| # taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: „Erinnert euch an Tschernob… | |
| > Der Angriff aufs AKW Saporischschja löst weltweit Sorge aus. Der Kreml | |
| > ruft Russen zur Unterstützung Putins auf. Deutsche Ärzte sichern | |
| > Versorgung von Flüchtlingen zu. | |
| Bild: Präsident Wolodymyr Selenskyj während der Pressekonferenz am 3.März | |
| ## Zahl der Geflüchteten in Deutschland verdoppelt | |
| Die Zahl der in Deutschland registrierten Flüchtlinge aus der Ukraine hat | |
| sich innerhalb eines Tages verdoppelt. Die Bundespolizei stellte bis | |
| Freitagmittag 18.436 Flüchtlinge fest, wie ein Sprecher des | |
| Bundesinnenministeriums in Berlin sagte. Am Donnerstag hatte das | |
| Ministerium die Zahl noch mit 9436 angegeben. Bundesfamilienministerin Anne | |
| Spiegel (Grüne) kündigte Unterstützung für die Neuankömmlinge an. | |
| Die tatsächliche Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine dürfte höher liegen | |
| als die gemeldeten 18.436. An den Grenzen kontrolliere die Bundespolizei | |
| zwar verstärkt. Es seien aber nur einzelne Kontrollen und keine regulären, | |
| sagte der Sprecher. | |
| Die Neuankömmlinge seien ganz überwiegend Frauen und Kinder, unter ihnen | |
| 15.000 ukrainische Staatsangehörige. Bei dem Rest handele es sich um | |
| Drittstaatler, die zuletzt in dem Land gelebt hatten. Die ukrainischen | |
| Staatsangehörigen müssen ebenso wie die meisten Drittstaatler kein | |
| Asylverfahren durchlaufen. | |
| Das gilt dem Sprecher zufolge insbesondere dann, wenn die Betroffenen einen | |
| festen Wohnsitz in der Ukraine hatten oder etwa einen Flüchtlingsstatus | |
| besitzen: „Sie bringen diesen Status sozusagen mit.“ Somit werde nur in | |
| „sehr wenigen Fällen“ ein Asylverfahren erforderlich sein. | |
| Schwangere, die aktuell aus der Ukraine fliehen mussten und noch keinen | |
| Aufenthaltsnachweis haben, könnten in vielen | |
| Schwangerschaftsberatungsstellen unbürokratisch Hilfe bei der | |
| Bundesstiftung Mutter und Kind beantragen. Im Bundesprogramm „Stark im | |
| Beruf“ erhalten zugewanderte Mütter Unterstützung bei der Orientierung in | |
| Deutschland und beim Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt. | |
| Der Berliner Senat rechnet weiterhin mit einem großen Zustrom an | |
| Flüchtlingen. „Wenn man sich die Bilder ansieht, ist klar: Es wird mehr | |
| werden in den nächsten Tagen“, sagte die Regierende Bürgermeisterin | |
| Franziska Giffey (SPD) dem Nachrichtenportal „ThePioneer“. Es kämen viele | |
| „hochqualifizierte Leute“, die gut Englisch, teilweise auch Deutsch | |
| sprächen. Deutschland brauche Fachkräfte. Die Ukraine-Flüchtlinge sollten | |
| zunächst durch die Jobcenter betreut werden, und nicht durch die | |
| Sozialämter. (afp) | |
| ## Außenminister berichtet von Vergewaltigungen | |
| Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat russischen Soldaten die | |
| Vergewaltigung von Frauen in den Kampfgebieten vorgeworfen. Seit Russlands | |
| Großangriff auf die Ukraine habe es „zahlreiche Fälle“ von Vergewaltigung… | |
| gegeben, sagte Kuleba am Freitag bei einer Gesprächsrunde in London, an der | |
| er virtuell teilnahm. Er forderte ein Sondertribunal zur Ahndung der von | |
| Kremlchef Wladimir Putin begangene „Verbrechen der Aggression“. | |
| „Wenn Bomben auf Ihre Städte regnen, Soldaten in besetzten Städten Frauen | |
| vergewaltigen – und wir haben leider viele Fälle, in denen russische | |
| Soldaten in ukrainischen Städten Frauen vergewaltigen – ist es natürlich | |
| schwierig, über die Wirksamkeit des Völkerrechts zu sprechen“, sagte der | |
| ukrainische Minister. „Aber es ist unser einziges verfügbares Instrument, | |
| um sicherzustellen, dass am Ende alle, die diesen Krieg möglich gemacht | |
| haben, vor Gericht gestellt werden“, fügte er hinzu. | |
| Auch der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) nahm mittlerweile | |
| Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine auf. (afp) | |
| ## Seit Kriegsbeginn fast 400 Babys in Kiew geboren | |
| Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine sind in deren | |
| Hauptstadt Kiew beinahe 400 Kinder geboren worden. „199 Jungen und 191 | |
| Mädchen“, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko in einer Videobotschaft vom | |
| Freitag. Tags zuvor hatte Vitali gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir eine | |
| als Luftschutzraum dienende Metrostation aufgesucht und den Menschen Mut | |
| zugesprochen. Der Dreimillionenstadt droht eine Einkesselung durch | |
| russische Truppen. „Die Nacht verlief in der Hauptstadt ruhig. Mehrere Male | |
| arbeitete die Luftabwehr“, sagte der 50-jährige Vitali Klitschko. Zwar sei | |
