| # taz.de -- HIV-Positiver über die Homo-Community: „Nichts, wofür ich mich … | |
| > Tadzio Müller ist Klimaaktivist, links und HIV-positiv. Ein Gespräch über | |
| > Schuld und Scham, politische Kämpfe und Eiswürfel im Arsch. | |
| Bild: Tadzio Müller in seiner Berliner Wohnung | |
| taz am wochenende: Herr Müller, wir möchten mit Ihnen über Ihr Outing | |
| reden. | |
| Über welches? Ich zähle vier, mittlerweile. | |
| Vier? | |
| Bi, Schwul, Slut und HIV. | |
| Dann fangen wir mal hinten an. | |
| Das vierte, das HIV-Outing, war in gewisser Weise das, das alle anderen | |
| aufgehoben und vervollständigt hat. | |
| Inwiefern? | |
| Es hat eine Geschichte fortgesetzt, die mit Schuld und Scham durchsetzt ist | |
| – oder sagen wir besser: durchsetzt sein soll. Eine Schuld und eine Scham, | |
| die du nicht los wirst, selbst wenn du das willst. Ich verweigere mich dem | |
| so radikal es geht. Aber: It’s gonna get you. | |
| Inwiefern? | |
| The worst thing that could possibly have happened, happened. Das schlimmste | |
| was geschehen kann, geschieht. Sex war ja in den großen Erzählungen schon | |
| immer wahnsinnig gefährlich – es konnte nicht nur zu Kindern führen, | |
| sondern spätestens mit den Achtzigerjahren auch zum Tod – als Resultat | |
| moralischer Verdammnis: Du darfst nicht in den Arsch ficken. Du hast einen | |
| moralischen Rubikon überschritten – und damit tritt das ein, wovor du immer | |
| gewarnt wurdest. | |
| Und inwiefern hat das HIV-Outing frühere Outings vervollständigt? | |
| Ich bin eigentlich niemand, der sich schämt. Ich bin jemand, von dem jeder | |
| wissen darf, was ich geil finde. Ich finde es geil, zu ficken und gefickt | |
| zu werden. Es gibt Menschen, die ständig über Aktivismus nachdenken und es | |
| gibt Menschen, bei denen das mit Sex so ist – bei mir zum Beispiel. Andere | |
| kaufen sich Modelleisenbahnen, Computer oder Bücher. Ich kaufe mir Dildos | |
| und Nippelklemmen. Ich finde, das ist nichts, wofür ich mich schämen | |
| wollte. | |
| Aber es hat Sie ja doch gekriegt, sagen Sie. | |
| Die verschiedenen Erfahrungen von Scham – aufgrund der Polyamorie, der | |
| ausgefallenen Spielarten, plus all der Schuldgefühle, die man in einer | |
| christlichen Gesellschaft ohnehin hat beim Sex, und dann noch als | |
| Homosexueller – das wurde plötzlich alles eingefaltet in diese | |
| HIV-Schuldgeschichte. All die Selbstanschuldigungen, die man machen kann, | |
| werden in einer Geschichte verpackt, in dieser Infektion. Ich merke es | |
| daran, wie lange es bei mir selbst gedauert hat, einen öffentlichen Umgang | |
| damit zu finden. | |
| Vor wem empfinden Sie Scham? | |
| Ich würde sagen, Scham empfindet man vor allem vor sich selbst. | |
| Wann haben Sie von Ihrer HIV-Infektion erfahren? | |
| Die Nachricht von der Infektion kam 2011, am Weltfrauentag, drei Tage vor | |
| dem Atom-GAU von Fukushima. Das war einer der negativsten Einschnitte in | |
| meinem Erwachsenenleben. Die Nachricht hat mich komplett aus der Bahn | |
| geworfen. Mein Freund hat sich aufopferungsvoll um mich gekümmert und ich | |
| weiß nicht, wie es gelaufen wäre, wenn er nicht da gewesen wäre. Aber es | |
| hat fast vier Jahre gedauert, bis ich wieder zu der überschwänglichen | |
| Fröhlichkeit zurückkehren konnte, die mich durchaus ausmacht. | |
