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# taz.de -- Vorurteile gegen vegan lebende Menschen: Sorry, aber nein
> Veganer sind Misanthropen und ihr Essen ist überteuert? Es wird Zeit, mit
> einigen falschen Klischees aufzuräumen, findet unsere Kolumnistin.
Bild: Vegane Farbenpracht
Als Veganerin bin ich Vorurteile und Klischees in Bezug auf meinen
Lebensstil gewohnt. Zeit, um mit einigen aufzuräumen!
Allen voran: „Vegan zu essen, ist teuer.“ Das Gegenteil ist der Fall.
Sicher, einzelne Dinge wie Fleisch- und Käsealternativen können teuer sein.
Dank [1][der steigenden Nachfrage] sinkt ihr Preis aber zunehmend. Die
meisten pflanzlichen Nahrungsmittel sind hingegen günstiger als
Tierprodukte – Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse, Reis, Körner und Nüsse, you
name it.
Das Marktforschungsunternehmen Kantar ließ 11.000 Britinnen und Briten
online Food-Tagebuch führen und fand heraus, dass ein veganes Gericht im
Durchschnitt [2][40 Prozent weniger kostet] als eines mit Fisch oder
Fleisch. Für wohlhabende Haushalte ist das eine schöne Ersparnis, für
sozial weniger gut abgesicherte Menschen ein bedeutsamer Faktor im Struggle
für Ernährungssicherheit.
Ein anderes Vorurteil: „Veganer müssen ständig Nahrungsergänzungsmittel
nehmen.“ Nope, stimmt leider auch nicht! Wer sich ausgewogen vegan ernährt,
ist mit Eisen, Proteinen, Omega-3-Fettsäuren und vielem anderen gut
versorgt. Nur Vitamin B12 sollte man zusätzlich zu sich nehmen. Das kriegen
in der industriellen Landwirtschaft übrigens auch Schweine, Hühner, ja
sogar Rinder [3][beigefüttert] – insofern nehmen auch viele Fleischesser um
die Ecke Nahrungsergänzungsmittel zu sich.
Oft muss ich mir auch anhören: „Veganern geht es nur um Tiere, Menschen
sind ihnen egal.“ Kann ich so nicht unterschreiben! Genauso wie unter
Fleischessern gibt es auch unter Veganern Menschenfreunde und Misanthropen.
Im Allgemeinen liegen aber den meisten von ihnen ihre Mitmenschen sehr am
Herzen, und sie setzen sich ebenso für Menschen- wie für Tierrechte ein.
Meiner Meinung nach lässt sich das auch kaum trennen.
Denn dort, wo Tiere schlecht behandelt werden, geht es meist auch Menschen
nicht gut. Ein trauriges Beispiel dafür sind die psychologisch und physisch
[4][belastenden Zustände in Schlachthöfen] oder Gerbereien. Ganz zu
schweigen von sozial schwächer gestellten Gemeinschaften, die in
unmittelbarer Nachbarschaft von industrieller Tierhaltung leben und deren
Gesundheit durch die Umweltbelastung oft schwer geschädigt wird.
Ein Klischee in Bezug auf Veganer trifft auf mich allerdings zu: Ich bin
ein Ökofreak! Die Ahornbäume in meinem Garten umarme ich nicht nur, sie
bekommen jeden Morgen auch einen Kuss. Und aus den Abfällen, sowie Resten
meiner Pflanzennahrung mache ich Kompost. Die Regenwürmer freut es und
meine selbst gezogenen Kräuter, die ich damit dünge, auch.
2 May 2021
## LINKS
[1] /Vegan-wird-Mainstream/!5743926
[2] https://veganuary.com/en-us/new-study-finds-vegan-meals-cost-40-less-than-m…
[3] https://www.peta.de/neuigkeiten/b12-nutztiere/
[4] /Arbeitsbedingungen-in-Schlachtbetrieben/!5692738
## AUTOREN
Ariane Sommer
## TAGS
Pflanzen essen
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