| die Stadt im Kriegszustand, doch würden Autos fahren, Lebensmittelgeschäfte | |
| und die Mehrzahl der kommunalen Apotheken seien offen. (dpa) | |
| ## Deutschlands Ärzte sichern Versorgung der Flüchtlinge zu | |
| Deutschlands Ärztinnen und Ärzte haben eine umfassende und unbürokratische | |
| Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland zugesagt. | |
| Die niedergelassenen Mediziner wollen den Geflüchteten mit der gesamten | |
| Struktur des kassenärztlichen Systems zur Verfügung stehen, wie es in einer | |
| am Freitag gefassten Resolution heißt. | |
| Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet viele | |
| Kriegsverletzte in Deutschland. „Wir müssen hier mit dem Schlimmsten | |
| rechnen“, hatte Lauterbach am Donnerstagabend gesagt. „Wir müssen mit | |
| Verwundeten rechnen, wir müssen mit Versehrten rechnen, wir müssen mit | |
| Verletzten rechnen.“ Lauterbach rief die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland | |
| zur Hilfe auf: „Machen Sie mit bei dieser humanitären Aufgabe!“ Die | |
| Ärztinnen und Ärzte wollen die Betroffenen „mit der gesamten | |
| vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Kompetenz“ bestmöglich | |
| und unbürokratisch versorgen, wie es in der Resolution weiter heißt. Sie | |
| wurde von der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung | |
| (KBV) gefasst. (dpa) | |
| ## Kreml ruft Russen zur Unterstützung Putins | |
| Der Kreml hat die russische Bevölkerung angesichts der Proteste gegen den | |
| Ukraine-Krieg auch im eigenen Land aufgerufen, sich hinter Präsident | |
| Wladimir Putin zu vereinen. „Jetzt ist nicht die Zeit, um gespalten zu | |
| sein“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. „Jetzt ist | |
| es an der Zeit, sich zu vereinen. Und sich hinter unserem Präsidenten zu | |
| versammeln.“ Peskow reagierte damit auf Aufrufe von Persönlichkeiten aus | |
| russischer Kultur und Wissenschaft, die sich gegen den Krieg in der Ukraine | |
| richteten. Zudem protestieren immer wieder Menschen gegen den Einmarsch, | |
| obwohl ihnen harte Strafen drohen. Erst am Freitag verabschiedete das | |
| russische Parlament einen Gesetzentwurf, der lange Haftstrafen und hohe | |
| Geldbußen für die „wissentliche“ Veröffentlichung von „Falschnachricht… | |
| über die russischen Streitkräfte vorsieht. Die Abgeordneten stimmten zudem | |
| für Strafen bei „Aufrufen zur Verhängung von Sanktionen gegen Russland“. | |
| (afp) | |
| ## Deutsche Rechtsextremisten in die Ukraine gereist | |
| Einige deutsche Rechtsextremisten sind nach Erkenntnissen des | |
| Bundesinnenministeriums in die Ukraine gereist, um dort offenbar an den | |
| Kämpfen teilzunehmen. „Die Sicherheitsbehörden treffen da Maßnahmen, aber | |
| über Einzelfälle kann ich hier nicht berichten“, sagt ein | |
| Ministeriumssprecher in Berlin. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen handelt | |
| es bisher um drei Personen, über die man Kenntnis habe. Alle drei wollten | |
| auf Seite der Ukraine kämpfen. (rtr) | |
| ## Laut UN inzwischen 1,25 Millionen Menschen auf der Flucht | |
| Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine beläuft sich nach Angaben der | |
| UN-Organisation für Migration (IOM) inzwischen auf 1,25 Millionen. Davon | |
| seien allein etwa 672 000 nach Polen geflohen, etwa 194 000 nach Moldau und | |
| etwa 133 000 nach Ungarn, sagte ein IOM-Sprecher am Freitag in Genf. Unter | |
| den Geflüchteten seien 78 800 Menschen, die nicht aus der Ukraine, sondern | |
| 138 verschiedenen anderen Ländern stammten, sagte der Sprecher. Dutzende | |
| Länder hätten die IOM um Hilfe gebeten, um ihre Landsleute aus der Ukraine | |
| oder umliegenden Ländern in die Heimat zu holen. Die Organisation | |
| untersuche Berichte, wonach Ausländern medizinische Hilfe verweigert worden | |
| sei. Solches Verhalten sei völlig inakzeptabel, betonte der Sprecher. (dpa) | |
| ## UN-Menschenrechtsrat stimmt für Resolution | |
| Der UN-Menschenrechtsrat hat mit überwältigender Mehrheit für eine | |
| internationale Untersuchung zur Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen | |
| in der Ukraine nach dem russischen Angriff auf das Land gestimmt. 32 | |
| Mitglieder des Gremiums votierten am Freitag für die Resolution zur | |
| Schaffung einer Kommission, die mutmaßlichen Verletzungen der | |
| Menschenrechte sowie des humanitären Völkerrechts in der Ukraine nachgehen | |
| soll. Nur Russland und Eritrea stimmten gegen die Untersuchung, 13 Staaten | |
| enthielten sich, darunter Russlands traditionelle Verbündete China, | |
| Venezuela und Kuba. | |
| „Ich danke allen, die für die richtige Sache gestimmt haben“, sagte der | |