| Wissen Sie, wie Sie sich infiziert haben? | |
| Ernsthaft konnte ich das nicht genau sagen, aber es wird im Zusammenhang | |
| mit chemischen Drogen und Kinky-Sex passiert sein. Also das, wofür ich mich | |
| geschämt habe: viel Sex zu haben, gerne mit vielen verschiedenen Männern – | |
| und dabei Drogen zu nehmen. Dabei bin ich ein großer Verfechter des Rechts | |
| auf ein High. Manchmal hilft Intoxication weiter. Ich habe wahnsinnig viel | |
| gelernt über mich auf Chemsex-Parties. Ich schäme mich dafür heute nicht | |
| mehr. You all may know it. | |
| Wem haben Sie von der Infektion erzählt? | |
| Mein Freund wusste das und meine beste Freundin. Dann habe ich es nach und | |
| nach meinem Freundeskreis gesagt, und das war immer ein große Sache mit | |
| vielen Tränen: Freundinnen fragten mich, ob ich jetzt sterben würde. In | |
| solchen Momenten fragst du dich schon: In welchem Jahrzehnt lebst du denn, | |
| Genossin? Das sind gut informierte Leute, die dir runterbeten können, was | |
| das Kraftwerk Stade für Emissionsraten hat – die müssten doch ein | |
| Mindestmaß an Wissen über HIV haben, oder? | |
| Es betrifft Heterosexuelle in Deutschland halt kaum. | |
| Der Mord an den Rohingya betrifft Heterosexuelle in Deutschland ja auch | |
| kaum, aber über den wissen wir relativ viel. | |
| Was glauben Sie, was dem im Weg steht? | |
| Faktenwissen spielt in dieser Situation eine untergeordnete Rolle. Das ist | |
| ein bisschen so wie mit der Energiewende, die ja eher mein Politikfeld ist. | |
| Das Faktenwissen über Atom, Kohle und erneuerbare Energien ist nicht der | |
| Ausschlag gebende Punkt. Bei HIV ist das genau so. You can have all the | |
| information! Gleichzeitig wissen ganz viele Leute nichts über HIV. Und zwar | |
| weil das Faktenwissen über HIV und AIDS der moralischen Einschätzung total | |
| untergeordnet ist. Erst wenn wir über die Schuld und Scham reden, über die | |
| Moralisierung von Sexualität und HIV, erst dann kann man auch über die | |
| Fakten reden. | |
| Sie haben Anfang dieses Jahres auf Facebook über Ihre HIV-Krankheit | |
| geschrieben. Wie waren die Reaktionen? | |
| Erstens gab es diese unglaublich positiven Reaktionen auf Facebook, die | |
| mich sehr gestärkt haben. Leute, die mich gar nicht kannten, haben sich bei | |
| mir bedankt. Ich habe stundenlang geschluchzt, ich bin ein gerne heulender | |
| Mensch. Und zweitens bewege ich mich ja in Kreisen, in denen es kaum die | |
| kulturellen Ressourcen gibt, um jemand offen dafür anzukacken. Das heißt | |
| nicht, dass es nicht auch Leute gäbe, die das auch tun würden, aber sie | |
| hätten einen schweren Stand. Deswegen empfinde ich es auch als Pflicht, | |
| diese Position zu nutzen und darüber zu reden. | |
| Wieso? | |
| Ich merkte, dass ich plötzlich Hunderte, Tausende über HIV und den Stand | |
| der Dinge informierte. Mit dieser Intervention habe ich etwas berührt, und | |
| ich hatte Resonanz. Es gibt kaum role models – und da ist es doch nur gut, | |
| wenn ich öffentlich sage: Hey, ich bin positiv, nehme meine Medikamente, | |
| bin nicht ansteckend und lebe ein ganz normales Leben. Our lifes are okay. | |
| Ich hatte wahnsinnig viel Angst, als ich diese Info bekommen habe – und das | |
| muss überhaupt nicht sein. Leute, die ein positives Testergebnis haben, | |
| müssen sich nicht jahrelang fertigmachen. | |
