| # taz.de -- Kommentar Milliardenverlust bei Eon: Kein Dank für die Steuerzahler | |
| > Die Folgen der Energiewende haben bei Eon zum höchsten Verlust in der | |
| > Firmengeschichte geführt. Wenigstens wird nun Klartext geredet. | |
| Bild: Bald haben die Verursacher des Strahlenmülls ihre Schäfchen im Trockenen | |
| Die Lieblingsvokabeln der Eon-Vorstände waren bemerkenswert: Vom | |
| „Befreiungsschlag“ war bei der [1][Bilanzvorstellung am Mittwoch oft die | |
| Rede], von „Lasten der Vergangenheit“, derer man sich nun mit | |
| Sonderabschreibungen entledigt. Und auch von einem „Schlussstrich“. | |
| „Danke, liebe Steuerzahler“, hätte Firmenchef Johannes Teyssen fairerweise | |
| hinzufügen müssen. Denn diese Perspektiven für den Konzern eröffnete erst | |
| der Beschluss der Bundesregierung, die Atomkonzerne aus der Haftung für | |
| ihren Strahlenmüll zu entlassen. Das Gesetz ist verabschiedet, der | |
| dazugehörige Vertrag mit den Konzernen unterschriftsreif. | |
| Mitte des Jahres wird Eon zwar noch rund 10 Milliarden Euro an den | |
| staatlichen Kernenergiefonds überweisen müssen, was den Konzern im Moment | |
| natürlich schmerzt. Aber damit sind dann für das Unternehmen alle | |
| Kostenrisiken beseitigt, die, ginge es nach dem Verursacherprinzip, noch | |
| auf Ewigkeiten die Bilanzen belastet hätten. | |
| So aber haben die Verursacher des Strahlenmülls nun ihre Schäfchen im | |
| Trockenen. Und damit kann dann Eon erstmals Tacheles reden. Ganz nonchalant | |
| ist im Vorstand von den „faktisch unbegrenzten Risiken der nuklearen | |
| Zwischen- und Endlagerung“ die Rede. Jetzt kann man es ja so offen sagen, | |
| wo man selbst für den Dreck nicht mehr zuständig ist, sondern der Staat. | |
| Ach ja: Insbesondere sei diese „Enthaftung“ des Konzerns für die Aktionäre | |
| wichtig, war auf der Bilanzpressekonferenz zu hören. | |
| Für solches Entgegenkommen nimmt der Konzern dann gern mal in Kauf, dass er | |
| in der 2016er Bilanz einige Milliarden abschreiben muss. Dafür kann er nun | |
| mit der „neuen Eon“ ohne Altlasten in die „neue Energiewelt“ starten �… | |
| das waren häufige Formulierungen am Mittwoch. Und es ist nicht einmal | |
| auszuschließen, dass Eon damit Erfolg hat. Nur werden die Steuerzahler | |
| weiterhin kein „Danke“ von Vorstand und Aktionären zu hören bekommen. | |
| 15 Mar 2017 | |
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| ## AUTOREN | |
| Bernward Janzing | |
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