| Botschafter der Ukraine. Die Abstimmung ermöglicht die Einsetzung einer | |
| unabhängigen internationalen Untersuchungskommission, „um alle mutmaßlichen | |
| Verstöße und Missbräuche im Zusammenhang mit der Aggression der Russischen | |
| Föderation gegen die Ukraine zu untersuchen“. Der Rat will drei Ermittler | |
| ernennen, „um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft | |
| gezogen werden“. Russland war vor mehr als einer Woche in die Ukraine | |
| einmarschiert. Die UN-Vollversammlung forderte Moskau am Mittwoch zum | |
| „sofortigen“ Abzug aus dem Nachbarland auf. Auch der Internationale | |
| Strafgerichtshof (IStGH) nahm mittlerweile Ermittlungen zu möglichen | |
| Kriegsverbrechen in der Ukraine auf. (afp) | |
| ## 🐾 „Der Himmel ist rot“ in Mariupol | |
| „Am 24. Februar, früh morgens, ruft mich meine Mutter an. Sie ist schwer | |
| krank und kann kaum noch laufen. Im Krankenhaus am westlichen Ufer der | |
| Hafenstadt Mariupol haben Explosionen sie geweckt. „Töchterchen, was ist | |
| das?“, fragt meine Mutter. „Wir schlafen nicht. Die Sirenen heulen. Die | |
| Wände der Klinik erzittern und der Himmel ist rot. Schrecklich. Was geht da | |
| vor sich?“ [1][Unsere Autorin Anna Murlykina befindet sich aktuell in der | |
| Stadt Mariupol], die derzeit von russischen Truppen offenbar eingekesselt | |
| ist. | |
| ## Selenski: „Erinnert euch an Tschernobyl“ | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski ruft die russischen Bürger | |
| nach dem Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja zu Protesten auf. | |
| „Ihr müsst auf die Straßen gehen und sagen, dass ihr leben wollt, dass ihr | |
| in einer Welt ohne radioaktive Verseuchung leben wollt“, sagte er am | |
| Freitag in einer TV-Ansprache. „Die radioaktive Strahlung weiß nicht, wo | |
| Russland liegt, die Strahlung weiß nicht, wo die Grenzen eures Landes | |
| sind.“ Nur wenige Stunden zuvor war bei den russischen Angriffen auf den | |
| AKW-Komplex ein Gebäude in Brand geraten, das inzwischen wieder gelöscht | |
| wurde. | |
| „Russisches Volk, ich appelliere an Euch, wie kann das nur möglich sein?“, | |
| sagte Selenskyj. „Schließlich haben wir gemeinsam 1986 gegen die | |
| Katastrophe in Tschernobyl gekämpft.“ Im AKW Tschernobyl im Norden der | |
| Ukraine war es zum bislang größten Unfall gekommen. Durch die sogenannte | |
| Kernschmelze wurden damals große Mengen Radioaktivität freigesetzt. | |
| Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen werden, die Gegend ist noch | |
| heute wegen der Strahlung unbewohnbar. | |
| Die internationale Gemeinschaft muss nach Angaben des ukrainischen | |
| Außenministeriums die Einnahme des Atomkraftwerks Saporischschja durch | |
| Russland verurteilen. Russland habe bewusst einen Atommeiler angegriffen. | |
| Die Atomenergie-Behörde (IAEA) müsse entschlossen handeln, teilt das | |
| Ministerium mit. (rtr) | |
| ## Merz hält Nato-Eingriff bei Atombedrohung für denkbar | |
| CDU-Chef Friedrich Merz hält einen Eingriff der Nato in den Ukraine-Krieg | |
| für möglich, wenn es gezielte Angriffe auf Atomkraftwerke geben sollte. „Es | |
| kann eine Situation geben, in der dann auch die Nato Entscheidungen treffen | |
| muss, Putin zu stoppen“, sagte Merz am Freitag dem Radiosender NDR Info. So | |
| weit sei es aber nicht, betonte er. Wenn allerdings Atomkraftwerke | |
| angegriffen würden, „wenn möglicherweise sogar die Reaktorblöcke getroffen | |
| werden sollten, dann sind wir unmittelbar bedroht von den Auswirkungen | |
| dieses Krieges“. In diesem Fall müsse die Nato darüber nachdenken, ob das | |
| auch ein Angriff auf das eigene Territorium sei. | |
| Er gehe davon aus, dass in Regierungen, EU und Nato über dieses Szenario | |
| nachgedacht werde, sagte Merz. „Die Angriffe und die Art und Weise, wie | |
| dieser Krieg geführt wird, nehmen Formen an, die zum Nachdenken zwingen.“ | |
| Vor diesem Hintergrund halte er auch die Entscheidung für richtig, der | |
| Ukraine mit Waffen zu helfen. (dpa) | |
| ## Russische Polizei durchsucht Büros von Menschenrechtsorganisation | |
| Memorial | |
| Russische Polizisten haben am Freitag das Büro der inzwischen verbotenen | |
| russischen Menschenrechtsorganisation Memorial durchsucht. Zwei Büros von | |
| Memorial in Moskau würden derzeit durchsucht, teilte das | |
| Menschenrechtszentrum Memorial am Freitag im Messengerdienst Telegram mit. | |
| Nähere Angaben zum Grund der Durchsuchung wurden nicht gemacht. Seit dem | |
| russischen Angriff auf die Ukraine in der vergangenen Woche gehen die | |
| russischen Behörden noch stärker gegen Kritiker des Kreml vor. | |
