| # taz.de -- Kosmopolit Klaas Ruitenbeek im Interview: „Ich fand die Hülle ni… | |
| > Klaas Ruitenbeek hat sich als Direktor des Museums für Asiatische Kunst | |
| > um den Umzug ins Humboldt Forum gekümmert. Im Herbst 2018 geht er in den | |
| > Ruhestand. | |
| Bild: Die beiden Ausstellungsstücke müssen auch umziehen | |
| taz: Herr Ruitenbeek, was halten Sie davon, dass demnächst chinesisches | |
| Porzellan und indische Miniaturen ins Zentrum der Öffentlichkeit rücken, im | |
| größten und umstrittensten Kulturprojekt der Bundesrepublik Deutschland – | |
| im Humboldt Forum? | |
| Klaas Ruitenbeek: Das ist natürlich eine ganz gute Sache, ja. Wir wissen | |
| alle, dass der bisherige Standort des Museums für Asiatische Kunst und des | |
| Ethnologischen Museums Dahlem einmal ein Zentrum war, aber nicht mehr ist. | |
| Wir hatten in den letzten Jahren sehr viel weniger Besucher als in den | |
| 1970er und 1980er Jahren – als Dahlem das Museumszentrum Westberlins war. | |
| Aber wird der Umzug der asiatischen Kunst nutzen? | |
| Es gibt mehrere mögliche Konzepte, wie man Museen über eine Stadt verteilen | |
| kann. Streuung ist eines davon. Es gibt sehr erfolgreiche Museen für | |
| asiatische Kunst außerhalb des Stadtzentrums, zum Beispiel das herrliche | |
| Museum Rietberg in Zürich. Aber gut, das ist nicht der Ansatz, der in | |
| Berlin und in den meisten großen Städten der Welt verfolgt wird. | |
| Was war Ihr erster Gedanke, als Sie das Jobangebot bekamen, den Auftritt | |
| des Museums für Asiatische Kunst im Humboldt Forum zu gestalten? | |
| Ich dachte einfach: Die Sammlung dieses Museums ist so schön und wir machen | |
| im Team ein großes, neuartiges Museum und Zentrum für Kunst und Kultur | |
| Asiens, Afrikas, Amerikas und Ozeaniens. Ich fand die äußere Hülle nicht so | |
| wichtig. Außerdem gibt es viele bedeutende Museen wie etwa den Louvre oder | |
| die Eremitage, die sich in ehemaligen Schlössern befinden. Natürlich wurden | |
| sie nicht alle von Grund auf neu aufgebaut … | |
| Wie gefiel Ihnen die hitzige Berliner Diskussion um den Wiederaufbau des | |
| preußischen Schlosses und den Einzug von außereuropäischen Objekten? | |
| Ich habe zwei Blicke darauf. Den des Angestellten hier, der | |
| selbstverständlich seine Arbeit macht – und den des Außenseiters. Ich bin | |
| Holländer. Ich beobachte einfach, wie das hier in der Mitte der Hauptstadt | |
| gemacht wird. Ich finde das hochinteressant. | |
| Ja? Warum? | |
| Ich war sehr erstaunt, wie sehr das Humboldt Forum immer wieder in Frage | |
| gestellt wurde. Und ich empfinde die Kritik, die sich ja immer weiter | |
| entwickelt, in großen Teilen als etwas Positives. Ich habe zuvor im | |
| Rijksmuseum in Amsterdam und im Royal Ontario Museum in Toronto gearbeitet. | |
| Bei beiden Museen war ich ebenfalls in Bauprojekte und Erneuerungen von | |
| Ausstellungsräumen involviert. Dass die Öffentlichkeit sich dermaßen | |
| einmischt und alles mit so großem kritischem Interesse verfolgt wird, das | |
| habe ich so noch nie erlebt – allerdings auch nicht, dass sich die Politik | |
| so direkt einmischt. | |
| Sie meinen, dass beispielsweise Berlin durchgesetzt hat, dass auch das | |
| Stadtmuseum ins Schloss soll? | |
| Ich meine die Anforderung der Politik, dass das Humboldt Forum eher eine | |
