| # taz.de -- Kommentar „Rock gegen Überfremdung“: Versammlungsfreiheit für… | |
| > Für Rechte und Linke darf es keine unterschiedlichen Regelungen geben. Es | |
| > gibt nur ein Versammlungsrecht – und das ist auch gut so. | |
| Bild: Klare Botschaft am 11.Juli in Themar | |
| Über das Festival „Rock gegen Überfremdung“ in der thüringischen Kleinst… | |
| Themar am vergangenen Wochenende kann und sollte man sich aufregen. So wie | |
| man sich stets über nationale Borniertheit, weißes Überlegenheitsdenken und | |
| ängstliche Ausgrenzungsbedürfnisse aufregen kann und sollte. | |
| Dass das Festival von den Thüringer Gerichten jedoch als politische | |
| Versammlung eingestuft wurde, ist kein Grund zur Empörung. Dass es hier um | |
| Politik ging, zeigt sich ja schon daran, dass wir uns zu Recht über die | |
| dort propagierten rechtsradikalen Inhalte aufregen. Auch zu | |
| Gegendemonstrationen wurde doch deshalb aufgerufen, weil man den dumpfen | |
| und gefährlichen politischen Botschaften der Veranstalter eigene | |
| Bekenntnisse zu Weltoffenheit entgegensetzen wollte. Das ist öffentlicher | |
| Diskurs. | |
| Eintrittsgelder sind auch nicht grundsätzlich ein Signal, dass es nicht um | |
| Politik geht. Nicht alle Versammlungen können auf die Finanzmittel von | |
| Großorganisationen wie Gewerkschaften, Kirchen und Parteien zurückgreifen. | |
| Natürlich können auch Rockkonzerte politisch sein. Die rechten Veranstalter | |
| orientieren sich ja sogar an linken Vorbildern wie „Rock gegen Rechts“ oder | |
| „Arsch huh – Zäng ussenander“ in Köln. Dass die Botschaft der Rechten n… | |
| vorgeschoben war, wäre zwar schön, aber leider waren das in Themar wirklich | |
| überwiegend Nazis, die hinter den propagierten Inhalten auch stehen. | |
| Es wäre auch widersinnig, gegenüber Rechten einen engen Versammlungsbegriff | |
| zu vertreten, reduziert auf klassische Kundgebungen und Demonstrationen, | |
| während für die Linke in Hamburg ein erweiterter Versammlungsbegriff | |
| propagiert wurde, der mehrtägige „Protestcamps“ inklusive Verpflegung und | |
| Übernachtung umfasst. Es gibt nur ein Versammlungsrecht, und wer anderen | |
| die Versammlungsfreiheit nicht gönnt, schneidet sich am Ende meist ins | |
| eigene Fleisch. | |
| 17 Jul 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Christian Rath | |
| ## TAGS | |
| Themar | |
| Versammlungsrecht | |
| Versammlungsfreiheit | |
| Schwerpunkt Neonazis | |
| Schwerpunkt Neonazis | |
| Umwelt | |
| Themar | |
| Themar | |
| Rechtsextremismus | |
| Versammlungsrecht | |
| Rechtsextremismus | |
| Themar | |
| Schwerpunkt Thüringen | |
| Rechtsrock | |
| Rechtsrock | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Protest gegen Neonazifestival: Keine Region für Rechte | |
| In Ostsachsen wollen Neonazis am Wochenende ein Festival veranstalten. Die | |
| Initiative „Rechts rockt nicht“ ruft zur Gegenwehr auf. | |
| Ressourcenschonendes Umweltfestival: Die Utopie muss sich auflösen | |
| Ein Festival, das Ressourcen spart – nicht vereinbar mit | |
| Gesundheitsstandards. Zumindest wenn auch beim Strom für Kühlschränke | |
| gespart wird. | |
| Erneut Rechtsrock-Konzert in Themar: Ein Zehntel ist noch übrig | |
| Wieder kommen Rechte für Musik und Hetzreden in die südthüringische | |
| Kleinstadt. Doch zeigen auch die Bürger Themars Gesicht und Courage. | |
| Nach Nazi-Konzert in Themar: Diskussion um Versammlungsrecht | |
| Thüringens Ministerpräsident Ramelow stellt in Frage, ob ein kommerzielles | |
| Treffen von Rechtsradikalen unter das Versammlungsrecht fällt – und erntet | |
| dafür Kritik. | |
| Nach dem Festival in Themar: Nazis sollen „vergällt“ werden | |
| Politiker diskutieren über die Verschärfung des Versammlungsrechts. Auf | |
| einem Video zeigen Besucher den Hitlergruß. | |
| Juristischer Hintergrund zu Themar: Die Crux mit der Versammlung | |
| Das Grundgesetz schützt den, der mit einer Veranstaltung auf die | |
| öffentliche Meinungsbildung abzielt. Laut Gericht galt das auch für das | |
| Nazi-Konzert. | |
| Regelungen zum Versammlungsrecht: Ramelow fordert Präzisierung | |
| Nach dem Nazi-Konzert in Themar verlangt Thüringens Ministerpräsident, es | |
| müsse einfacher sein, solche Veranstaltungen zu verbieten. | |
| Neonazi-Festival in Thüringen: Ungestörtes Gedröhne | |
| Nahe der südthüringischen Kleinstadt Themar trafen sich am Samstag rund | |
| 6.000 Rechtsextreme. Dieses Jahr ist es das wohl größte Rockkonzert der | |
| Szene. | |
| Linke-Politikerin über Neonazi-Konzert: „Hier findet die Vernetzung statt“ | |
| Neu in der Szene ist, dass sich die Rechtsextremen so gut organisieren, | |
| sagt Katharina König-Preuss. Sie hat in Themar das Geschehen beobachtet. | |
| Nazi-Festival in Thüringen: Proteste gegen Rechtsrock | |
| Zum größten Neonazi-Festival des Jahres werden am Samstag 5.000 Menschen | |
| erwartet. Aber auch Gegenkundgebungen sind angemeldet. | |
| Nazikonzerte in Thüringen: Ungebetene Gäste | |
| Themar in Thüringen ist bei Rechtsextremen beliebt. Drei Nazikonzerte | |
| stehen an. Die Gemeinde wünscht sich Hilfe, auch von der Kanzlerin. |