| Die Nichtregierungsorganisation Memorial war Ende Dezember ungeachtet | |
| internationaler Proteste gerichtlich verboten worden. Am 28. Februar wurde | |
| das Verbot bestätigt. Auch die Schließung des Menschenrechtszentrums | |
| Memorial wurde angeordnet. | |
| Die noch zu Sowjetzeiten Ende der 80er Jahre von Dissidenten um den | |
| Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow gegründete Organisation Memorial | |
| setzte sich für die historische Aufarbeitung des Stalin-Regimes sowie für | |
| die Wahrung der Bürgerrechte im heutigen Russland ein. Zentraler | |
| Bestandteil der Arbeit von Memorial war die Dokumentation der | |
| stalinistischen Verbrechen in einem umfassenden Archiv. | |
| Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin war die Arbeit von Memorial seit | |
| Langem ein Dorn im Auge. Im offiziellen Geschichtsbild des Kreml wird | |
| Stalin fast ausschließlich als Kriegsheld und Bezwinger des | |
| Nationalsozialismus gewürdigt. | |
| Am Donnerstag sagte Putin, dass es sich bei dem Krieg gegen die Ukraine um | |
| einen Kampf gegen „Neonazis“ handele, von denen das Nachbarland befreit | |
| werden müsse. Ukrainer und Russen seien „ein Volk“. (afp) | |
| ## Auschwitz Komitee: Putins Kriegsbegründung ist eine „zynische Lüge“ | |
| Holocaust-Überlebende bezeichnen die Kriegsbegründungen des russischen | |
| Präsidenten Wladimir Putin als „zynische und tückische Lüge“. „Der | |
| Putinsche Überfall auf die Ukraine löst bei Überlebenden des Holocaust | |
| Abscheu und Entsetzen aus“, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des | |
| Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, den Zeitungen der | |
| Funke Mediengruppe (Freitag). Besonders empört seien sie daüber, dass Putin | |
| immer wieder die Begriffe „Völkermord“ und „Entnazifizierung“ zur | |
| Begründung der Invasion heranziehe. Seine Worte missbrauchten nicht nur die | |
| Überlebenden des Holocaust, sondern auch die Menschen, die als sowjetische | |
| Kriegsgefangene in deutschen Konzentrationslagern gelitten oder als | |
| Soldaten der Roten Armee Auschwitz und andere Lager befreit haben, | |
| kritisierte Heubner. | |
| Die Überlebenden fühlten in diesen Kriegstagen einen großen Schmerz: „Nie | |
| hätten sie gedacht, dass nach den Erfahrungen von Auschwitz und den Leiden | |
| des Zweiten Weltkrieges ein russischer Staatsmann Europa in die Finsternis | |
| eines Krieges zurückbomben würde“, sagte Heubner. In der Ukraine leben | |
| seinen Angaben zufolge noch etwa 10.000 jüdische Menschen, die sich vor der | |
| NS-Verfolgung haben retten können oder diese überlebt haben. „Sie sind sehr | |
| alt, viele sind gebrechlich und sie werden in diesen bitteren Stunden von | |
| ihren Erinnerungen und ihren Traumata eingeholt.“ | |
| Der Raketenbeschuss des Kiewer Fernsehturms am Dienstag, beim dem auch die | |
| angrenzende Gedenkstätte Babyn Jar beschädigt wurde, wirke auf die | |
| Holocaust-Überlebenden wie ein Menetekel, sagte der Vizepräsident des | |
| Internationalen Auschwitz Komitees. In der Schlucht von Babyn Jar | |
| ermordeten SS-Einsatzgruppen am 29. und 30. September 1941 mehr als 33.000 | |
| jüdische Frauen, Kinder und Männer. Die Massenerschießungen waren das | |
| größte Einzelmassaker im Zweiten Weltkrieg auf europäischem Boden. | |
| Insgesamt wurden auf dem Gelände von Babyn Jar bis zur Befreiung 1943 mehr | |
| als 100.000 Menschen ermordet.(epd) | |
| ## Umweltministerium beobachtet die Lage auf AKW-Gelände | |
| Nach einem Brand auf dem Gelände eines ukrainischen Atomkraftwerks | |
| informieren das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesamt für | |
| Strahlenschutz auf ihren jeweiligen Webseiten fortlaufend über die | |
| Gefährdungslage. „Nach russischem Beschuss in der Ukraine ist im | |
| Atomkraftwerk Saporischschja nach Informationen der Internationalen | |
| Atomenergie-Organisation (IAEO; englisch International Atomic Energy | |
| Agency, IAEA) ein Feuer ausgebrochen. Das Ausmaß der Schäden ist bislang | |
| unklar“, schrieb das Ministerium am Freitagmorgen. Das Feuer sei von den | |
| ukrainischen Einheiten des staatlichen Rettungsdienstes gelöscht worden, | |
| hieß es weiter. Alle radiologischen Messwerte an dem Kraftwerk bewegten | |
| sich „weiter im normalen Bereich“. | |
| Das BMUV und das Bundesamt für Strahlenschutz erklärten, fortlaufend über | |
| relevante Entwicklungen zu informieren. Deutschland verfüge seit vielen | |
| Jahren über Instrumente zur Bewertung einer radiologischen Lage, | |
| beispielsweise das Integrierte Mess- und Informationssystem IMIS, hieß es | |
| dazu. „Sollte das BMUV Hinweise haben, dass sich ein radiologischer Notfall | |