| Weltverbesserungsmaschine als ein Museum werden soll. Ich habe Kanzlerin | |
| Merkel öfter sagen hören, dass das Humboldt Forum, das wichtigste | |
| Kulturprojekt Deutschlands, auf keinen Fall ein Völkerkundemuseum werden | |
| dürfe. Einerseits ist das außerordentlich. Andererseits denke ich: Was ist | |
| eigentlich gegen ein gutes, modernes Völkerkundemuseum zu sagen? Und | |
| außerdem: Wir als Museum für Asiatische Kunst sind ja dabei, mit einem | |
| ausgezeichneten Team von Kunstwissenschaftlern und Kuratoren. Wir werden | |
| schon dafür sorgen, dass das nicht nur ein Völkerkundemuseum wird. | |
| Nun soll es aber mehr werden. Wird das gelingen? | |
| Neil MacGregor hat die Aufgabe auf sich genommen, das Humboldt Forum zu | |
| etwas zu machen, das über ein Museum hinausgeht. Wenn einer das kann, ist | |
| er es. Er kommt vom British Museum. Ein fantastisches Museum, immer schon | |
| gewesen. Aber eine Weltverbesserungsmaschine nur in dem Sinne, wie jedes | |
| Museum, auch das kleinste, ein Ort ist, der dazu auffordert nachzudenken | |
| und mit anderen Augen zu sehen. | |
| Und das Stadtmuseum? | |
| Der Regierende Bürgermeister hat das entschieden. Auf den ersten Blick | |
| scheint das eher konträr zum Gesamtkonzept des Forums als Zentrum für | |
| außereuropäische Kunst und Kulturen. Für die europäische Kunst und Kultur | |
| gibt es in Berlin zahlreiche Museen, für Berlin gibt es das Märkische | |
| Museum und seine Dependancen. Und, nicht zu vergessen, die Straßen und | |
| Kieze voller Berliner Leben. Ist es wirklich nötig, dass im Humboldt Forum | |
| Berlin noch einmal als Party- und Modehauptstadt, als Ort der Revolutionen | |
| und des Holocausts thematisiert wird? Wir werden sehen, wie es sich weiter | |
| entwickelt, trotzdem hätte ich hier mehr Weitsicht erwartet. | |
| Ende 2017 geisterte mehrfach durch die Presse, es gehe hier auch um einen | |
| Machtkampf zwischen den alten Dahlemer Museen und den neuen Strukturen im | |
| Humboldt Forum. Es hieß, Mitarbeiter in Dahlem fühlten sich entmachtet. Was | |
| ist da dran? | |
| Auch wenn mancher Kollege vielleicht manchmal den Tagen der Splendid | |
| Isolation (wunderbare Isolation; Anm. d. Red.) in Dahlem nachtrauern wird, | |
| ich sehe darin hauptsächlich Positives. Für eine so große neue Institution | |
| braucht es selbstverständlich neue Verwaltungsstrukturen. Der Stab der | |
| Intendanz wird groß, aber auch die Museen bekommen zusätzliches Personal, | |
| darunter neue Kuratoren, Restauratoren, Museologen. Vielen der jetzt schon | |
| 60 neuen Mitarbeiter der bald zu benennenden Intendanz bin ich schon | |
| begegnet. Es sind begabte junge Leute voller Tatendrang, eher Generalisten. | |
| Anders als die Museumsmitarbeiter? | |
| Das sind Spezialisten. Sie kennen die Sammlungen und die Kontexte, denen | |
| sie entspringen. Auch wissen sie, wie man sie pflegt und restauriert. | |
| Wichtig ist jetzt, dass gute Synergien entstehen. Das wird Zeit brauchen, | |
| und vielleicht können manchmal Konflikte entstehen. Aber das Wesentliche | |
| ist doch, dass ein so gut ausgestattetes neues Haus mit so vielen | |
| Möglichkeiten entsteht. | |
| Kürzlich hieß es, Inés de Castro, die Leiterin des Linden-Museums in | |
| Stuttgart, solle Ihre Nachfolgerin werden – und auch die von Viola König, | |
| der ehemaligen Leiterin des Ethnologischen Museums. Dann hat de Castro | |