| Die Erfahrung zeigt: Wenn Sie damit an die Öffentlichkeit gehen – etwa in | |
| Ihrer Rolle als Klimaaktivist –, laufen Sie Gefahr, darauf reduziert zu | |
| werden. | |
| Ich weiß, was Sie meinen. Aber nein. Ich arbeite bei einer linken | |
| Institution, und meine beiden Communities, die linksradikale | |
| Klimaschutzszene und meine Freunde in der Schwulenszene, würden mich, wenn | |
| es sein müsste, sicher auch physisch verteidigen. Ich bin also in einer | |
| relativ sicheren Situation und schwer anzugreifen. Aber selbst wenn: Dann | |
| hätten wir wenigstens eine inhaltliche Debatte. Bring it on! | |
| Es gibt tatsächlich nur wenige Menschen, die öffentlich über ihre | |
| HIV-Infektion und das, was damit einhergeht, reden. | |
| In den USA gibt es den durchgeknallten Charlie Sheen und den total normal | |
| lebenden Magic Johnson. Aber in Deutschland gibt es fast niemanden, der | |
| offiziell über HIV redet und öffentlich wahrgenommen wird. Es gibt Carsten | |
| Schatz, ein linker Abgeordneter im Berliner Abgeordnetenhaus, aber das ist | |
| nicht gerade Bundesprominenz. Es gibt natürlich viele Prominente, die | |
| positiv sind, aber keiner von denen sagt, dass er es ist. Der einzige Fall, | |
| den man mit HIV verbindet, ist Nadja Benaissa, die Exsängerin der Popband | |
| No Angels. Und worum geht es da? Schuld und Sühne. | |
| Was, denken Sie, werden die Leute sagen, wenn Sie erzählen, dass Sie | |
| positiv sind – und trotzdem gerne rumvögeln? | |
| Eine unglaublich tolerante Genossin hatte mal die Dreistigkeit mir zu | |
| sagen: Tadzio, du bist ja auch wirklich ein bisschen sexsüchtig. Ich | |
| empfand das als eine Frechheit. Wenn ich Extremsportler bin, wenn ich gerne | |
| klettern gehe, sagt mir auch niemand, dass ich klettersüchtig bin. | |
| Extremsportsüchtig, da kommt ja keiner drauf. Nur wer über Sex spricht, | |
| soll dauernd Scham überwinden. HIV, das ist dann noch mal viel, viel | |
| stärker stigmatisiert. Piss off. Es gibt sehr gute Gründe, darüber zu | |
| reden. | |
| Erzählen Sie. | |
| Zum Beispiel gibt es in Berlin-Schöneberg diesen wunderbaren | |
| 24-Stunden-Fickschuppen. Da kannst du morgens oder nachmittags um drei | |
| hingehen und dann sitzt du da mit Druffis und Strichern und man kann reden | |
| oder ficken. Ich mag das. Eine Slut-Sexuality ist ein verändernder Teil der | |
| Subjektivität. Man lernt etwas für den Rest des Lebens. Es geht nicht um | |
| die Menge von Sex, sondern um das, was der Sex tut. Der Moment, in dem ich | |
| dachte: I am really into getting fucked in the ass – das war interessant, | |
| weil mir klar wurde, dass da ein Teil von mir ist, der nicht ständig dieser | |
| Macker-Alpha-Bürger-Checker sein möchte. | |
| Dann sagen Sie uns: Stimmt es eigentlich, dass es bei Überhitzung im Falle | |
| eines Ketaminflashs hilft, Eiswürfel in den Arsch zu schieben? | |
| Aber ja, das hilft! You won’t believe it, it works. | |
| Worum geht es Ihnen bei den Drogen? | |
| Eine gute Party, eine gute Chemsex-Session, da geht es für mich immer um | |
| dasselbe Motiv: Hier ist Leben selbst! Licht, Wärme. | |
| Inklusive der Gefahr, darin umzukommen. | |
| Ja. Auf jeden Fall. Ich kann nur in dieser Chemsex-Welt leben, weil es | |
| nicht meine primäre Lebenswelt ist. Es gibt Leute, da ist das primär und | |
