| # taz.de -- Russische Einmischung in US-Wahlkampf: Sanders lehnt Kreml-Hilfe ab | |
| > Russland soll Bernie Sanders bei den demokratischen Vorwahlen | |
| > unterstützen – damit Trump Präsident bleibt. Das nehmen laut Medien die | |
| > Geheimdienste an. | |
| Bild: Bernie Sanders hat schon kundgetan, dass Wladimir Putin nicht sein Freund… | |
| Washington/Las Vegas dpa | Russland will sich laut der Tageszeitung | |
| Washington Post auch in den Wettbewerb der Bewerber um die | |
| Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei in den USA einmischen. | |
| [1][Das Blatt berichtete am Freitag], US-Behördenvertreter hätten Senator | |
| Bernie Sanders darüber informiert, dass Russland versuche, seine Bewerbung | |
| zu unterstützen. Ziel sei es, den Wettbewerb der Demokraten zu stören. | |
| Schon am Donnerstag hieß es in der Washington Post und in anderen | |
| US-Medien, US-Geheimdienste vermuteten den Willen Russlands, sich erneut in | |
| den US-Wahlkampf einzumischen, um Präsident Donald Trump zur Wiederwahl zu | |
| verhelfen. | |
| Sanders liegt in Umfragen vor den anderen Bewerbern um die | |
| Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. In einer Mitteilung des Senators | |
| an die Washington Post hieß es, anders als Trump halte er den russischen | |
| Präsidenten Wladimir Putin nicht für einen guten Freund. „Die Russen wollen | |
| die amerikanische Demokratie untergraben, indem sie uns spalten.“ Sanders | |
| fügte hinzu: „Offen gesagt ist mir egal, wen Putin als Präsidenten will. | |
| Meine Botschaft an Putin ist deutlich: Halten Sie sich aus den | |
| amerikanischen Wahlen heraus, und als Präsident werde ich dafür sorgen, | |
| dass Sie das tun.“ | |
| Die Washington Post schrieb, es sei nicht klar, in welcher Form Russland | |
| Sanders' Wahlkampf unterstützen wolle. Der Republikaner Trump wies die | |
| Berichte, wonach Russland seine Wiederwahl unterstützen wolle, bei einer | |
| Wahlkampfveranstaltung am Freitag in Las Vegas als „eine weitere | |
| Schwindelgeschichte“ der Demokraten zurück. Auch Russland wehrte sich | |
| vehement gegen die Darstellung. | |
| Russland hatte sich nach Überzeugung der US-Geheimdienste bereits 2016 | |
| zugunsten des republikanischen Kandidaten Trump in den Wahlkampf | |
| eingemischt. Trump bestreitet das. Den Medienberichten vom Donnerstag | |
| zufolge deuten die neuen Erkenntnisse der Geheimdienste nun darauf hin, | |
| dass Russland sich dieses Jahr sowohl in die Vorwahlen der Demokraten als | |
| auch in die eigentliche Präsidentschaftswahl einmischen wolle – etwa durch | |
| Hackerangriffe, Instrumentalisierung sozialer Medien und Manipulation des | |
| Wahlablaufs. Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 3. November | |
| statt. | |
| ## Sanders bleibt Favorit bei Vorwahl in Nevada | |
| Sanders [2][bleibt unterdessen klarer Favorit auf der nächsten Etappe] im | |
| Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur. Am Samstag | |
| bestimmen die Parteigänger im Bundesstaat Nevada bei Parteiversammlungen | |
| („Caucuses“), wen sie für den besten Bewerber halten. In den Umfragen | |
| folgen derzeit hinter Sanders der frühere US-Vizepräsident Joe Biden und | |
| [3][Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg]. | |
| Sanders hatte wie Buttigieg bei den bisher stattgefundenen Vorwahlen in | |
| Iowa und [4][New Hampshire am besten abgeschnitten]. Biden, der lange als | |
| Favorit in dem Rennen gegolten hatte, kann ein gutes Ergebnis gebrauchen: | |
| In den ersten beiden Vorwahlrunden fuhr er jeweils nur einen enttäuschenden | |
| vierten beziehungsweise fünften Platz ein. | |
| Wann genau die Ergebnisse in Nevada vorliegen werden, ist unklar. Bei der | |
| allerersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa Anfang Februar, wo ebenfalls bei | |
| „Caucus“-Versammlungen abgestimmt wurde, hatte es großes Chaos bei der | |
| Datenübermittlung per App gegeben. Ergebnisse lagen dort erst mit Tagen | |
| Verspätung vor. Die Demokratische Partei in Nevada will US-Medienberichten | |
| zufolge mithilfe einer Telefon-Hotline und Textnachrichten ein ähnliches | |
| Debakel bei der Übermittlung der Ergebnisse verhindern. | |
| Am 29. Februar folgt die nächste Vorwahl in South Carolina, die als | |
| entscheidender Termin für Biden gilt. Im Anschluss richten sich alle Augen | |
| auf den „Super Tuesday“ am 3. März, an dem Vorwahlen in mehr als einem | |
| Dutzend Bundesstaaten stattfinden. Die Vorwahlen ziehen sich bis in den | |
| Juni hin. Im Sommer veranstalten Demokraten und Republikaner dann jeweils | |
| große Nominierungsparteitage, bei denen sie ihren jeweiligen Kandidaten | |
| endgültig küren. Die eigentliche Präsidentschaftswahl findet am 3. November | |
| statt. | |
| ## Trump ohne ernsthafte Konkurrenz | |
| Amtsinhaber Trump tritt bei der Wahl für eine zweite Amtszeit an. Er hat | |
| dabei keine erstzunehmende parteiinterne Konkurrenz. In mehreren | |
| Bundesstaaten – darunter auch Nevada – haben die Republikaner die Vorwahlen | |
| gleich ganz gestrichen. | |
| Aufgemischt wird der Vorwahlkampf derzeit vom Milliardär Michael Bloomberg. | |
| Der frühere Bürgermeister von New York hat es in nationalen Umfragen mit | |
| einer millionenschweren Wahlkampagne innerhalb kurzer Zeit auf die vorderen | |
| Plätze geschafft: Hinter Sanders und Biden steht er derzeit auf Platz drei. | |
| In seiner eigenwilligen Strategie hat er die ersten Vorwahl-Staaten – auch | |
| Nevada – ausgelassen und setzt alle Kraft auf den „Super Tuesday“. Bei der | |
| [5][Fernsehdebatte unmittelbar vor der Wahl] in Nevada stand Bloomberg | |
| erstmals mit auf der Bühne und war zur Zielscheibe von Attacken der | |
| parteiinternen Konkurrenz geworden. | |
| 22 Feb 2020 | |
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| [1] https://www.washingtonpost.com/national-security/bernie-sanders-briefed-by-… | |
| [2] /Vorwahlen-der-US-Demokraten/!5663446 | |
| [3] /US-Demokrat-Pete-Buttigieg/!5658254 | |
| [4] /Vorwahlen-der-Demokraten-in-den-USA/!5663409 | |
| [5] /TV-Debatte-der-US-Demokraten/!5665205 | |
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