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# taz.de -- Mögliche Streiks bei der Deutschen Bahn: Nur moderate Wünsche
> Die Coronakrise hat der Bahn finanziell schwer zugesetzt. Aber darunter
> sollten jetzt nicht die Beschäftigten leiden.
Bild: Droht ein Bahnstreik zum Ferienbeginn?
Während der Coronakrise fährt die [1][Deutsche Bahn], aber in den
Sommerferien steht sie womöglich still – wegen Streik. Eine schräge
Vorstellung. Doch die könnte Realität werden, wenn das Bahn-Management bei
seiner harten Linie bleibt. Bis zu ihrer Urabstimmung im August will die
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nicht zu Streiks aufrufen. So
lange hat die Bahn noch die Chance, den Ausstand abzuwenden.
Die sollte sie nutzen und ein Angebot vorlegen, von dem die Beschäftigten
etwas haben – statt mit Hinweis auf die Krise Reallohnverluste zu
verlangen. Für sich selbst wollte die bereits bestens verdienende
Bahnspitze übrigens eine Lohnerhöhung von 10 Prozent, was vorerst am
Aufsichtsrat gescheitert ist. Die GDL will, was die Beschäftigten im
öffentlichen Dienst bekommen. Das wäre eine moderate Lohnerhöhung.
Wenn sich die Zahl der Fahrgäste, wie von der Politik immer wieder
beschworen, bis 2030 verdoppeln soll, muss die Bahn im großen Stil neue
Leute anheuern. Das wird nur mit attraktiven Arbeitsbedingungen und dem
Image eines guten Arbeitgebers gelingen.
Doch die Bahnführung will nichts verbessern, sondern etwa die
Freizeitplanung und die Altersvorsorge verschlechtern. Die Coronakrise hat
der Bahn [2][finanziell schwer zugesetzt]. Aber das darf nicht auf dem
Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden, die in der Pandemie den Laden
am Laufen hielten.
## Fahrgäste haben nichts von einer schwachen Belegschaft
Für Reisende wären Bahnstreiks ausgerechnet nach den schweren Coronamonaten
und in den Sommerferien hart. Aber wer mit einer Schimpftirade auf die GDL
ansetzen will, sollte bedenken: Fahrgäste haben nichts von einer schwachen
Gewerkschaft bei der Bahn. Hartnäckige Vertreter:innen der
Beschäftigten sorgen dafür, dass Arbeitsbedingungen besser werden und die
Belegschaft nicht noch weiter ausgedünnt wird.
Beides sind die Voraussetzungen für guten Service und Pünktlichkeit, für
wirklich schönes Bahnfahren. Schon heute fallen viel zu oft Züge aus, weil
es nicht genug Lokführer:innen und keinen Ersatz für kurzfristig
erkranktes Personal gibt.
24 Jun 2021
## LINKS
[1] /Deutsche-Bahn-und-Mobilfunk/!5774380
[2] /Tiefrote-Bilanz-der-Deutschen-Bahn/!5757339
## AUTOREN
Anja Krüger
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