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# taz.de -- Möglicher US-Truppenabzug aus der BRD: Zu früh gefreut
> Trump will Teile seiner Truppen aus Deutschland abziehen und in Polen
> stationieren. Das könnte den Ost-West-Konflikt weiter eskalieren lassen.
Bild: Ramstein in Rheinland-Pfalz ist ein wichtiger Stützpunkt für das US-Mil…
Die Stationierung von [1][US-Truppen in Deutschland] hat in den letzten
Jahrzehnten nicht viel zum Weltfrieden beigetragen. Die US-Armee nutzt ihre
hiesigen Stützpunkte als Drehscheibe für desaströse Kriege wie den im Irak
und als Funkstation für völkerrechtswidrige [2][Drohnenangriffe] auf der
halben Welt. Mit Unterstützung von Bundeswehr und Nato bevorratet sie
hierzulande zudem Waffen für einen potenziell apokalyptischen Atomkrieg.
Die amerikanischen Medienberichte, denen zufolge Präsident Donald Trump
Tausende seiner Soldat*innen aus Deutschland abziehen will, sind daher
zunächst einmal erfreulich.
Die Ernüchterung folgt allerdings schon auf den zweiten, dritten und
vierten Blick. Ob Trump an seinen Plänen, wenn er sie denn wirklich hegt,
auch tatsächlich festhalten wird, ist erfahrungsgemäß unsicher. Selbst
wenn: Den größeren Teil der US-Truppen will er den Berichten zufolge in
Deutschland belassen. Die für die US Army so wichtige Militärinfrastruktur
in Deutschland wird er nicht aufgeben.
Vor allem aber will er die Soldat*innen den Berichten zufolge nicht nach
Hause zurückholen, sondern zumindest einen Teil von ihnen künftig in Polen
stationieren. Näher also an Russland und dessen Ostsee-Enklave
Kaliningrad. Die Eskalationsgefahr im [3][Ost-West-Konflikt] könnte damit
steigen.
Komplett neu wäre diese Entwicklung allerdings nicht. In den letzten
zwanzig Jahren hat die Nato zunächst ihr Bündnisgebiet schrittweise nach
Osten erweitert und dann auch ihre Truppenpräsenz erhöht. Sollte es für
diese Entwicklung keine Haltelinie geben, sollten die USA irgendwann auch
Kampftruppen fest in Polen stationieren oder gar ihre Atomwaffen dorthin
verlagern, wäre die Chance auf Entspannung dauerhaft verbaut. Für den
Truppenabzug aus Deutschland würde das bedeuten: zu früh gefreut.
7 Jun 2020
## LINKS
[1] /Abzug-von-US-Truppen-aus-Deutschland/!5690799
[2] /US-Angriff-auf-Qasim-Soleimani/!5655296
[3] /Rueckschlag-fuer-Ruestungskontrolle/!5687514
## AUTOREN
Tobias Schulze
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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Lesestück Recherche und Reportage
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Donald Trump
Bundeswehr
Polen
USA
Schwerpunkt Konflikt zwischen USA und Iran
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