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# taz.de -- Soziale Gerechtigkeit bei Klimaschutz: Wir fahren zusammen
> Klimaschutz und gute Arbeitsbedingungen können zusammen durchgesetzt
> werden – wenn die Richtigen zur Kasse gebeten werden.
Bild: Globaler Klimastreik am 19. März 2021 in Frankfurt am Main
September 2020, 4 Uhr morgens. Es ist noch dunkel, als wir als
Fridays-for-Future-Aktivist*innen unsere Häuser verlassen und uns auf
den Weg machen. Heute streiken bundesweit die [1][Bus- und
Bahnfahrer*innen]. Für uns Klimaaktivist*innen steht außer Frage,
dass wir sie und ihre Forderungen nach einem guten, flächendeckenden
Tarifvertrag unterstützen.
Wir wollen zu den Betriebshöfen der lokalen Bus- und Straßenbahnunternehmen
fahren und gemeinsam streiken für eine sozialökologische
[2][Verkehrswende]. An den Betriebshöfen werden wir freudig begrüßt. Wir
kennen die Kolleg*innen mittlerweile, wir haben uns monatelang vernetzt.
Wir haben viel voneinander gelernt und verstanden: Gute Arbeitsbedingungen
und Klimaschutz: das geht nur zusammen.
Für mich als Klimaaktivistin geht kein Weg daran vorbei, den
[3][Verkehrssektor] in den kommenden Jahren massiv umzustrukturieren. Nicht
nur, dass er einer der Sektoren mit den höchsten CO2-Emissionen ist. Er ist
auch der Sektor, in dem der CO2-Ausstoß noch zugenommen hat. Wenn wir von
einer Umstrukturierung des Verkehrssektors sprechen, heißt das
insbesondere: weg vom Individualverkehr und massive Investitionen in den
öffentlichen Nahverkehr. Das erfordert besonders gute Arbeitsbedingungen
für die Bus- und Bahnfahrer*innen, denn wenn wir in Zukunft niemanden mehr
haben, der*die diesen Job machen möchte, sieht es für die Verkehrswende
schlecht aus.
Die Erfahrungen im vergangenen Jahr haben deutlich gemacht: Die Erzählung
von dem großen Widerspruch zwischen Klimaschutz und Arbeitsbedingungen ist
eine Legende, die vor allem davon ablenkt, diejenigen zur Kasse zu zwingen,
die die Klimakrise zu verantworten haben. Wir können und werden auch
zukünftig unsere Kämpfe mit den Beschäftigten verbinden hin zu einer
gemeinsamen, sozial gerechten Bewegung gegen die Klimakrise. Ja, es braucht
sofortigen Klimaschutz, aber dieser darf nicht auf dem Rücken der
Beschäftigten ausgetragen werden. #wirfahrenzusammen
2 Jul 2021
## LINKS
[1] /Moegliche-Streiks-bei-der-Deutschen-Bahn/!5777818
[2] /Gruener-Politiker-ueber-Strassenneubau/!5778872
[3] /Klimaschutz-und-soziale-Gerechtigkeit/!5783176
## AUTOREN
Lea Koff
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Mobilität
Soziale Gerechtigkeit
Schwerpunkt Armut
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Deutsche Bahn
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