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# taz.de -- Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel: Lieber mal ein bisschen bas…
> Kollagen gilt als der heiße Scheiß. Verjüngend und gesundheitsfördernd
> soll es sein. Dass bei der Herstellung Tiere leiden müssen, wissen nur
> wenige.
Bild: Es kommt auf die ausgewogene Ernährung an!
Kennen Sie den Kollagenkult? Viele in meinem Bekanntenkreis hängen ihm
schon an, sie schwören auf die gesundheitsfördernde und verjüngende Wirkung
von Kollagen und kaufen es in Form von Pillen und Pulvern, aber auch in
Smoothies, Superfood-Kaffees und Fitnessriegeln im Supermarkt.
Was sich die Kollagenjüngerinnen und -jünger davon versprechen? Kollagen
ist das im Körper am häufigsten vorkommende Eiweiß und ein wesentlicher
Bestandteil des Bindegewebes und der Haut. Es ist der Baustein von Knochen,
Muskeln, Sehnen und Bändern, findet sich aber auch im Rest des Körpers,
einschließlich der Zähne und Blutgefäße.
Je älter wir werden, desto weniger Kollagen produzieren wir. Kollagen als
Nahrungsergänzungsmittel soll dem abhelfen, die Gesundheit fördern,
Muskelaufbau und Darmgesundheit unterstützen und für ein jugendliches
Aussehen sorgen.
Was ich daran auszusetzen habe? Mein Mantra für alle Nahrungs- und
Nahrungsergänzungsmittel ist: Kenne deine Quellen! Und viele wissen nicht
(oder verdrängen gern), dass Kollagenprodukte unter anderem aus Kühen,
Hühnern und Fischen hergestellt werden. Der Großteil ist ein Beiprodukt der
Massentierhaltung.
## Beiprodukt von Massentierhaltung
Die Hormone, Antibiotika, Pestizide und Herbizide wie Glyphosat sowie
Schwermetalle, denen die Tiere oft ausgesetzt sind, reichern sich in ihren
Körpern an – und auf Tierprodukten basierende Nahrungsergänzungsmittel
enthalten dann oft auch Schadstoffe.
Außerdem: Während der Verdauung zerlegt unser Körper das von außen
zugeführte Kollagen in seine Einzelbestandteile, darunter Aminosäuren wie
Glycin, Prolin und Hydroxyprolin. Diese helfen danach zwar beim
Kollagenaufbau, tun das aber nicht zwangsläufig. So gesehen brauchen wir
also eigentlich gar kein fertiges Kollagen von toten Tieren kaufen und zu
uns nehmen.
Was unser Körper braucht, um Kollagen herzustellen, sind drei Dinge, die
wir auch über Pflanzen hervorragend aufnehmen können: Aminosäuren, Vitamin
C und Mineralstoffe. Wie so oft kommt es einfach auf eine ausgewogene
Ernährung an.
Da wir Menschen nun aber sehr bequem sind und viele von uns lieber ein
einzelnes Produkt zu sich nehmen, anstatt zu „basteln“, wird der
Kollagenkult wohl weiter boomen. Die Good News dabei: Vor einigen Wochen
gab das Biotechnologie-Start-up Geltor den Launch des weltweit ersten
[1][essbaren veganen Kollagens] bekannt.
Anstatt es aus Tierkadavern zu gewinnen, wird es von Mikroben, die mit
einer DNA-Sequenz programmiert sind, produziert. Jetzt werde ich vielleicht
doch noch zum Kollagenismus konvertieren.
29 Jun 2021
## LINKS
[1] https://www.greenqueen.com.hk/cultivated-tech-geltor-unveils-primacoll-anim…
## AUTOREN
Ariane Sommer
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