| mit erheblichen Auswirkungen in der Ukraine ereignet, würde das | |
| radiologische Lagezentrum des Bundes im BMUV die Lage bewerten, die | |
| Öffentlichkeit informieren und, soweit erforderlich, Verhaltensempfehlungen | |
| geben.“ (dpa) | |
| ## Special Olympics 2023 in Kasan fallen aus | |
| Die im russischen Kasan geplanten Special Olympics im Januar 2023 fallen | |
| aus. Das teilte Special Olympics International am Freitag mit. Wegen des | |
| russischen Angriffskrieges in der Ukraine werden die Weltwinterspiele für | |
| Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung gestrichen. „Wir | |
| können die Effektivität der World Winter Games in Kasan oder die Sicherheit | |
| unserer Athleten und der Gemeinschaft nicht länger gewährleisten. Die | |
| entsetzliche Gewalt in der Ukraine, die umfangreichen Sanktionen der | |
| internationalen Gemeinschaft und die weltweite Unsicherheit und Angst | |
| machen es unmöglich, weiterzumachen“, hieß es in der Mitteilung. | |
| Menschen mit geistiger Behinderung würden in diesem Krieg überproportional | |
| leiden, ungerecht und tragisch, so wie sie es während der Pandemie getan | |
| hätten. „Wir schließen uns unseren Stimmen mit Millionen von Menschen auf | |
| der ganzen Welt an, die Frieden und ein sofortiges Ende der Gewalt | |
| fordern“, hieß es weiter. (dpa) | |
| ## 🐾 EU-Innenminister Entscheidung zu Asyl | |
| Die EU wird Flüchtlingen aus der Ukraine Zuflucht gewähren. Darauf einigten | |
| sich die Innenminister der Mitgliedstaaten am Donnerstag in Brüssel. Vor | |
| allem für ukrainische Staatsangehörige wird ein Schutzmechanismus | |
| aktiviert, mit dem diese ohne Asylantrag aufgenommen werden. taz-Redakteur | |
| [2][Christian Jakob, über die EU-Inneminister, die im Eiltempo beschließen | |
| Ukrainer:innen unbürokratisch Zuflucht zu gewähren]. | |
| ## Mehr als 672.000 Geflüchtete in Polen angekommen | |
| Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind in Polen nach Angaben des | |
| polnischen Grenzschutzes 672 500 Flüchtlinge aus dem Nachbarland | |
| angekommen. Allein am Donnerstag hätten 99 200 Menschen die Grenze | |
| überquert, teilten die polnischen Grenzschützer am Freitag per Twitter mit. | |
| In der ostpolnischen Stadt Przemysl kamen weitere Züge aus Kiew und anderen | |
| ukrainischen Städten mit Flüchtlingen an. Sie wurden von Polizisten und | |
| freiwilligen Helfern zu den Aufnahmepunkten geleitet, wie ein dpa-Reporter | |
| berichtete. „Alles geht sehr, sehr geordnet zu.“ | |
| Auch am Grenzübergang Medyka-Schehyni laufe die Hilfe für die dort | |
| ankommenden Flüchtlinge demnach gut. Viele Menschen würden direkt hinter | |
| der Grenze von wartenden Verwandten und Bekannten abgeholt. (dpa) | |
| ## Klitschko-Brüder rufen zu Solidarität auf | |
| Die Brüder Vitali und Wladimir Klitschko rufen Deutschland und die Welt | |
| eindringlich dazu auf, die Ukraine zu unterstützen. „Bleiben Sie bitte mit | |
| uns“, sagte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko in einem am Freitag | |
| ausgestrahlten Interview mit dem ARD-„Morgenmagazin“. „Wir kämpfen auch … | |
| deutsche Werte.“ | |
| Grund für den Krieg sei, „dass wir ein Teil der europäischen Familie sein | |
| wollen und das passt nicht in Putins Vision“, sagte Vitali Klitschko | |
| weiter. Auch sein Bruder Wladimir appellierte im Interview mit der ARD an | |
| die Welt, zusammenzurücken und die Zusammenarbeit mit Russland zu stoppen, | |
| „um zu zeigen, dass man gegen den Krieg ist und die Ukraine unterstützt.“ | |
| Wladimir Klitschko sagte, die Ukraine sei eine friedliche Nation, die | |
| niemandem etwas getan habe und niemanden bedroht habe. „Es gibt nichts | |
| Schlimmeres als Krieg“, sagte er. „Die Bilder des Krieges sind | |
| schrecklich.“ (afp) | |
| ## Zwei Drittel der Deutschen für EU-Beitritt der Ukraine | |
| Gut sechs von zehn Deutschen meinen, die Ukraine sollte langfristig in die | |
| Europäische Union aufgenommen werden. In einer repräsentativen Umfrage für | |
| den ARD-„Deutschlandtrend“ stimmten 63 Prozent dieser Aussage zu, wie der | |
| WDR am Donnerstagabend in Köln mitteilte. Ein Viertel (26 Prozent) zeigte | |
| sich zurückhaltend gegenüber der Forderung des ukrainischen Präsidenten | |
| Wolodymyr Selenskyj für einen sofortigen EU-Beitritt seines Landes. Für die | |
| Umfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap 1.320 | |
| wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger von Montag bis Mittwoch befragt. | |
| Die Wahrnehmung der Ukraine hat sich den Deutschen in der aktuellen Krise | |
| schlagartig geändert, wie es hieß. So stimmten ebenfalls 63 Prozent der | |
| Aussage zu, die Ukraine sei Partner, dem man vertrauen kann. Das seien 33 | |
