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# taz.de -- Preis für CO2: Langer Weg zum Emissionshandel
> Eine CO2-Steuer könnte schnell eingeführt werden. Ein neuer
> Zertifikatehandel bräuchte laut einer neuen Studie hingegen mehrere Jahre
> Vorlauf.
Bild: Ob durch Steuer oder Emissionshandel: Fossiler Kraftstoff soll teurer wer…
Berlin taz | Dass die Bundesregierung einen Preis auf den CO2-Ausstoß
einführen will, steht mittlerweile fest. Doch in welcher Form das passieren
soll, darüber wird noch heftig gestritten. Während das SPD-geführte
Umweltministerium ebenso wie die Grünen eine Lösung vorzieht, bei der
bestehende Steuern auf Kraftstoffe und Erdgas entsprechend ihrer
CO2-Emissionen erhöht werden sollen, setzt die Union eher auf einen
zusätzlichen Emissionshandel. Wie jetzt schon auf EU-Ebene für die
Energiewirtschaft und große Industriebetriebe wären dann – zunächst in
einem getrennten System auf nationaler Ebene – auch im Verkehrs- und
Gebäudesektor für den CO2-Ausstoß Zertifikate erforderlich, die am Markt
gehandelt werden und deren Menge jedes Jahr sinkt.
Unabhängig von der inhaltlichen Bewertung hat das Öko-Institut im Auftrag
des Thinktanks Agora Energiewende nun analysiert, wie sich diese Modelle in
der Praxis umsetzen ließen – mit eindeutigem Ergebnis: Während ein
CO2-Preis auf Steuerbasis innerhalb weniger Monate eingeführt werden
könnte, wäre für den Emissionshandel ein weitaus längerer Vorlauf
erforderlich, heißt es in dem [1][Papier].
Am schnellsten ginge mit einem Zeitbedarf von 2 bis 3 Jahren ein System,
das weitgehend unabhängig von der EU entwickelt würde. Dafür könnte es aber
auch perspektivisch nicht in den bestehenden EU-Emissionshandel integriert
werden. Soll das System EU-kompatibel sein, sind mindestens 3 bis 4 Jahre
erforderlich, wobei mögliche Rechtsstreitigkeiten noch nicht einberechnet
sind, schreiben die Autoren in der detaillierten Analyse.
## BDI sieht Vorteile bei CO2-Steuer
Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) betonte am Dienstag in
einem neuen [2][Diskussionspapier]: Wenn man die „praktische politische
Umsetzbarkeit“ betrachte, spreche viel „für Preisinstrumente, die auf dem
bestehenden Steuer- und Abgabensystem aufbauen“. Zudem biete ein solches
System, bei dem die Preise im Vorhinein feststehen, mehr „Investitions- und
Planungssicherheit“, schreibt der BDI.
Explizit auf ein Modell festlegen will sich der Verband aber nicht; Vorteil
des Emissionshandels sei eine größere „ökologische Treffsicherheit“, hei…
es im Papier. Wichtig ist aus Sicht des Industrieverbands zudem, dass ein
CO2-Preis mit staatlichen Investitionen und steuerlichen Anreizen
kombiniert werden muss, um die Klimaziele zu erreichen. Die Bundesregierung
will beim Klimakabinett am 20. September über einen CO2-Preis entscheiden.
21 Aug 2019
## LINKS
[1] https://www.agora-energiewende.de/fileadmin2/Projekte/2019/2019-08-ETS-fuer…
[2] https://e.issuu.com/embed.html?d=20190819_position_bdi_ma_st_be_einer_co2-b…
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
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