| die driften dann auch ab. Das ist so wie Aktivisten, die im Hambacher Forst | |
| enden, so ein bisschen. | |
| Wie schützen Sie sich vor dem Abdriften? | |
| Ich kann ungeheuer diszipliniert sein. Auch wenn ich eigentlich keine | |
| geregelte Arbeitszeit habe, stehe ich jeden Tag um sieben auf. Ich baue mir | |
| ganz viele Routinen. Mein Frühstück ist jeden morgen gleich. | |
| Ihr Bekenntnis zur sexuellen Promiskuität ist übrigens auch nicht der | |
| gesellschaftlichen Linken vorbehalten. | |
| Natürlich nicht, das weiß ich selbst. Wann treffe ich in meinem Zirkel | |
| sonst schon Leute aus der FDP? Auf diesen Partys treffe ich sie alle und | |
| siehe da: Wir haben Gemeinsamkeiten. | |
| Und die Geschichte, die Sie erzählen – eine bessere Gesellschaft kann quasi | |
| herbeigevögelt werden, gab es schon einmal: Es ist die der Schwulenbewegung | |
| der 70er- und 80er-Jahre. | |
| Ja. Nur wird sie diesmal einen anderen Ausgang nehmen, einen besseren. | |
| Wie meinen Sie das? | |
| Ich wanderte neulich nachts durch die Straßen in Berlin-Schöneberg und | |
| machte einem älteren Herrn ein unmoralisches Angebot. Er ging nicht darauf | |
| ein, aber wir kamen ins Gespräch. Turns out: Er war bei einer der ganz | |
| frühen radikalen Homogruppen dabei, RotZschwul in Frankfurt, wo Martin | |
| Dannecker und Rosa von Praunheim, also die ganz Großen mitgemischt haben. | |
| Die Helden der Bewegung – die den Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, | |
| sondern die Gesellschaft, in der er lebt“ verantworten. | |
| Wir kamen darauf, dass es ja immer schon zwei Flügel in der | |
| Schwulenbewegung gab – der eine wollte die Einbindung in Institutionen, | |
| heute vielleicht symbolisiert durch Leute wie Volker Beck. Und dann gab es | |
| diesen lebensweltlichen Radikalismus. Leute die sagten, wir bauen uns | |
| unsere eigene Lebensrealität, ja, wir sind auch ein bisschen crazy und | |
| ficken die ganze Nacht. Und, hey, Mehrheitsgesellschaft, vielleicht könnt | |
| ihr auch was davon lernen. Dieser Angriff auf die Normen der | |
| Mehrheitsgesellschaft ist ja nicht neu, sondern ein Ding der 70er-Jahre. | |
| Auch da wurde schon gesagt: Wir weisen von uns, wie ihr sexuelles Verhalten | |
| mit Scham belegt. | |
| Aber? | |
| Nach diesem Widerstand, in den 80er-Jahren, kam dann die | |
| Mehrheitsgesellschaft zurück zu den Schwulen und sagte: Alles gut und | |
| schön, aber hey, jetzt verreckt ihr alle. Und genau das hat mir der Mann, | |
| den ich in dieser Nacht in Schöneberg getroffen habe, erzählt: Dass | |
| plötzlich seine ganzen radikalen Kumpels wirklich an Aids gestorben sind. | |
| Damit konnte die Mehrheitsgesellschaft den Anwurf zurückweisen: Seht, eure | |
| Amoral führt zu eurem Sterben! So wurde das in die Köpfe der Schwulen | |
| gepflanzt, wie eine Firewall zwischen der eigenen Sexualität und deren | |
| moralischer Einordnung. | |
| Was ist daran heute anders? | |
| Ganz einfach: Wir haben die materiellen Möglichkeiten, Aids zu beenden. Es | |
| gibt Therapien, die ein gutes Leben ermöglichen und sie können sogar | |
| verhindern, dass andere sich anstecken können, wenn sie sich jeder leisten | |
| kann. | |
| Sie meinen PrEP, die Prä-Expositions-Prophylaxe. | |
| Genau. Wenn ich als HIV-Positiver die Medikamente nehme, bin ich unter der | |
