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# taz.de -- Klimaschutz nach Bundestagswahl: Noch ist nicht alles verloren
> Das schlechte Abschneiden der Grünen ist kein gutes Zeichen für den
> Klimaschutz. Doch der eigentliche Kampf darum fängt jetzt erst an.
Bild: Ob dieser Wunsch vom Klimastreik in Erfüllung geht, hängt von den Koali…
Es liegt zwar nahe, diese Wahl als Niederlage für den Klimaschutz zu
interpretieren. Schließlich sind Grüne und Linke, die als einzige der
größeren Parteien einigermaßen überzeugende Antworten auf die Klimakrise im
Programm stehen hatten, deutlich unter den Erwartungen geblieben.
Gleichzeitig haben Union und SPD, die eher für ein Weiter-So beim bisher
unzureichenden Klimaschutz stehen, bei der Wahl besser abgeschnitten als in
den letzten Umfragen. Starker Rückenwind für eine Politik, die Deutschland
auf [1][1,5-Grad-Kurs] bringt, sieht ohne Frage anders aus.
Doch für allzu große Frustration ist es noch zu früh. Denn schließlich
haben auch Union und SPD angekündigt, künftig eine Klimapolitik zu machen,
die mit den Paris-Zielen im Einklang steht. Das mag man angesichts der
fehlenden Konzepte, wie dies erreicht werden soll, mit Fug und Recht
angezweifelt haben – doch nun kommt es darauf an, die Parteien an ihren
eigenen Versprechen zu messen.
Diese Aufgabe kommt primär den Grünen zu, die für jede Regierung jenseits
einer neuen Groko gebraucht werden. Sie müssen eine Paris-konforme
Klimapolitik zur zwingenden Voraussetzung für eine Koalition machen.
Das dürfte in einer SPD-geführten Regierung deutlich leichter sein, denn
auch wenn die Sozialdemokraten beim Klimaschutz lange gebremst haben,
scheint [2][Olaf Scholz die Dringlichkeit der Aufgabe inzwischen klarer
geworden] zu sein als Armin Laschet. Für die richtige Koalition sorgen und
dort die notwendigen Inhalte durchsetzen – das ist es, was die Grünen nach
dem Scheitern ihres eigenen Führungsanspruchs jetzt fürs Klima noch tun
können und müssen.
Daneben wird auch die [3][Klimabewegung] weiterhin gefragt sein. Der größte
Fehler wäre es, in eine frustrierte Jetzt-ist-alles-egal-Haltung zu
verfallen. Dass Union und SPD sich überhaupt zu mehr Klimaschutz bekannt
haben, war auch ein Erfolg des öffentlichen Drucks. Damit daraus jetzt
praktische Politik wird, darf dieser nicht nachlassen.
Auch die Medien, von denen viele im Wahlkampf beim Klimathema peinlich
oberflächlich geblieben sind, schauen in Zukunft hoffentlich etwas genauer
hin, ob das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen den Ansprüchen der
Wissenschaft – und der Parteien selbst – entspricht. Denn die wirklich
wichtigen Entscheidungen fürs Klima kommen erst noch.
26 Sep 2021
## LINKS
[1] /Parteiprogramme-zum-Klima/!5801885
[2] /Der-oekologische-Wandel-des-Olaf-Scholz/!5797394
[3] /Globaler-Klimastreik-am-Freitag/!5803504
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
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