| abgesagt. Wie fanden Sie das? | |
| Dieses Kapitel ist abgeschlossen. Trotzdem denke ich, dass es auch nicht | |
| schlecht gewesen wäre, wenn es für jedes unserer Museen weiterhin eigene | |
| Direktoren gegeben hätte, die mit dem Intendanten in guter Harmonie | |
| zusammenarbeiten würden. | |
| Warum? | |
| Auch wenn ich damit nicht mehr direkt zu tun habe, möchte ich dazu sagen – | |
| und das darf ich, finde ich: Es gibt Menschen, die halten die Trennung von | |
| Ethnologie und Kunst für überholt. Aber die Kunstwissenschaft und | |
| Ethnologie haben doch sehr eigene Traditionen. | |
| Die da wären? | |
| Die Ethnologie wollte lokale Sprachen, Kulturen und Religionen | |
| dokumentieren, von denen man wusste, dass sie im Zuge der Globalisierung | |
| verschwinden würden. Sicher war man sich auch des Kunstwertes vieler der | |
| gesammelten Objekte bewusst, aber das kam nicht an erster Stelle. Das | |
| Museum für Asiatische Kunst wurde 1906 gegründet, um ein Statement zu | |
| machen. Man wollte zeigen, dass die asiatische Kunst der europäischen | |
| ebenbürtig ist, und sie mit den Methoden der Kunstgeschichte erschließen. | |
| Ich denke, das sind zwei kostbare Traditionen. Es wäre sinnvoll, wenn man | |
| das auch weiterhin anerkennt. | |
| Sprechen wir über Ihre Biografie. Warum haben Sie eigentlich Chinesisch | |
| studiert? | |
| Ich wollte einfach eine exotische Sprache lernen – und schwankte zwischen | |
| Arabisch, Türkisch und Chinesisch. | |
| Sie haben das damalige Orchideenfach Chinesisch gewählt. | |
| In Leiden 1970, ja. Wir waren nur zwei Studenten in diesem Jahrgang. | |
| Sehr gemütlich. | |
| So gemütlich, dass es fast ein bisschen ungemütlich war. | |
| 1970 tobte auch die Kulturrevolution in China. | |
| Es gab eine große Szene in ganz Europa, die für Mao Zedong brannte. Wenn | |
| man jung ist, 18 oder 19, dann wird man leicht hingerissen von | |
| Gesellschaftsutopien. Ich gestehe, dass auch ich nicht ganz davor gefeit | |
| war. Zum Glück hatte ich gute Lehrer. | |
| Wann reisten Sie das erste Mal nach China? | |
| 1978 konnte ich ein Jahr an der Peking-Universität studieren, das war ein | |
| großes Privileg und sehr bereichernd für meine persönliche Entwicklung. Das | |
| war noch recht früh, gerade in der Zeit, als sich China begann zu öffnen. | |
| Das Land hat sich sehr verändert seither. | |
| Ja, und das hat große Folgen für die Präsentation seiner Kunst und Kultur | |
| in den europäischen Museen. Die Museen sind keine elitären Orte mehr, wo | |
| man sich erlesene Kunstwerke anschaut und Gedichte aus der Tang-Zeit liest. | |
| Heute sind Menschen aus afrikanischen oder asiatischen Ländern unsere | |
| direkten Partner geworden, wir sind mit ihnen in den Dialog getreten. Wir | |
| können nicht mehr einfach selbst unsere Geschichten erzählen. | |
| Wie empfinden Sie die Kritik am Humboldt Forum, dass man in einem | |
| preußischen Schloss keine Beutekunst zeigen darf – keine Kunst, die | |
| deutsche Kolonialherren nach Deutschland gebracht haben? | |
| Unser Museum wurde 1906 als Museum für Ostasiatische Kunst gegründet, die | |
| Sammlung wurde nach dem Kunstverständnis in den Herkunftsländern selbst | |
| aufgebaut. Es wurden Stücke gekauft, sowohl auf dem ostasiatischen als | |
| westlichen Kunstmarkt, weil wir wussten, dass sie auch aus Sicht der | |
