| # taz.de -- Haushaltsstreit in den USA: Trump mauert weiter | |
| > Wieder kein Ergebnis beim Spitzentreffen zum US-Haushalt. Präsident Trump | |
| > droht nun mit einem „Shutdown“ von nie dagewesener Länge. | |
| Bild: Legt die Regierung lahm: US-Präsident Donald Trump | |
| Washington dpa | Im festgefahrenen [1][Haushaltsstreit in den USA ist der | |
| „Shutdown“] in die dritte Woche gegangen: Um Mitternacht (Ortszeit/6.00 | |
| MEZ) begann der 15. Tag, an dem ein Teil der Regierung stillsteht. Bei | |
| einem Spitzentreffen von Präsident Donald Trump mit Repräsentanten seiner | |
| Republikaner und der oppositionellen Demokraten im Weißen Haus war am | |
| Freitag kein Durchbruch erzielt worden. Vertreter des Weißen Hauses und der | |
| beiden Parteien wollten ihre Verhandlungen am Samstag in Washington | |
| fortsetzen. Im Zentrum des Streits steht Trumps Forderung nach Geld für | |
| eine Grenzmauer. | |
| Trump hatte nach dem Spitzentreffen vom Freitag mit Vertretern aus dem | |
| US-Kongress mit einem Stillstand der Regierungsgeschäfte in den betroffenen | |
| Ministerien über Monate oder gar Jahre gedroht. „Ich glaube nicht, dass es | |
| so kommt, aber ich bin vorbereitet“, sagte er. Mit Blick auf die | |
| Verhandlungen am Wochenende fügte der Präsident allerdings hinzu: „Wir | |
| können das schnell lösen.“ Eine Einigung sei schon Anfang kommender Woche | |
| möglich. | |
| Trump drohte außerdem damit, dass er die Mauer notfalls ohne Zustimmung des | |
| Kongresses bauen könnte, wenn er „einen nationalen Notstand wegen der | |
| Sicherheit unseres Landes“ verhängen würde. „Das kann ich machen, wenn ich | |
| will“, sagte er. „Wir können einen nationalen Notstand verhängen und sie | |
| sehr schnell bauen. Das ist ein anderer Weg, es zu machen. Aber wenn wir es | |
| durch einen Verhandlungsprozess machen können, werden wir es probieren.“ | |
| Kurz vor Weihnachten war eine Haushaltssperre für mehrere Ministerien in | |
| Kraft getreten, weil nicht rechtzeitig ein Budgetgesetz für diese Ressorts | |
| beschlossen wurde. Darunter ist das Heimatschutzministerium, das sich um | |
| die Grenzsicherung kümmert. Hunderttausende Regierungsbedienstete sind im | |
| Zwangsurlaub oder müssen vorerst ohne Gehalt arbeiten. Hintergrund ist ein | |
| Streit zwischen Trump und den Demokraten über die Finanzierung einer Mauer | |
| an der Grenze zu Mexiko. Trump fordert 5,6 Milliarden Dollar für ihren Bau. | |
| Die Demokraten lehnen [2][die Finanzierung einer Mauer kategorisch ab]. | |
| Die neu gewählte Vorsitzende des Repräsentantenhauses, [3][die Demokratin | |
| Nancy Pelosi], nannte die Gespräche mit Trump am Freitag teils kontrovers. | |
| Trump sprach dagegen von einem sehr produktiven Treffen. | |
| ## „Er hat sich geweigert“ | |
| Der Frontmann der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, sagte nach dem | |
| Gespräch, Trump habe mit einem „Shutdown“ in nie dagewesener Länge gedroh… | |
| „Er sagte, er würde die Regierung über eine sehr lange Zeit geschlossen | |
| halten – Monate oder sogar Jahre.“ | |
| Pelosi und er hätten Trump eindringlich dazu aufgerufen, eine Lösung zu | |
| finden, um die Haushaltssperre schnell zu beenden und die Bevölkerung nicht | |
| mehr in Geiselhaft zu nehmen. „Er hat sich geweigert“, beklagte Schumer. | |
| Bereits am Mittwoch hatten sich Spitzenvertreter aus dem Kongress im Weißen | |
| Haus mit Trump zusammengesetzt – ohne Ergebnis. | |
| Trump bestätigte seine Aussage zu einem möglicherweise jahrelangen | |
| „Shutdown“. Er mühte sich zugleich bei einem Auftritt im Rosengarten des | |
| Weißen Hauses, den Eindruck eines unüberbrückbaren Zerwürfnisses mit den | |
| Demokraten zu zerstreuen. Man sei sich einig in dem Wunsch, den Stillstand | |
| zu beenden, sagte er. | |
| Am Wochenende sollen die Verhandlungen weitergehen, allerdings in anderer | |
| Zusammensetzung: Für das Weiße Haus sollen dann Vizepräsident Mike Pence, | |
| Trumps Berater und Schwiegersohn Jared Kushner sowie Heimatschutzministerin | |
| Kirstjen Nielsen verhandeln. Die Kongressvertreter könnten so viele | |
| Unterhändler zu den Gesprächen mitbringen, wie sie wollten, sagte Trump. | |
| ## „Stahl ist stärker als Beton“ | |
| Durch die Zwischenwahl Anfang November haben sich die Kräfteverhältnisse im | |
| Kongress verschoben. Trumps Republikaner stellen zwar weiter die Mehrheit | |
| im Senat. Im Repräsentantenhaus haben seit Donnerstag aber die Demokraten | |
| das Sagen. Mit ihrer neuen Mehrheit im Abgeordnetenhaus verabschiedeten die | |
| Demokraten gleich am ersten Tag einen Budgetentwurf – mit dem Ziel, die | |
| Haushaltssperre zu beenden. Die von Trump geforderten Mittel zum Mauerbau | |
| waren darin aber nicht enthalten. Das Weiße Haus hatte daher schon vor der | |
| Abstimmung deutlich gemacht, [4][dass Trump den Vorschlag ablehnen würde] | |
| (pdf). | |
| Trump hatte seinen Anhängern im Präsidentschaftswahlkampf versprochen, eine | |
| Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen. Eigentlich sollten dafür nach | |
| seinem Willen die Mexikaner bezahlen. Dass Trump nun Geld vom Kongress | |
| dafür fordert, brachte ihm viel Spott ein. | |
| Ursprünglich hatte Trump eine Betonmauer gefordert. Davon ist er inzwischen | |
| abgerückt und spricht nun von einem Stahlzaun, den er errichten will. | |
| „Stahl ist stärker als Beton“, sagte er. Außerdem hätten die USA eine | |
| starke Stahlindustrie. Bei der geplanten Länge einer Mauer hat sich Trump | |
| ebenfalls von früheren Positionen verabschiedet. | |
| 5 Jan 2019 | |
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| [2] /Haushaltssperre-USA/!5562776 | |
| [3] /Demokraten-fuehren-Repraesentantenhaus/!5559337 | |
| [4] https://gallery.mailchimp.com/c97630621baff8c44fe607661/files/00891067-a089… | |
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