| Prozentpunkte mehr als noch im Januar. Zugleich sei das Ansehen Russlands | |
| bei den Deutschen auf einen Tiefstand gefallen, hieß es weiter. Gerade | |
| einmal sechs Prozent sehen demnach Russland derzeit als vertrauenswürdigen | |
| Partner Deutschlands. Das sei ein Minus von elf Prozentpunkten im Vergleich | |
| zum Januar. | |
| 83 Prozent der Befragten unterstrichen zudem die Bedeutung des | |
| Nato-Militärbündnisses für den Frieden in Europa. Zwei Drittel (68 Prozent) | |
| seien zudem der Meinung, die Bundesrepublik sei in den vergangenen Jahren | |
| zu nachsichtig gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gewesen. | |
| (epd) | |
| ## Czaja verurteilt Aggressionen gegen Russischstämmige | |
| CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat Anfeindungen gegen russischstämmige | |
| Menschen in Deutschland scharf verurteilt und mehr Zusammenhalt gefordert. | |
| „Wir brauchen in Deutschland eine bessere Form der zwischenmenschlichen | |
| Völkerverständigung“, sagte Czaja dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ | |
| (Freitag) „Wir müssen den Deutschen aus Russland und den Menschen mit | |
| russischen Wurzeln deutlich signalisieren, dass sie nicht unsere Gegner | |
| sind. Unser Gegner ist nicht das das russische Volk.“ | |
| Der Krieg gegen die Ukraine sei Putins Krieg, der auch auf Kosten der | |
| russischen Bevölkerung ausgetragen werde, betonte Czaja. Die | |
| Bundesregierung, die Kulturstaatsministerin des Bundes und die | |
| Kultusminister der Länder müssten jetzt Vorschläge machen, an welchen Orten | |
| kultureller und zivilgesellschaftlicher Austausch unterstützt werden könne | |
| und wie zum Beispiel Nachbarschaftsorganisationen gestärkt werden könnten. | |
| Der Christdemokrat berichtete von Anfeindungen gegen Russlanddeutsche in | |
| seinem Wahlkreis in Berlin. „Ich sehe mit Sorge, dass es in meinem | |
| Wahlkreis Angriffe gegen russische Geschäfte und die russisch-deutsche | |
| Schule gibt.“ Es komme zu Schmierereien an den Häuserwänden wie | |
| „Russenladen“ und „Kriegsverantwortliche“. Russisch sprechende Menschen | |
| erlebten Pöbeleien in der U-Bahn. „Wir sollten frühzeitig auf diesen | |
| schwelenden innerdeutschen Konflikt reagieren, bevor das Kind in den | |
| Brunnen gefallen ist“, forderte Czaja. (epd) | |
| ## Institut für Klimaforschung für Abkehr von russischem Gas | |
| Der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar | |
| Edenhofer, fordert eine rasche Abkehr von russischem Gas. Die Europäer | |
| würden mit dem Kauf von russischem Gas den russischen Krieg gegen die | |
| Ukraine finanzieren. „Das ist nicht zu vertreten“, sagte Edenhofer dem | |
| „Handelsblatt“ vom Freitag. | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin setze auf Konfrontation „und auf | |
| Energie als Waffe“, sagte Edenhofer weiter. „Wenn wir es wirklich ernst | |
| meinen mit Sanktionen gegen Russland, dann müssen wir die Gasimporte aus | |
| Russland selbst kappen.“ Die Gasimporte aus Russland müssten „nahezu | |
| vollständig“ ersetzt werden. | |
| Kurzfristig müssten dann verstärkt Kohlekraftwerke eingesetzt werden, „und | |
| zwar vorwiegend Braunkohlekraftwerke“, sagte Edenhofer dem Blatt. Einen | |
| verstärkten Einsatz der Atomkraft hält er dagegen nicht für sinnvoll: „Die | |
| Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken ist aus meiner Sicht keine | |
| realistische Option. Der Rückbau ist schon zu weit fortgeschritten.“ Er sei | |
| nicht kategorisch gegen eine Verlängerung der Laufzeiten. „Ich bin nur | |
| skeptisch und ich glaube nicht, dass das tatsächlich notwendig ist“, fügte | |
| er hinzu. | |
| Der PIK-Chef rechnet im kommenden Winter mit einer schwierigen | |
| Gasversorgungslage. „Wenn es hart auf hart kommt, sind Rationierungen | |
| möglicherweise nicht zu vermeiden“, sagte er dem „Handelsblatt“. Anwender | |
| in der Industrie müssten Einschränkungen in Kauf nehmen, die Heizungen in | |
| privaten Haushalten würden dagegen in Betrieb bleiben. (afp) | |
| ## Australien friert Gelder wegen russischer Invasion ein | |
| Im Rahmen neuer Sanktionen wegen der russischen Invasion in die Ukraine hat | |
| Australien umgerechnet rund 30 Millionen Euro eingefroren. Außenministerin | |
| Marise Payne erklärte am Freitag, die Gelder seien bei einem australischen | |
| Finanzinstitut eingefroren worden. Sie lehnte es ab, die Institution oder | |
| den Besitzer des Geldes zu nennen. | |
| Australien hat Sanktionen gegen mehr als 350 Einzelpersonen aus Russland | |
| verhängt, darunter der russische Präsident Wladimir Putin. Australische | |
| Sanktionen zielen zudem auf Belarus ab, etwa auf den Verteidigungsminister | |
