
von ihnen trägt ein individuelles Schicksal. Vier Menschen berichten. | |
Integration ukrainischer Geflüchteter: Ankommen im fremden Land | |
2015 bauten Aktivisten in Lübeck das Solizentrum auf. Jetzt werden Menschen | |
aus der Ukraine unterstützt. Staat und Kommunen haben von damals gelernt. | |
Flucht aus der Ukraine: Wie in der Wartehalle ohne Ziel | |
Eugenia K. und ihr Sohn Yeghor leben seit einem Monat in einer kleinen | |
Gemeinde in der Nähe von Berlin. Wollen sie bleiben? Eine | |
Langzeitbeobachtung. |