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# taz.de -- EU-Studie zur Gleichstellung: Deutschland auf Platz 12
> Bei der Gleichberechtigung von Frauen ist Deutschland im europäischen
> Vergleich Mittelmaß. Nur in einem Bereich rutscht es auf einen der
> letzten Plätze.
Bild: Der kleine Unterschied: Mädchen und Jungen
Brüssel dpa | Deutschland ist bei der Gleichstellung der Geschlechter gemäß
einer EU-Untersuchung nur Mittelmaß. Im [1][Index für 2017], den das
Europäische Institut für Geschlechter-Gleichstellung am Mittwoch in Brüssel
vorlegte, kam die Bundesrepublik unter allen 28 EU-Ländern im
Gesamt-Ranking auf den zwölften Platz. Abgerutscht ist Deutschland nach den
Berechnungen des EU-Instituts bei der Bildung: Vor allem wegen der großen
Unterschiede bei der Fächerwahl von Studentinnen und Studenten kam das Land
nur noch auf Platz 25, hinter Estland und vor Rumänien. Zuletzt hatte es
noch für Platz 16 gereicht.
„Die Segregation bei Ausbildung und Arbeitsmarkt ist sehr groß“, sagte die
Direktorin des Instituts, Virginija Langbakk. Und diese Kluft werde tiefer.
Nach wie vor studierten vor allem Männer
mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer und würden Ingenieure. Frauen
hingegen wendeten sich eher Geisteswissenschaften, Kunst und
Erziehungsberufen zu. Das wirke sich auf die spätere Berufswahl und die
damit verbundene Bezahlung aus. Deutliche Fortschritte auf diesem Gebiet
habe Italien gemacht, das bei der Geschlechtergerechtigkeit in
Bildungsfragen auf Index-Platz 12 vorrückte.
Die zuständige EU-Kommissarin Vera Jourová sagte, sie sei enttäuscht über
die Zahlen des jüngsten Index, weil sie viele Rückschritte belegten. „Fast
die Hälfte der EU-Länder hat sich in einem oder mehreren Gebieten
verschlechtert“, sagte die Tschechin. Die Studie analysiert offizielle
Angaben von 2015 und vergleicht sie mit Zahlen aus den Jahren 2012, 2010
und 2005. Schweden belegte in all den Jahren Platz 1, stets gefolgt von
Dänemark. Auf den letzten Plätzen landeten im jüngsten Bericht die Slowakei
vor Ungarn und Griechenland. Italien arbeitete sich von Platz 26 im Jahr
2005 auf Rang 14 vor.
Die schwedische Gleichstellungsministerin Asa Regnér sagte,
Chancengleichheit entstehe nicht von allein: „Der Druck der Kommission ist
sehr nötig.“ Schweden habe bereits in den 1970er Jahren wichtige Schritte
zur Gleichstellung von Männern und Frauen unternommen. Heute seien dort
beispielsweise eingewanderte Frauen ebenso sehr in den Arbeitsmarkt
integriert wie Schwedinnen.
11 Oct 2017
## LINKS
[1] http://eige.europa.eu/gender-equality-index
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