| Viktor Chrenin. (ap) | |
| ## Bundesländer haben 25.000 Plätze für Ukraine-Flüchtende | |
| Für ukrainische Kriegsflüchtende stehen einem Zeitungsbericht zufolge in | |
| Deutschland derzeit etwa 25.000 freie Plätze in Erstaufnahme-Zentren zur | |
| Verfügung. Die größten Kapazitäten unter den Bundesländern hat danach | |
| Nordrhein-Westfalen, wie das „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ (Freitag) | |
| berichtet. Dort sind laut Landesregierung momentan rund 3.800 Plätze frei. | |
| Niedersachsen meldete 1.500 freie Plätze. In Bremen sind die | |
| Aufnahmezentren bereits zu 90 bis 95 Prozent ausgelastet. | |
| In Schleswig-Holstein könnten die maximalen Kapazitäten auf 3.600 Plätze | |
| ausgeweitet werden, heißt es in dem Bericht. Thüringen hat nach eigenen | |
| Angaben 3.000 und der Stadtstaat Hamburg 2.000 bis 3.000 freie Plätze. | |
| Sachsen und Brandenburg meldeten jeweils 1.500, Hessen 1.350 und | |
| Baden-Württemberg 1.250 Unterbringungsmöglichkeiten. In Bayern war von | |
| einigen Tausend Plätzen die Rede. Wäre die Corona-Pandemie bereits | |
| überwunden, stünden mehr Plätze zur Verfügung hieß es aus mehreren Länder… | |
| So aber sei das Angebot beschränkt. Die meisten Bundesländer arbeiteten an | |
| einer Erweiterung der Kapazitäten. (epd) | |
| ## Google stoppt Werbegeschäft in Russland | |
| Der US-Technologieriese Google hat wegen der russischen Invasion in die | |
| Ukraine sein Werbegeschäft in Russland eingestellt. Es würden keine | |
| Online-Anzeigen mehr verkauft, teilte der Mutterkonzern Alphabet in der | |
| Nacht zu Freitag mit. Das Verbot betreffe die Suchmaschine, YouTube sowie | |
| Partnerfirmen. Google ist mit Abstand der weltgrößte Verkäufer von | |
| Online-Werbung und schließt sich mit dem Stopp anderen Firmen wie Twitter | |
| und Snap an. Zuvor hatte Google bereits russische Medien, die vom Staat | |
| finanziert werden, vom Kauf und Verkauf von Anzeigen ausgeschlossen. Laut | |
| der Geschäftsdatenbank Spark hat Google im vergangenen Jahr in Russland | |
| rund 790 Millionen Dollar umgesetzt. Weltweit lag der Konzernumsatz bei | |
| fast 258 Milliarden Dollar. (rtr) | |
| ## Internationale Unternehmen wie Ikea und Volvo stoppen Auslieferungen | |
| nach Russland | |
| Einer Recherche des Nachrichtenportals zufolge ziehen sich auch weitere | |
| internationale Unternehmen wie Volvo, Playmobil, und Ikea. Sie stoppen die | |
| Auslieferungen, oder verkaufen die Anteile an russischen Firmen. Der Ökonom | |
| Holger Görg vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), sagte der | |
| „Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Ein Divestment habe ich in der | |
| Größenordnung und Geschwindigkeit noch nicht erlebt“. Diese | |
| „marktgetriebenen Sanktionen“ könnten „noch schädlicher als die staatli… | |
| Sanktionen“. (taz) | |
| ## Wehrbeauftragte Högl für Diskussion über Dienstpflicht | |
| Die Wehrbeauftragte Eva Högl hat sich für eine Debatte über eine allgemeine | |
| Dienstpflicht und freiwilliges Engagement in der Gesellschaft | |
| ausgesprochen. „Es gibt einen ganz enormen Bedarf in unserer Gesellschaft | |
| gerade von jungen Leuten, sich zu engagieren“, sagte die SPD-Politikerin am | |
| Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. „Wenn es über die Freiwilligkeit nicht | |
| ausreicht, dann gerne auch ein bisschen mehr in Richtung Pflicht.“ Aktuell | |
| aber sei das eine theoretische Diskussion, betonte Högl. „In der | |
| gegenwärtigen Situation mit dem fürchterlichen Krieg in der Ukraine hilft | |
| diese Debatte im Moment nicht weiter.“ Jetzt seien andere Maßnahmen nötig, | |
| um gutes Personal für die Bundeswehr zu gewinnen. | |
| Wichtig sei, dass die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber werde. Dazu | |
| solle auch das von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte, 100 | |
| Milliarden Euro schwere Aufrüstungsprogramm beitragen. Als allererstes | |
| müsse von dem Geld die persönliche Ausstattung der Soldaten verbessert | |
| werden. „Aber es geht auch um großes Gerät“, sagte Högl. Sie sei „ganz | |
| sicher“, dass die SPD das geplante Sondervermögen geschlossen mittragen | |
| werde. (dpa) | |
| ## 🐾 Meiler zwischen den Fronten | |
| Die UN-Atombehörde IAEA hat große Sorgen um die Sicherheit der Atomanlagen | |
| mitten im Kriegsgebiet: Die Situation sei „beispiellos“, sagte | |
| Generalsekretär Rafael Mariano Grossi. „Zum ersten Mal findet ein | |
| militärischer Konflikt zwischen den Anlagen eines großen und etablierten | |
| Nuklearprogramms statt“. [3][Bernhard Pötter, taz Redakteur für Wirtschaft | |
| und Umwelt, über Atomkraftwerke] zwischen den Fronten. | |