| Kunstkenner dort bedeutend waren. Das gilt besonders für China und Japan, | |
| weil es dort eine ganz starke eigene Tradition der Kunstgeschichte, des | |
| Kunstsammelns und -handels gab. | |
| Das heißt, die Sammlungen zeigen weniger den westlichen Blick als die | |
| Selbstwahrnehmung dieser Länder? | |
| Man dachte: So sieht man das dort, deshalb sollten wir es auch so sehen. | |
| Heute relativieren wir das sogar ein bisschen. Zum Beispiel teilen wir | |
| nicht mehr unbedingt die Auffassung der chinesischen Elite des 18. und 19. | |
| Jahrhunderts, was Kunst ist und was nicht. | |
| China wurde im 18. Jahrhundert in Europa absolut idealisiert. Wie kam es | |
| zum Rassismus des 19. Jahrhunderts? | |
| Natürlich gibt es aus dem 19. Jahrhundert europäische Darstellungen von | |
| China als „der kranke Mann“. Aber selbst noch die schlimmsten | |
| Kolonialherren bewunderten immer die Chinesen. Sie hatten stets ein | |
| positives Image, als sehr fleißig, sehr clever. Diese Kaufleute, diese | |
| Fabrikanten, wie gut die Werkstätten organisiert waren: Dafür pflegten alle | |
| Europäer eine große Bewunderung. Und die klassische chinesische Literatur | |
| und Philosophie wurden in ganz Europa, auch in Deutschland, intensiv | |
| erforscht. | |
| Ist das nicht merkwürdig: Einerseits dieser koloniale Anspruch, | |
| andererseits diese Bewunderung? | |
| Ja, das ist es. Andererseits auch wieder nicht. Auch wir Holländer haben ja | |
| eine Kolonialgeschichte, mit wenigen positiven und vielen negativen | |
| Aspekten. Aber als die Holländer Ende des 16. Jahrhunderts nach Indonesien | |
| gefahren sind: Das haben sie gemacht, um sich selbst zu bereichern – aber | |
| auch, weil sie neugierig waren. | |
| Kann man überhaupt bei manchen Teilen der Sammlung Ihres Museums sagen, was | |
| so viele über einen Kamm scheren: dass sie zurück in die Herkunftsländer | |
| gehören? | |
| China war immer ein mächtiges Reich, auch in den kurzen Perioden, in denen | |
| es weniger mächtig war als sonst. Trotzdem gibt es schmerzhafte Episoden, | |
| die sich auch in der Sammlung spiegeln. | |
| Zum Beispiel? | |
| Zum Beispiel die berühmte Turfan-Sammlung, die 1902 und 1914 entlang der | |
| Seidenstraße im Westen Chinas gesammelt wurde. Es gibt keinen Kriegs- oder | |
| Gewalthintergrund, aber es hat mit der Schwäche Chinas damals zu tun, dass | |
| diese Objekte nach Europa gebracht werden konnten. | |
| Wie gehen Sie damit um? | |
| 2010, als ich hier gerade eingetroffen war, konnte ich mit dem | |
| Generaldirektor der Staatlichen Museen, Michael Eissenhauer, die staatliche | |
| Denkmalbehörde Chinas in Peking besuchen und offen über diese Sammlung | |
| sprechen. Der Vizepräsident sagte zu uns, das sei Vergangenheit und wir | |
| sollten in die Zukunft blicken. Man habe keine Rückgabeforderungen. Aber | |
| man verlange und erwarte, dass chinesische Forscher freien Zutritt zu den | |
| Sammlungen in den Depots haben, dass das veröffentlicht und zugänglich | |
| gemacht wird. Und so ist es dann auch gelaufen. | |
| Liefern Sie bei dieser Sammlung im Humboldt Forum mehr Kontexte als zuvor? | |
| Wir haben zum Beispiel sehr viele historische Fotos von den | |
| Turfan-Expeditionen, das sind absolute Kostbarkeiten, auch aus chinesischer | |
| Perspektive, denn dieses Gebiet ist auch für Chinesen ein sehr exotisches | |