| Nachweisgrenze, „undetectable“, das bedeutet untransmittable. Sie müssten | |
| von mir dann quasi eine Bluttransfusion bekommen, um sich anzustecken. | |
| PrEP bedeutet aber vor allem, dass Menschen Medikamente nehmen, die HIV | |
| negativ sind, um zu verhindern, dass sie sich anstecken. | |
| Ja. So jemand wie ich ist in Berlin spätestens nach ein paar Jahren HIV | |
| positiv. Das Rezept dagegen ist: Man muss den Leuten, die es wollen, PrEP | |
| verschreiben, als Kassenleistung. Dann besteht die Chance, Neuinfektionen | |
| auf null zu bringen. Aber nur, wenn drumherum PrEP und HIV legitimiert | |
| werden. Wenn es aus der moralischen Schmuddelecke heraus kommt, wenn es | |
| medizinisch verhandelt wird und nicht moralisch. | |
| Diese Diskussion ist eine Steilvorlage für Rechtspopulisten. Die werden | |
| sich freuen, darüber schimpfen zu dürfen, wenn künftig die Krankenkassen | |
| auch noch für herumvögelnde Schwule zahlen sollen. | |
| Sehen Sie: Sage ich doch. Das ist die Moral, die ich meine. Hinter HIV | |
| stecken aber echte Krankheiten, echte Therapieformen, echte Menschen und | |
| vor allem: echte medizinische Erkenntnisse. | |
| Es geht schlicht um die Frage, wer es bezahlen soll. Wieso soll die | |
| Gesellschaft dafür bezahlen, dass Sie ungeschützen Verkehr haben? | |
| Dieses Argument finde ich billig. Wenn jemand behauptet, PrEP ist zu teuer, | |
| sollten wir vielleicht über Patente reden. Das ist eine klassische | |
| globalisierungskritische Agenda. Es macht keinen Sinn, dass die Therapie, | |
| mit der Aids zu bezwingen ist, Wohlverdienern vorbehalten ist. Zweitens, | |
| okay: ihr glaubt, PrEP zu finanzieren, ist blöd? Dann lasst uns doch mal | |
| über andere Sachen reden, bei denen hochriskante Dinge gefördert werden: | |
| zum Beispiel über den Braunkohletagebau in der Lausitz, über den | |
| Dieselskandal, über mehr als 3.000 Verkehrstote jährlich allein in | |
| Deutschland. Du findest es pervers, dass ich mich auspeitschen lasse? Ich | |
| finde den Dieselskandal pervers. | |
| Also, das bedeutet dann, dass die Gesellschaft nicht nur für Ihre Therapie | |
| aufkommen soll, sondern auch noch für den Typen, der mit Ihnen Sex haben | |
| will. Jetzt mal aus Sicht der kassenärztlichen Vereinigung. | |
| Also erst mal haben wir als Gesellschaft doch gesagt, dass es okay ist, | |
| wenn Leute ein High-Risk-Verhalten an den Tag legen – ob das nun schnelles | |
| Autofahren ist oder Paragliding oder in einem Büro arbeiten. Es würde | |
| niemandem in den Sinn kommen, mich zu fragen, ob die Gesellschaft bereit | |
| ist, dafür die Kosten zu übernehmen. Straßenverkehr! Die Kosten, die | |
| unsereins verursacht, sind jedenfalls geringer als die einer | |
| Massenkarambolage auf der A9. | |
| Was schließen Sie daraus? | |
| Ich habe es, zusammen mit vielen anderen, geschafft, eine | |
| Anti-Kohle-Bewegung in Deutschland aufzubauen, die internationale Resonanz | |
| hat. Acht Jahre haben wir uns den Arsch aufgerissen und jetzt gerade erst | |
| zum Weltklimagipfel konnte man diese Bewegung in Deutschland wieder | |
| weltweit sehen. So machen wir es jetzt auch mit der PrEP-Bewegung. Kann ja | |
| nicht so schwer sein. | |
| 26 Nov 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Martin Kaul | |
| Martin Reichert | |
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