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# taz.de -- Anzeige durch Anti-Atom-Organisation: Die Steuertricks der AKW-Konz…
> EnBW, Eon und RWE sparen an Brennelementen, um von der wegfallenden
> Steuer zu profitieren – verstoßen aber gegen die
> Strahlenschutzverordnung.
Bild: Hier gibt's wohl keine Brennelemente mehr: Ein Stopschild steht am 15.03.…
Freiburg taz | Die Anti-Atom-Organisation ausgestrahlt hat Strafanzeige
gegen die AKW-Betreiber EnBW, Eon und RWE erstattet. Ausgestrahlt wirft den
Konzernen vor, gegen die Strahlenschutzverordnung zu verstoßen; die
Unternehmen missachteten „in eklatanter Weise“ das für die
Strahlenbelastung von Mitarbeitern und Bevölkerung geltende
Minimierungsgebot.
Hintergrund der Kritik sind die Steuerspartricks der AKW-Betreiber zur
Umgehung der Brennelementesteuer. Da diese nach geltendem Recht zum
Jahreswechsel ausläuft, haben die Atomfirmen ihre Reaktoren bei den
Revisionen in diesem Jahr nicht wie sonst üblich „voll getankt“, sondern
sie haben jeweils nur gerade so viele neue Brennelemente eingesetzt, dass
diese bis zum Jahresende reichen. Im neuen Jahr sollen dann steuerfrei
weitere Brennelemente nachgeladen werden.
Damit entstehe eine „technisch absolut vermeidbare, völlig unnötige
zusätzliche Strahlenbelastung“, erklärt ausgestrahlt. Denn bei jedem Öffnen
des Reaktordeckels stiegen die radioaktiven Emissionen des AKW „auf ein
Vielhundertfaches des sonst üblichen Wertes an.“ Diese Emissionsspitzen
stünden im Verdacht, für die erhöhten Kinderkrebsraten in der Umgebung von
Atomkraftwerken verantwortlich zu sein. Die Unternehmen setzten
„Wirtschaftlichkeit vor Gesundheitsschutz“, sagt Armin Simon, Sprecher von
ausgestrahlt.
Auch das Deutsche Atomforum erkennt eine zusätzliche Strahlenbelastung
durch den Brennelementewechsel zwar grundsätzlich an, ein Sprecher
bezeichnet diese jedoch als „theoretischen Effekt“. Sie sei so gering, dass
sie in der Umgebung der Reaktoren „nicht messbar“, also „irrelevant“ se…
Ebenso sagt Christian Küppers vom Öko-Institut in Darmstadt: „Weder für die
Bevölkerung noch für das Personal ergeben sich aus dem Brennelementewechsel
hohe Strahlendosen.“ Den Vorstoß von ausgestrahlt sieht der Experte für
Nukleartechnik und Anlagensicherheit deswegen auch „eher als eine
politische Aktion“.
Ausgestrahlt tritt intensiv für eine Verlängerung der Brennelementesteuer
über die gesamte Restlaufzeit der Reaktoren in Deutschland ein. Die Steuer
war im Jahr 2010 von der schwarz-gelben Bundesregierung eingeführt und ohne
Begründung bis Ende 2016 befristet worden. Am Donnerstag will der Bundestag
über die Brennelementesteuer abschließend entscheiden.
12 Dec 2016
## AUTOREN
Bernward Janzing
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Schwerpunkt Atomkraft
Brennelementesteuer
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