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# taz.de -- Zerstrittene US-Demokraten: Gegen Trump? Gegeneinander!
> Parteikader gegen Sanders, Linke gegen Bloomberg, Progressive gegen
> Buttigieg. Dabei müsste es bei den Demokraten heißen: Alle gegen Trump.
Bild: Ein Bernie Sanders Unterstützer während der Wahl in New Hampshire
Eigentlich hatten die US-Demokraten aus ihrem großen [1][Fiasko vom 8.
November 2016] eine große Lehre gezogen: Gemeinsam gegen die Republikaner,
statt untereinander streiten. Man war sich einig: Donald Trump hatte vom
Zwist zwischen Hillary Clinton und Bernie Sanders entscheidend profitiert.
So tief waren die im Vorwahlkampf geschlagenen Wunden, so ungeliebt war
Clinton unter den Sanders-Anhänger_innen, dass etliche Sanders-Leute es
nicht über sich bringen konnten, für die Partei-Establishment-Kandidatin
Clinton zu stimmen. Das Resultat ist bekannt. Trotzdem scheinen die
US-Demokraten ihre Lektion schon wieder vergessen zu haben.
Zuerst die grandios [2][verpatzte Vorwahl in Iowa], das tagelange Chaos der
nicht funktionierenden Auszählung, in dem sich zunächst alle Kandidat_innen
kurzerhand selbst zu Sieger_innen erklärten und es am Ende keinen echten
Sieger gab, mit Pete Buttigieg und Bernie Sanderes irgendwie gleichauf,
aber dann doch wieder nicht, der eine hatte mehr Delegierte, der andere
mehr Stimmen.
Also forderten beide eine Neuauszählung, ebenso wie der Vorsitzende des
Democratic National Committee, Tom Perez. Und schon machten
Verschwörungstheorien die Runde, dass die Parteikader etwas gegen Bernie
Sanders hätten und klammheimlich daran arbeiten, ihn zu sabotieren, dass
eine Firma des Kandidaten Pete Buttigieg an der Programmierung der
Auszählungs-App mitgewirkt habe, das könne doch alles kein Zufall sein.
## Staatstragend und schnöselig
Nach der [3][New-Hampshire-Vorwahl] hat sich das Kandidat_innenfeld
gelichtet, jetzt sind nur noch Weiße dabei – immerhin zwei davon Frauen und
einer der erste offen schwule Präsidentschaftsanwärter der US-Geschichte.
Doch das alles ändert nichts daran, dass sich die verbliebenen
Kandidierenden gegenseitig an die Gurgel gehen.
Geht’s noch? Klar, gibt es Gründe für oder gegen die Kandidat_innen. Bernie
Sanders ist ein alter Grantler, der von seinen guten Ideen wohl nur wenige
wird umsetzen können. Elizabeth Warren ähnlich, nur Besserwisserin statt
Grantler. Pete Buttigieg der einzige Nichtmillionär unter den
Kandidierenden, aber so staatstragend und schnöselig, dass sich die
Queerbewegung angeekelt abwendet. Joe Biden eine Karikatur seiner selbst.
Amy Klobuchars Erfolgsdynamik [4][wird „Klomentum“ genannt]. Michael
Bloomberg will sich die Kandidatur kaufen (und wird womöglich damit Erfolg
haben).
Aber eigentlich geht es darum, Trump abzuwählen. Selbst ein Besenstiel wäre
ein besserer Präsident.
14 Feb 2020
## LINKS
[1] /Das-war-die-US-Wahlnacht-auf-tazde/!5354301
[2] /Vorwahlen-in-den-USA/!5658083
[3] /Vorwahlen-der-US-Demokraten/!5663446
[4] https://twitter.com/lukashermsmeier/status/1227217512015724546
## AUTOREN
Malte Göbel
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