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# taz.de -- Vorbereitungen für den Krisenfall: Vorräte sind wieder angesagt
> Das Kabinett will am Mittwoch ein neues Konzept für den Zivilschutz
> verabschieden. Auch die Unterstützung durch die Bundeswehr soll
> verbessert werden.
Bild: Zivile Schutzkräfte – THW, Feuerwehr, Polizei, DLRG, Rotes Kreuz – b…
Frankfurt/Main afp/rtr | Zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges
will die Bundesregierung die Bevölkerung einem Bericht zufolge wieder zum
Anlegen von Vorräten für den Krisenfall animieren. Dies sehe das neue
Zivilschutzkonzept aus dem Bundesinnenministerium vor, berichtete die
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Ein Ministeriumssprecher sagte, das
Konzept werde am Mittwoch Thema im Kabinett beraten.
„Die Bevölkerung wird angehalten, einen individuellen Vorrat an
Lebensmitteln von zehn Tagen vorzuhalten“, zitierte die FAS aus dem Papier.
Die Bürger sollen demnach im Notfall – bei einer Katastrophe oder einem
Angriff – zum Selbstschutz fähig sein, bevor staatliche Maßnahmen anlaufen,
um eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Energie und
Bargeld sicherzustellen. Daher solle die Bevölkerung auch angehalten
werden, zur Erstversorgung für einen Zeitraum von fünf Tagen je zwei Liter
Trinkwasser pro Person und Tag vorzuhalten.
Der Sprecher des Bundesinnenministerium wollte sich zu den Inhalten des
Konzepts nicht äußern. Er verwies auf eine geplante Pressekonferenz von
Ressortchef Thomas de Maizière (CDU) und dem Präsidenten des Bundesamts für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, am
Mittwochnachmittag.
Laut FAS handelt es sich um die erste Strategie zur zivilen Verteidigung
seit dem Ende des Kalten Krieges 1989. Sie war 2012 vom Haushaltsausschuss
des Bundestages in Auftrag gegeben worden. In dem 69 Seiten langen Konzept
heiße es, „dass ein Angriff auf das Territorium Deutschlands, der eine
konventionelle Landesverteidigung erfordert, unwahrscheinlich“ sei. Dennoch
sei es nötig, „sich trotzdem auf eine solche, für die Zukunft nicht
grundsätzlich auszuschließende existenzbedrohende Entwicklung angemessen
vorzubereiten“.
In dem Konzept würde auch die Notwendigkeit eines verlässlichen
Alarmsystems, eines besseren baulichen Schutzes von Gebäuden und
ausreichender Kapazitäten im Gesundheitssystem erörtert, schreibt die
Zeitung. Die zivile Unterstützung der Streitkräfte solle wieder zu einer
Priorität werden. Dazu gehörten Eingriffe in die Verkehrslenkung, wenn die
Bundeswehr Kampfverbände verlegen muss.
21 Aug 2016
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