| # taz.de -- Kommentar Grünen-Arbeitsmarktpolitik: Mutlos in der Gerechtigkeits… | |
| > Soziale Gerechtigkeit steht bei den Grünen nach wie vor nicht hoch im | |
| > Kurs. Einen Bruch mit der Agenda 2010 wagt die Partei nicht. | |
| Bild: Einiges spricht dafür, dass die Grünen mit ihrem Spitzenduo danebengegr… | |
| Maue Umfragewerte, schlechte Stimmung: Die Grünen haben allen Grund, sich | |
| Sorgen zu machen. Doch einen Ausweg aus der Schulz-Falle bietet auch | |
| [1][der „8-Punkte-Plan für einen gerechten Arbeitsmarkt“] nicht, den die | |
| Partei jetzt vorgelegt hat. Denn dieser ist dafür zu mutlos. | |
| Was die Parteivorsitzende Katrin Göring-Eckardt und ihre MitautorInnen | |
| vorschlagen, geht nicht substanziell über die Vorschläge des | |
| SPD-Kanzlerkandidaten hinaus. Nur die Etiketten sind anders beschriftet. | |
| Die Grünen reden von „Garantierente“, während Martin Schulz eine | |
| „Solidarrente“ fordert. Einzige Ausnahme bildet die mit nur einem Satz | |
| erwähnte sanktionsfreie Grundsicherung, die die Grünen „zudem“ anstreben. | |
| Für die von Schulz [2][geforderte Verlängerung des Arbeitslosengeldes I] | |
| sprechen sich die Grünen hingegen nicht aus. Zu Recht monieren sie, dass | |
| die Bezugsverlängerung allein nur den Übergang ins Arbeitslosengeld II | |
| verzögern würde. Aber was folgt daraus? Machen die Grünen einen Vorschlag, | |
| wie Menschen, die ihr Leben lang geschuftet haben, danach nicht in | |
| kürzester Zeit ins Bodenlose fallen? Fehlanzeige. Dabei geht es hier | |
| tatsächlich um „Respekt vor den Lebensleistungen der Menschen in unserem | |
| Land“, wie es Schulz formuliert hat. Anders als Cem Özdemir glaubt, ist das | |
| alles andere als „sehr altbacken“. | |
| Ein Bruch mit der Agenda 2010 – das hätte ein Befreiungsschlag sein können. | |
| Doch zu mehr als kleineren Korrekturen am von ihnen mitverantworteten | |
| Sündenfall der Schröder-Ära sind die Grünen nicht bereit. Das bedeutet | |
| allerdings auch: Soziale Gerechtigkeit steht bei ihnen nach wie vor nicht | |
| hoch im Kurs. Da hilft auch keine Camouflage. Es ist peinlich, wenn | |
| Göring-Eckardt sich jetzt hinstellt und wahrheitswidrig behauptet, sie habe | |
| sich schon 2003 für einen gesetzlichen Mindestlohn eingesetzt. Einiges | |
| spricht dafür, dass die Grünen mit ihrem Spitzenduo danebengegriffen haben. | |
| 28 Feb 2017 | |
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| Pascal Beucker | |
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