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# taz.de -- Hamburger Ausgeh-Hotspots auf Bewährung: Geduldflasche leer
> Geht es am Wochenende trotz Coronagefahr wieder zu hoch her, drohen
> Teilen St. Paulis und des Schanzenviertels strenge Maßnahmen.
Bild: Einzige Lösung Polizei? Im Schanzenviertel feiern viele auf wenig Raum
Hamburg taz | Wie ein überlagertes Bier beim Öffnen schon mal
unkontrolliert aus seinem Behältnis schäumt, ist in Hamburgs
Ausgeh-Hotspots ein Sommerlochthemenmonster wieder aufgetaucht: das
Cornern.
Unter den Bedingungen des Infektionsschutzes, der Abstands- und
Maskenregeln ist natürlich mehr Brisanz im Spiel bei Ansammlungen
trinkwilliger, nicht immer auch -fester Menschen. Die Große Freiheit wurde
am vergangenen Wochenende zweimal von der Polizei abgeriegelt, so voll war
es. Im Schanzenviertel griff man bereits davor zum
[1][Außer-Haus-Alkoholverkaufs-Verbot].
## Draußen trinken auf Bewährung
Zugangskontrollen und eine noch rigorosere Beschränkung des
Flaschenbierstraßenhandels könnten kommende Woche aus den Schubladen
insbesondere der Altonaer – mithin für das Schanzenviertel zuständigen –
Bezirkspolitik gezogen werden, sollten sich die unkontrollierten Szenen
wiederholen.
Nun soll hier nicht schöngeredet werden, was sich etwa gegenüber der Roten
Flora [2][so alles zugetragen hat] – sehr wohl aber Kritik geübt am
zuverlässig aus (nahezu) dem ganzen politischen Hufeisenrund erklingenden
[3][Ruf nach der Polizei]. Auch wenn die Anwohnerinitiative Schanze dann
[4][wieder böse twittern] muss.
## Andere setzen auf Vermittlung
Denn bei allem nachvollziehbaren Genervtsein über die „Ballermannisierung“
– die natürlich lange vor der nun als Hilfsargument herangezogenen
Seuchenbekämpfung losging: Was ist eigentlich geworden aus dem links der
Mitte eben noch populären Ansatz, ans Gute im Trinkenden zu glauben? Also
an seine Einsichtsfähigkeit – und entsprechende Ansprache? Die Begeisterung
für Uniformen darf gerne [5][der CDU überlassen] bleiben.
Andernorts, [6][zuerst in Mannheim vor zwei Jahren], hat man zur
Deeskalation eine eigene Position geschaffen: den „Nachtbürgermeister“. Der
soll Ansprechpartner für Beschwerden sein und eine Art Schnittstelle
zwischen Feiernden, Gastronom*innen und der Verwaltung. Ach ja, auch den
Anwohner*innen steht so jemand natürlich zur Verfügung. Auch [7][in
Göttingen] und [8][in Osnabrück], unter anderem, wird derzeit darüber
diskutiert, so etwas zu installieren.
Also: Her mit einem Nachtbürgermeister für Kiez und Achidi-John-Piazza –
und dafür kann eigentlich nur einer zurückgeholt werden an die Stätte nie
wieder erreichter Wirkung: [9][Ole „Maskomat“ von Beust].
24 Jul 2020
## LINKS
[1] /Wegen-Corona-kein-Alkohol-in-Hamburg/!5697386
[2] /Wegen-Corona-kein-Alkohol-in-Hamburg/!5697386
[3] /Durchgreifen-gegen-Massencornern-verlangt/!5691630
[4] https://twitter.com/SchanzenINI/status/1286564788810776576
[5] https://www.cdu-hamburg.de/presse/artikel/thering-corona-cornern-muss-konse…
[6] https://www.deutschlandfunkkultur.de/ein-nachtbuergermeister-ueber-partykra…
[7] https://www.gruene-goettingen.de/stadtrat/newsdarstellung3/article/stadt_vo…
[8] https://www.osnabrueck.de/fileadmin/Presse/Parteien/SPD/2020-07-24_PE-26-20…
[9] https://www.mopo.de/hamburg/ex-buergermeister-ole-von-beust-eroeffnet-maske…
## AUTOREN
Alexander Diehl
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