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# taz.de -- Einnahmen aus dem Emissionshandel: 2,7 Milliarden für CO2-Ausstoß
> Der CO2-Preis steigt – das ist gut für die Energiewende, weil
> Verschmutzung teurer wird. Doch bald könnte es auch Mieter:innen treffen.
Bild: Wer Emissionen in die Luft pustet, muss zahlen
Berlin dpa | Der deutsche Staat hat im Jahr 2020 knapp 2,7 Milliarden Euro
mit dem Verkauf von Emissionsrechten für das Treibhausgas Kohlendioxid
eingenommen. Das sind etwa eine halbe Milliarde Euro weniger als 2019. Das
Umweltbundesamt ist mit dem Ergebnis dennoch zufrieden.
„Trotz des leichten Corona-Einbruchs von März bis Mai haben wir bei den
Preisen für die europäischen Emissionsberechtigungen insgesamt eine stabile
Entwicklung“, sagte der Leiter der Emissionshandelsstelle im
Umweltbundesamt, Jürgen Landgrebe, der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem
Geld werden Maßnahmen der Energiewende finanziert.
Kraftwerke und andere Industrieanlagen müssen pro Tonne ausgestoßenem CO2
ein Zertifikat bei der Emissionshandelsstelle abgeben. [1][Erwerben können
sie die Zertifikate unter anderem bei Versteigerungen an der Energiebörse
in Leipzig]. Dort sind die Preise in den vergangenen Jahren gestiegen.
Kostete ein Zertifikat anfangs weniger als 10 Euro so wurden 2020 im
Jahresdurchschnitt fast 25 Euro fällig.
„Die Verknappung der Zertifikate zeigt Wirkung“, sagte Landgrebe. Steigende
Preise seien „für die Bereitschaft der Unternehmen zu Investitionen in
Klimaschutzmaßnahmen eminent wichtig“. Viele Marktbeobachter rechneten für
die kommenden Jahre mit einem weiteren Preisanstieg.
Ablesbar ist die Wirkung der steigenden CO2-Preise an der Stromerzeugung:
Nur noch knapp ein Viertel des deutschen Stroms wurde 2020 mit Kohle
produziert. Der CO2-Preis habe viele Kraftwerke unrentabel gemacht, sagt
Patrick Graichen, Direktor des Energie-Thinktanks Agora Energiewende. Neben
den erneuerbaren Energien verdrängen auch Gaskraftwerke die Kohle aus dem
Strommarkt, weil sie weniger Treibhausgas ausstoßen und deshalb billiger
produzieren können. „Dieser Druck wird mit steigenden CO2-Preisen in den
nächsten Jahren noch zunehmen“, so Graichen.
[2][Mit dem 1. Januar 2021 ist der Emissionshandel in Deutschland in eine
neue Phase getreten]. Auch fürs Autofahren und Heizen müssen jetzt
Verschmutzungsrechte erworben werden. Erwerben müssen die Zertifikate die
sogenannten Inverkehrbringer, etwa Gaslieferanten oder Mineralölunternehmen
– die die Kosten aber wohl an die Kunden weitergereicht werden.
Bei den Heizkosten ist das jedoch umstritten. Die SPD-geführten
Bundesministerien für Finanzen, Umwelt und Justiz haben vorgeschlagen, die
zusätzlichen Heizkosten zu gleichen Teilen zwischen Mietern und Vermietern
aufzuteilen. Der Deutsche Mieterbund fordert, dass der CO2-Preis
vollständig von den Vermietern getragen wird.
1 Jan 2021
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