| Gebiet. Die meisten chinesischen Gelehrten hatten damals kein großes | |
| Interesse an diesen Objekten, die ganz viel mit indischer Kunst zu tun | |
| haben, und die lokale islamische Bevölkerung fühlte keinen Bezug zu dieser | |
| Kunst, weil sie buddhistisch war. | |
| Wie haben Sie diese Objekte früher gezeigt? | |
| Als rein ästhetische, für ein Publikum, das vor allem am Kunstgenuss | |
| interessiert war. | |
| Trauern Sie manchmal diesem Publikum nach? | |
| Es gibt ja nach wie vor viele Museen in Berlin, die für dieses Publikum da | |
| sein wollen. Zum Beispiel die Alte und die Neue Nationalgalerie. Übrigens | |
| zeigen wir auch im Humboldt Forum die Kunst in Raumgestaltungen, die ihrer | |
| würdig sind. | |
| Vielleicht erzählen Sie einmal von einem konkreten Beispiel, wie einer | |
| Ihrer Räume aussehen wird. | |
| Es gibt einen Raum, der von Krieg, Kunst und Macht erzählt. Um 1750 war | |
| China das mächtigste Reich der Welt. 150 Jahre später war China eine kurze | |
| Zeit nicht mehr ganz so mächtig. Und Deutschland war kurze Zeit relativ | |
| stark. Es war leider auch an kolonialen Auseinandersetzungen beteiligt – | |
| wie etwa der Plünderung des Kaiserpalastes in Peking während des | |
| Boxerkrieges in den Jahren 1900 und 1901. 1945 war Deutschland dann ganz | |
| unten, und teilweise wurde die damals geraubte Palastkunst als Beutekunst | |
| nach Russland gebracht. Jetzt ist China erneut fast das mächtigste Land und | |
| Deutschland eher Mittelmaß. Wir haben den chinesischen Architekten und | |
| Pritzker-Preis-Träger Wang Shu eingeladen, einen Raum zu gestalten und | |
| dieses Auf und Ab zu thematisieren. Er baut ein abstrahiertes | |
| ostasiatisches Dach mit nach innen gewölbten Dachflächen, schlicht, aber | |
| auffällig – ganz transparent, ganz leicht. | |
| Geht es da auch um den schillernden chinesischen Begriff Tianxia, frei nach | |
| dem Motto „Alle friedlich zusammen, unter einem chinesischen Dach“? | |
| Das wäre auch eine tolle Losung fürs Humboldt Forum, ja. (lacht) | |
| Aber wird der Begriff Tianxia aktuell nicht auch wieder viel diskutiert im | |
| Zusammenhang mit Chinas Bestrebungen, an die Weltmacht zu gelangen? | |
| (Lacht noch mehr) Da kommt man auf gefährliches Gelände. | |
| Das klingt alles, als würde Ihnen der Abschied vom Humboldt Forum im Herbst | |
| nicht leicht fallen. Was sind Ihre Pläne? | |
| Ich bleibe in Berlin. Ich habe viele Forschungsprojekte angefangen, und | |
| leider weiß ich, dass es mir nicht mehr gelingen wird, sie alle zu | |
| vollenden. Aber einige, die mich besonders interessieren, würde ich schon | |
| noch gern weiterverfolgen. | |
| Zum Beispiel? | |
| Ich habe zur Geschichte des Kaiserpalastes in China geforscht. Das ist ja | |
| alles Holzarchitektur und hat oft aus unterschiedlichsten Gründen gebrannt. | |
| Die Organisation, das immer wieder so aufzubauen, wie es war, ist | |
| faszinierend. Es gab ein ausgeklügeltes System, wie man kurzfristig viele | |
| Bauarbeiter heranziehen kann. Das ist eine Architektur ohne Architekten. | |
| Eine bürokratische Architektur: Man wusste einfach, wie es sein musste, wie | |
| viel Holz, wie viele Arbeiter man braucht etc. | |
| 17 Mar 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Messmer | |
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