# taz.de -- Gesperrte Social-Media-Accounts: Trump verklagt Tech-Konzerne | |
> Der Ex-Präsident war nach der Kapitol-Erstürmung von den großen | |
> Online-Plattformen verbannt worden. Nun klagt er gegen Facebook, Google | |
> und Twitter. | |
Bild: Hören Sie das? Genau, es ist immer noch trumpfreie Zone auf Twitter und … | |
Washington afp | Der frühere US-Präsident Donald Trump verklagt die | |
Tech-Konzerne Facebook, Google und Twitter. Der nach der | |
[1][Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar] von den großen Online-Plattformen | |
verbannte Trump kündigte am Mittwoch an, dabei auch gegen die Chefs der | |
Konzerne – Mark Zuckerberg, Sundar Pichai und Jack Dorsey – vor Gericht zu | |
ziehen. Der 75-jährige Republikaner wirft den Internetunternehmen einen | |
Angriff auf die Redefreiheit und „illegale, verfassungswidrige Zensur“ vor. | |
„Es gibt keinen besseren Beweis dafür, dass Big Tech außer Kontrolle ist, | |
als die Tatsache, dass sie den amtierenden US-Präsidenten verbannt haben“, | |
sagte Trump in seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey. | |
„Wenn sie es mit mir machen können, können sie es mit jedem machen. Und das | |
ist genau das, was sie tun.“ | |
Trump kritisierte auch das Vorgehen der Internetunternehmen im Kampf gegen | |
die Verbreitung von Falschbehauptungen zur Corona-Pandemie. Er wolle „Big | |
Tech zur Rechenschaft ziehen“, sagte Trump. Die Klage will der Ex-Präsident | |
bei einem Bundesgericht im Bundesstaat Florida einreichen, wo er seit | |
seinem Abgang aus dem Weißen Haus im Januar die meiste Zeit lebt. | |
[2][Facebook, Twitter und die Google-Videoplattform Youtube] hatten Trump | |
nach der Erstürmung des Kapitols durch radikale Anhänger des damaligen | |
Präsidenten verbannt. Sie machten Trump für die Gewalt mitverantwortlich | |
und sahen eine Gefahr für weitere Angriffe. Facebook erklärte Anfang Juni, | |
[3][das Konto des Republikaners bleibe bis mindestens Januar 2023 | |
gesperrt]. Die Sperre könnte zudem verlängert werden, sollte weiter ein | |
„Risiko für die öffentliche Sicherheit“ bestehen. | |
Die Verbannung Trumps von den Online-Plattformen war [4][ein harter Schlag | |
für den Rechtspopulisten,] der offen mit einer erneuten | |
Präsidentschaftskandidatur 2024 liebäugelt. Über Twitter und Co. hatte er | |
dutzende Millionen Anhänger direkt erreichen können. | |
Trump weigert sich bis heute, seine Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe | |
Biden am 3. November 2020 einzuräumen. Er verbreitet die | |
Verschwörungstheorie, er habe die Wahl eigentlich gewonnen und sei durch | |
massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden. | |
Seinen völlig unbelegten Vorwurf des massiven Wahlbetrugs hatte Trump auch | |
am 6. Januar vor Anhängern in der Hauptstadt Washington wiederholt, als der | |
Kongress Bidens Wahlsieg zertifizieren wollte. [5][Trump rief seine Zuhörer | |
dabei auf, zum Kapitol zu marschieren] und „auf Teufel komm raus zu | |
kämpfen“. | |
Radikale Trump-Anhänger stürmten in der Folge das Parlamentsgebäude. Im | |
Zuge der Gewalt kamen fünf Menschen zu Tode, darunter ein Polizist und eine | |
Trump-Anhängerin, die von der Polizei erschossen wurde. | |
8 Jul 2021 | |
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