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# taz.de -- Reformpläne in den USA: Trump macht sich die Steuern schön
> Keine Erbschaftssteuer, keine Grundsteuer: Die Reformen des Präsidenten
> sollen vor allem Wohlhabenden zugute kommen. Also auch ihm selbst.
Bild: Die Regierung hat keine Zahlen veröffentlicht, wieviel die Steuersenkung…
Berlin taz | US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch seine lang
erwarteten Pläne einer Steuerreform vorgestellt – oder zumindest, was davon
fertig ist. Im Zentrum steht eine Absenkung der Unternehmensteuer von
derzeit 35 auf 20 Prozent und eine Reduzierung der Einkommenssteuerklassen
von derzeit sieben auf drei. Die niedrigste Klasse wird dabei von 10 auf 12
Prozent angehoben, die höchste von 39,5 auf 35 Prozent gesenkt.
Gänzlich wegfallen sollen Erbschaft- und Grundsteuer – beides Steuern, die
derzeit nur von sehr wohlhabenden Menschen bezahlt werden müssen. Auch die
„alternative Minimalsteuer“, gedacht für Menschen mit sehr hohem Einkommen,
die durch Ausnutzung aller Abschreibemöglichkeiten nur noch sehr wenige
Steuern zahlen, soll wegfallen. Einer von diesen Leuten ist Donald Trump
selbst, wie aus noch während des Wahlkampfs geleakten Steuerunterlagen
hervorgeht. Auch vom Wegfall der Grundsteuer profitiert Trump.
Zum Ausgleich für die Anhebung der untersten Einkommensteuer sollen die
Freibeträge erhöht werden – auf 12.000 Dollar für eine Einzelperson und
24.000 Dollar für Ehepaare. Experten rechnen jedoch vor, dass dieser
Vorteil wieder aufgefressen wird dadurch, dass künftig lokal erhobene
Steuern nicht mehr von der Einkommensteuer abgesetzt werden können.
Die Regierung selbst hat keine Zahlen darüber veröffentlicht, wie viel
genau die Steuersenkungen den Staatshaushalt kosten könnten – Berechnungen
verschiedener Institutionen beziffern die Mindereinnahmen jedoch auf Summen
zwischen 3 Billionen und 7 Billionen Dollar über zehn Jahre.
Wie genau das wieder hereingeholt werden soll, offenbart der Plan nicht.
Trump und die führenden Republikaner, die daran mitgearbeitet haben, geben
nur allgemein die Erwartung an, dass die Steuersenkungen die Wirtschaft in
einem Maße ankurbeln würden, dass sie nicht nur die Reform finanzieren,
sondern sogar das Staatsdefizit reduzieren würden.
Das wiederum bezweifeln Kritiker nachdrücklich. Die US-Wirtschaft, erklären
sie, wächst bereits jetzt in erschrecklichem Maße – eine weitere
substanzielle Steigerung sei durch die Steuersenkungen nicht zu erwarten.
28 Sep 2017
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Steuersenkung
Donald Trump
Steuer
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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Donald Trump
Lesestück Recherche und Reportage
USA
Obamacare
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