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# taz.de -- Vegane Burger-Patties: Es ist nicht alles gut auf Planet V
> Es gibt immer mehr fleischlose Burger-Alternativen – aber nicht alle sind
> automatisch auch gut. Hier stehen die Hersteller in der Verantwortung.
Bild: Sieht aus wie Fleisch, ist aber keins: Vegane Burgerpatties werden immer …
Es ist inzwischen total normal, in der Fleischabteilung von Supermärkten
Pflanzen anzutreffen. Und zwar Soja, Erbsen, Lupinen und einiges mehr in
Form von veganen Burger-Patties und anderen Fleischersatzprodukten, die
immer häufiger auch wirklich nach Fleisch schmecken.
Angetrieben wird das von der Nachfrage vieler tierwohl- und
umweltfreundlicher Konsumenten: Der Markt für vegane Fleischersatzprodukte
weltweit soll Prognosen zufolge 2025 [1][auf über 21 Milliarden Dollar
Umsatz anwachsen]. Passend dazu [2][zeigt der Ernährungsreport 2020], dass
nur noch ein Viertel der Deutschen täglich Fleisch und Wurst isst. 2015 war
dies noch bei einem Drittel der Fall.
Erfreuliche News! Aber natürlich ist nicht alles Sonnenschein auf Planet
Vegan. Das zumindest ergibt [3][eine Untersuchung der Zeitschrift
Öko-Test], die sich im November dreizehn vegane Burger-Alternativen
vorgeknöpft hatte und in vielen von ihnen erhöhte Mengen von
Mineralölbestandteilen gefunden hat.
Etliche wiesen zudem geringe Anteile an gentechnisch verändertem Soja auf –
das kann passieren, da selbst bei Burgern aus Biosoja eine Kontaminierung
durch Gensoja von benachbarten Feldern oft unvermeidbar ist. Besonders
unter den veganen High-Tech-„Schmeckt wie echtes Fleisch“-Varianten, die
einen aufwändigen Produktionsprozess durchlaufen, hakt es hier noch.
Entsprechend gab es die Note „gut“ auch fast ausschließlich für
„klassische“ Pflanzenburger aus Vollwertkost-Bratlingen: für den „Rote
Linsen Burger“ von Alnatura, den „Green Jackfruit Burger“ von Lotao, den
„Bio-Gemüse-Burger“ von Naturgut und „Burger Cashew-Black Bean“ von So…
was nebenbei zeigt, dass es nicht auf die verarbeiteten Pflanzen ankommt,
schließlich ist hier bunt durch den Garten alles mit dabei. Der absolute
Verlierer des Burgertests mit der Note „ungenügend“ ist hingegen, wie schon
im Vorjahr, „The Wonder Burger“, den es unter anderem bei Aldi Süd zu
kaufen gibt.
Die Ergebnisse zeigen, dass wir uns auch in der Veggie-Community nicht
zurücklehnen dürfen – nur weil etwas vegan ist, ist es nicht automatisch
gut. Hier stehen Produzenten von plant-based foods in der Verantwortung!
Gleichzeitig sollte bei aller Kritik nicht vergessen werden: Es ist (fast)
egal, was drin ist, die Produktion von Veggie-Burgern ist deutlich
ressourcenschonender und klimafreundlicher als die von Fleischburgern.
Und [4][Unternehmen wie Beyond Meat] – bei Öko-Test übrigens mit einem
„ausreichend“ bedacht – arbeiten schon an den gesundheitlich besseren
Version ihrer Produkte: So gibt es bald Beyond Burger [5][mit drastisch
reduziertem Fettanteil]. Weiter so!
3 Jan 2021
## LINKS
[1] https://vegnews.com/2020/4/global-vegan-meat-market-will-hit-21-billion-by-…
[2] https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ernaehrungsreport-2…
[3] https://www.oekotest.de/essen-trinken/Vegane-Burger-im-Test-Knapp-die-Haelf…
[4] /Vegane-Burger-liegen-im-Trend/!5637206
[5] https://www.theverge.com/2020/11/16/21564094/beyond-meat-new-burgers-plant-…
## AUTOREN
Ariane Sommer
## TAGS
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