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# taz.de -- Große Unteilbar-Demo in Dresden: „Mehr als ein Zeichen“
> Eine Woche vor der Landtagswahl bringt #Unteilbar mehr Menschen auf die
> Straße als Pegida zu Hochzeiten. Damit gerät die CDU unter Druck.
Bild: „Für ein solidarisches Miteinander“: Unteilbar-Demo am Samstag
Dresden taz | Dass ein Ministerpräsident der CDU sich rechtfertigen muss,
weil er nicht an einer linken Demonstration teilnehmen möchte, kommt nicht
alle Tage vor. Die „Unteilbar“-Demonstration, die am Samstag [1][rund
40.000 Menschen in Dresden auf die Straße] brachte, hat das geschafft: Der
sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, der aufgrund der
Beteiligung „der Antifa“ nicht an der Demonstration teilgenommen hatte,
teilte am Samstagabend mit, er zolle den Teilnehmern Respekt und finde es
richtig, wenn Menschen „die Demokratie und den Rechtsstaat“ verteidigten.
Aufgrund der inhaltlichen Unterschiede zwischen CDU und Unteilbar müsse es
legitim sein, wenn seine Partei auf eine Teilnahme verzichte. Er habe aber
„lange darüber nachgedacht, und es war keine einfache Entscheidung“.
Die Demonstration am Samstag war eine der größten, die die sächsische
Landeshauptstadt seit der Wende erlebt hat – die flüchtlingsfeindlichen
Pegida-Demonstrationen hatten es zu ihrer Hochzeit geschafft, rund 25.000
Menschen zu versammeln. „Unteilbar in Dresden war mehr als ein Zeichen“,
sagte Felix Müller, einer der Unteilbar-Sprecher, am Sonntag der taz. „Es
war eine deutliche Ansage: An uns allen, die wir für ein solidarisches
Miteinander einstehen, führt kein Weg vorbei.“
Mit der Demonstration hätten die Teilnehmenden klargestellt, dass sie sich
nicht gegeneinander ausspielen ließen. „Wir wissen: Der Rechtsruck in
Politik und Gesellschaft ist kein Naturgesetz, sondern aufzuhalten, wenn
wir gemeinsam politisch handeln.“
Linke und Grüne beteiligten sich mit eigenen Blöcken an der Demonstration.
Aus den Reihen der SPD waren mehrere hochrangige Politiker anwesend,
darunter auch der stellvertretende sächsische Ministerpräsident Martin
Dulig. „Wir stehen für eine solidarische Gesellschaft, in der Hautfarbe und
Herkunft keine Rolle spielen. Danke, dass so viele heute dabei sind!“,
[2][twitterte Außenminister Heiko Maas (SPD)]. Der Linken-Vorsitzende Bernd
Riexinger schrieb: „Dresden ist nicht Pegida. Sachsen und der Osten sind
auch links, weltoffen, sozial.“
Für Irritationen sorgte [3][ein Tweet der CDU-Vorsitzenden Annegret
Kramp-Karrenbauer], die am Samstag eine Oldtimer-Rallye im sächsischen
Vogtland eröffnet hatte. „Eine gute Zukunft baut man mit Mut, Zuversicht &
indem man gemeinsam etwas macht, nicht mit Protest“, hatte
Kramp-Karrenbauer am Samstagnachmittag getwittert – unklar blieb, ob sie
damit auf die Unteilbar-Demonstration oder auf die AfD als angebliche
Protestpartei anspielte.
## Rechtsextreme Demo in Chemnitz geplant
Die Polizei war während der Demonstration mit 360 Beamten im Einsatz. Zu
Zwischenfällen kam es nicht, lediglich von zwei Personen wurden die
Personalien aufgenommen, weil sie AfD-Wahlplakate entlang der Route
heruntergerissen haben sollen. Die vorübergehende [4][Besetzung eines
leerstehenden Gebäudes] am Dresdener Basteiplatz war am Samstagabend nach
einigen Stunden von den Aktivisten beendet worden. Die Besetzer hatten
unter anderem die Einführung eines Mietendeckels in Dresden und die Nutzung
des leerstehenden Gebäudes als soziales Zentrum gefordert.
Sachsen steht derweil nur einen Tag nach Unteilbar eine rechtsextreme
Veranstaltung bevor: Einen Tag vor dem Jahrestag des tödlichen
Messerangriffs in Chemnitz will die rechtsextreme Organisation Pro Chemnitz
am Samstagabend eine Kundgebung veranstalten, angemeldet sind 1.000
Teilnehmer. Auch eine Gegendemonstration ist angekündigt.
25 Aug 2019
## LINKS
[1] /Unteilbar-Demo-in-Dresden-war-plural/!5620471
[2] https://twitter.com/HeikoMaas/status/1165259197346451456
[3] https://twitter.com/akk/status/1165237388660105217/
[4] /Unteilbar-Demo-in-Dresden/!5620459
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
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#Unteilbar
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Menschenrechte
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