| ## China fordert Sicherheit für Atomanlage | |
| China fordert von den Kriegsparteien in der Ukraine, die Sicherheit der | |
| Atomanlagen zu gewährleisten. „Wir werden die Situation beobachten und alle | |
| Seiten auffordern, Zurückhaltung zu üben, eine Eskalation zu vermeiden und | |
| die Sicherheit der betreffenden Nuklearanlagen zu gewährleisten“, sagt der | |
| Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, bei einem täglichen Briefing. | |
| Nach ukrainischen Angaben war bei Kämpfen mit russischen Streitkräften ein | |
| angrenzendes Schulungsgebäude des Atomkraftwerks Saporischschja im Südosten | |
| des Landes in den frühen Morgenstunden in Brand geraten. Das Feuer sei aber | |
| inzwischen gelöscht. Russische Truppen hätten das AKW eingenommen. (rtr) | |
| ## Duma beschließt Strafen für „Fake News“ über russsches Militär | |
| Angesichts des Ukraine-Kriegs will Russland die Verbreitung angeblicher | |
| Falschinformationen über die russischen Streitkräfte mit drastischen | |
| Strafen belegen. Das Parlament stimmte am Freitag in Moskau für eine | |
| entsprechende Gesetzesänderung. Es drohen demnach hohe Geldstrafen und bis | |
| zu 15 Jahre Haft. (dpa) | |
| ## Feuer in ukrainischem AKW gelöscht | |
| Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben einer | |
| regionalen Behörde von russischen Truppen eingenommen worden. Das | |
| Betriebspersonal überwache den Zustand der Kraftwerksblöcke, teilt die | |
| Behörde in sozialen Medien mit. Man wolle sicherstellen, dass der Betrieb | |
| in Europas größtem AKW weiterhin den Sicherheitsanforderungen entspreche. | |
| Nach ukrainischen Angaben hatten russische Streitkräfte das Kraftwerk im | |
| Südosten des Landes in den frühen Morgenstunden angegriffen. Dabei sei ein | |
| angrenzendes, fünfstöckiges Schulungsgebäude in Brand geraten. Das Feuer | |
| sei aber inzwischen gelöscht. | |
| Von dem Brand in dem ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja sind laut | |
| der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) wesentliche Ausrüstungen | |
| verschont geblieben. Die Strahlungswerte seien unverändert, teilt die | |
| UN-Behörde unter Berufung auf die ukrainischen Aufsichtsbehörden mit. | |
| Während heftiger Kämpfe ukrainischer und russischer Streitkräfte war bei | |
| Europas größtem Atomkraftwerk ein Feuer ausgebrochen. | |
| Die Ukraine habe erklärt, die Anlage im Südosten des Landes sei über Nacht | |
| beschossen worden, so die IAEA weiter. Die ukrainische Aufsichtsbehörde | |
| habe mitgeteilt, dass ein Brand in der Anlage keine „wesentlichen“ | |
| Ausrüstungen beeinträchtigt habe und das Personal der Anlage Maßnahmen zur | |
| Schadensbegrenzung ergreife. „Es wurde keine Veränderung der | |
| Strahlungswerte in der Anlage gemeldet.“ (rtr) | |
| ## Russland beschränkt Zugang zu BBC | |
| Die russische Medienaufsicht schränkt einem Medienbericht zufolge den | |
| Zugang zu den russischen Angeboten der BBC ein. Das betreffe auch Radio | |
| Liberty und das Nachrichtenportal Meduza, meldet die Nachrichtenagentur | |
| RIA. Das russische Außenministerium hatte am Donnerstag erklärt, die BBC | |
| werde genutzt, um die Innenpolitik und die Sicherheit Russlands zu | |
| unterwandern. (rtr) | |
| ## Biden fordert Stopp der Kämpfe | |
| US-Präsident Joe Biden fordert Russland auf, die militärischen Aktionen um | |
| das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja einzustellen und | |
| Feuerwehrleuten den Zugang zu gewähren. Biden habe mit dem ukrainischen | |
| Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, teilt das Weiße Haus mit. Er | |
| sei auch vom US-Energieministerium über die Situation informiert worden. | |
| (rtr) | |
| ## Vorübergehender Schutz vor Abschiebung in den USA | |
| Die US-Regierung gewährt Zehntausenden von Ukrainern im Land die | |
| Möglichkeit, vorübergehend Schutz vor Abschiebungen zu bekommen und zu | |
| arbeiten. Die Maßnahme werde den Ukrainern erlauben, für 18 Monate legal im | |
| Land bleiben und arbeiten zu können, erklärte das US-Ministerium für | |
| Heimatschutz (DHS) am Donnerstag. Dies gelte für alle Ukrainer, die sich | |
| bereits seit dem 1. März in den Vereinigten Staaten aufhalten. Aufgrund des | |
| militärischen Konflikts mit Russland sei es diesen Menschen nicht möglich | |
| in ihr Heimatland zurückzukehren. (rtr) | |
| Die Nachrichten von [4][Donnerstag lesen Sie hie]r. | |
| 4 Mar 2022 | |
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| [4] /-Nachrichten-zum-Ukrainekrieg-/!5839175 | |
| ## AUTOREN | |
| Canset Icpinar | |
| Martina Mescher | |
| Jana Lapper | |
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