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# taz.de -- Veganismus und Punk: Gegen das Establishment!
> Tierrechte und Punkrock sind schon seit den 80ern eng verbunden. Beide
> verweigern sich den bequemen Narrativen der Wirtschaft und des
> Mainstreams.
Bild: Tierrechte und Punk sind seit den 1980er Jahren eng miteinander verbunden
Das Klischee von einem Veganer, das sicher viele spontan vor Augen haben,
sind harmonieliebende, Mantras summende Yogis – so wie ich eine bin. An
Irokesenschnitte, Nietenhosen und Anarchie denken eher wenige. Dabei haben
Veganismus und die Punkbewegung Grundlegendes gemeinsam.
Das äußerte kürzlich auch der Punk- und Metal-Musiker und Filmregisseur Rob
Zombie. Sein Name lässt es nicht vermuten und seine Horrorfilme, in denen
buchstäblich die (Menschen-)Fleischfetzen fliegen, schon gar nicht, aber
Zombie ist seit knapp 30 Jahren Vegetarier und lebt seit neun Jahren vegan.
Warum? „Bei Punkrock geht es um den Kampf gegen das Establishment, um den
Kampf gegen die Normen, den Kampf gegen den Weg, den amerikanische
Großkonzerne vorgeben, die einem sagen, wie man denken und sein soll“,
sagte Zombie [1][in einem Interview mit der GQ]. „Und Veganismus ist
ebenfalls genau das Gegenteil davon. Er ist Anti-Establishment.“
Tatsächlich sind Tierrechte und Punkrock schon seit den 1980er Jahren eng
miteinander verbunden, vor allem in der Anarcho-Punk-Subkultur. Oft via
direkter Ansage in Punksongs von Bands wie in [2][„Nailing Descartes To The
Wall“ von Propagandhi]: „But you cannot deny that meat is still murder.
Dairy is still rape. And I'm still as stupid as anyone, but I know my
mistakes. I have recognized one form of oppression, now I recognize the
rest.“
Auch [3][die Straight-Edge-Bewegung] ist damals aus der Punkszene
entstanden – Straight Edger verweigern sich Alkohol, Drogen, Tabak und sind
häufig auch vegan. Genauso wie Punkrock ist Veganismus eine Form der
Rebellion. Er fordert das Establishment heraus und die Menschen auf, für
sich selbst zu denken, anstatt bequeme Narrative der Wirtschaft und des
Mainstreams zu akzeptieren.
## Mehr als Rebellion gegen das Establishment
Auch ich hatte nicht viel über bestimmte Zusammenhänge nachgedacht, bevor
ich vor 14 Jahren aufhörte, Fleisch zu essen. Seit ich ein kleines Kind
war, hatte ich der Werbung geglaubt: glückliche Kühe und Schweine und
Hühner, deren Lebensziel es war, als Produkt auf meinem Teller zu landen.
Bis ich anfing, mich zu informieren. Die Erkenntnisse waren erschütternd,
manchmal hätte ich sie gern sofort wieder vergessen. Aber ich wusste:
Weiter ignorieren, wie die Dinge sind, ist keine Lösung.
Veganismus ist für mich aber nicht nur Rebellion gegen das Establishment
der Tierwirtschaft – er ist zukunftsweisend. Dabei muss ich zum Beispiel an
die Astronauten denken, [4][die in den nächsten Jahren gen Mars fliegen
werden]. Im Weltraum gibt es keine Kühe!
Was macht einer wie Rob Zombie aber nun, wo sich veganes Essen etabliert
hat und sogar in Fastfoodketten serviert wird? Er findet es gut. „Ich würde
zwar niemals bei Burger King oder McDonald's essen – aber wenn man irgendwo
am Ende der Welt lebt und der einzige Veggie-Burger wird dort serviert, ist
das was anderes.“ Word!
1 Mar 2021
## LINKS
[1] https://www.gq.com/story/real-life-diet-rob-zombie
[2] https://www.youtube.com/watch?v=X9hjo4OlDV8
[3] /Doku-ueber-Straight-Edge-Bewegung/!5134025
[4] /Nasa-landet-auf-dem-Mars/!5747246
## AUTOREN
Ariane Sommer
## TAGS
Pflanzen essen
Punk
Veganismus
Tierrechte
Tiere
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