Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Berliner CDU nach der Wahl: Henkel geht, perspektivisch
> Nach der Schlappe bei der Abgeordnetenhauswahl wollte der CDU-Landeschef
> zunächst im Amt bleiben. Doch jetzt wirft er das Handtuch.
Bild: Wollte erst nicht, nun doch: der Chef der Berliner CDU Frank Henkel
Berlin taz | Am Wahlabend hatte der Berliner CDU-Landesvorsitzende Frank
Henkel die Frage nach personellen Konsequenzen aus der gravierenden
Niederlage seiner Partei noch mit einem klaren „Nein“ beantwortet. Keine 24
Stunden später sah das anders aus: Der Innensenator und Spitzenkandidat bei
der Berliner Abgeordnetenhauswahl bot der Parteiführung doch noch seinen
Rücktritt an. Nach Angaben der CDU drängten ihn Präsidium und Vorstand
aber, noch bis zur regulären Neuwahl im kommenden Frühjahr im Amt zu
bleiben.
[1][Mit 17,6 Prozent hatte die CDU ihr schlechtestes Ergebnis in Berlin
seit Parteigründung erzielt]. Gegenüber der vorigen Wahl im Jahr 2011
verlor sie fast sechs Prozentpunkte. CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte
am Montag, die Berliner CDU-Freunde müssten nun schauen, „wie sie sich
aufstellen für die Zukunft“. Tauber hatte Henkel bei einem Landesparteitag
im Juli noch ausdrücklich den Rücken gestärkt und seine vielfach
kritisierte harte Haltung gegenüber den Hausbesetzern in der Rigaer Straße
gelobt.
Die Nachfolge des 52-Jährigen, der die Partei seit Ende 2008 führt, ist
noch offen. Vor seinem Amtsantritt und bei früheren Führungsdiskussionen
war die heutige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (54) im Gespräch.
Sie ist eine von vier stellvertretenden Vorsitzenden, genau wie
Noch-Justizsenator Thomas Heilmann (52).
Der wurde schon am Wahlabend gefragt, ob er Henkel ablösen werde. Nur
Stunden später stand es in dieser Frage aber schlecht für ihn: Heilmann,
der wie Grütters für den liberalen Parteiflügel steht, verpasste den
erstmaligen Einzug ins Parlament.
Naheliegend wäre auch, dass der Generalsekretär der Berliner CDU, Kai
Wegner (44), den Vorsitz übernimmt. Er ist Landesgruppenchef im Bundestag,
in der Partei sehr gut vernetzt und bei der Basis beliebt. Wegner galt
früher als konservativ, entwickelte sich aber dann zu einem Werber für
Schwarz-Grün und war 2015 führender Kopf einer Kampagne, die für ein Ja der
CDU beim Thema Homo-Ehe warb.
20 Sep 2016
## LINKS
[1] /Abgeordnetenhauswahl-in-Berlin/!5342040
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Schwerpunkt Landtagswahlen
Schwerpunkt Wahlen in Berlin
Frank Henkel
Frank Henkel
Frank Henkel
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Frank Henkel
Schwerpunkt Angela Merkel
CDU Berlin
Berlinwahl 2016
Abgeordnetenhauswahlen 2016
Schwerpunkt Landtagswahlen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Frank Henkels Abschiedsgeschenk: Razzia in linken Hausprojekten
Kurz bevor der Berliner Innensenator aus dem Amt scheidet, durchsucht die
Polizei linke Hausprojekte. Es geht mal wieder um die Rigaer Straße.
Sexismus in der Berliner CDU: Aufschreien statt hochschlafen
Eine CDU-Politikerin erhebt schwere Vorwürfe gegen ihre Partei und den
Berliner Chef Henkel. Sie hofft auf eine Debatte – auch in anderen
Parteien.
Regierungswechsel in Berlin: Wünscht euch was!
Beim Gedanken an Rot-Rot-Grün keimt bei vielen die Hoffnung auf
Veränderung. Was fordern gesellschaftliche Akteure von einem „linken“
Senat?
Kommentar zur Berliner CDU: Strahlen allein reicht nicht
Monika Grütters ist Favoritin für die Nachfolge​ von Frank Henkel als
Berliner CDU-Chef. Aber will sie sich das überhaupt antun?
Angela Merkel und die Berlin-Wahl: Nochmal mit Gefühl
Die Kanzlerin übernimmt zwar die Verantwortung – doch am CDU-Absturz in
Berlin ist auch Frank Henkels Politik schuld.
Kommentar Berliner CDU nach der Wahl: Das Desaster beginnt jetzt erst
17,6 Prozent – so schlecht war die CDU in Berlin noch nie. Dennoch klebt
Frank Henkel an seinem Stuhl. Und in der Opposition kann die Partei nur
verlieren.
Wahl in Berlin: Hauptstadt wohl vor linkem Bündnis
Sechs Parteien im Abgeordnetenhaus: Berlin ist auch politisch bunt. Im
Grunde gibt es kaum Wahlsieger. Das müsste den Parteigremien am Montag zu
denken geben.
Promi-Wahlduell in Berlin: Finanzsenator schlägt Justizsenator
Doppelte Niederlage für Vize-CDU-Chef Heilmann: Niederlage im Wahlkreis und
wahrscheinlich auch kein Mandat über die Bezirksliste.
Abgeordnetenhauswahl in Berlin: SPD stärkste Kraft, CDU abgestraft
Die SPD hat Hochrechnungen zufolge mit rund 22 Prozent den höchsten
Stimmenanteil in Berlin erhalten. Die AfD steht bei rund 14 Prozent.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.