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# taz.de -- Ramona Pop holt auf: Gar nicht Müller oder was?
> Noch liegt die SPD in den Umfragen vorn. Doch Grüne, CDU und Linke folgen
> gleich dahinter. Gibt es 2016 eine grüne Regierungschefin?
Bild: Demütiger als Renate Künast: Ramona Pop
„Müller, Berlin“. Die SPD scheint sich ganz auf ihren Kandidaten zu
verlassen. Nicht einmal das Parteilogo hängt auf den Großplakaten. Was
aber, wenn es am Ende ganz anders kommt?
Die jüngste Umfrage von Infratest dimap vom 13. Juli sieht gleich vier
Parteien nahezu gleichauf. Zwar liegt die SPD mit 21 Prozent vorne, doch
gleich dahinter folgen CDU (20), Grüne (19) und Linke (18). Eine weitere
Umfrage von Insa sieht die Sozialdemokraten ebenfalls mit 21 Prozent vorne,
auf Nummer zwei liegen Grüne und CDU (19), gefolgt von den Linken mit 18
Prozent. Einzig Forsa sieht – wie so oft – die SPD stärker. Laut der
Umfrage vom 31. Juli liegt sie mit 26 Prozent in Führung, Platz zwei haben
die Grünen mit 20 Prozent, die CDU kommt auf 18, die Linke auf 16 Prozent.
Dass Michael Müller nach dem 18. September Regierender Bürgermeister
bleibt, ist also noch nicht entschieden. Genauso gut kann es noch Frank
Henkel (CDU) werden, selbst Linken-Spitzenkandidat Lederer ist nicht aus
dem Rennen.
Was aber, wenn die Grünen stärkste Partei werden? Nach dem Debakel mit
Renate Künast vor fünf Jahren hat die Partei auf einen Spitzenkandidaten
verzichtet und zog mit einem gleichberechtigten Viererteam in den
Wahlkampf. Es besteht aus den beiden Fraktionsvorsitzenden Ramona Pop und
Antje Kapek sowie den beiden Landeschefs Daniel Wesener und Bettina
Jarasch. Aber wer von diesen vieren würde im Fall der Fälle Regierender
Bürgermeister oder Regierende Bürgermeisterin werden?
„Keine Angst“, heißt es bei einem führenden Grünen. „Wir werden das Am…
Berliner Regierungschefs weder auslosen noch ein Rotationsmodell ins Spiel
bringen.“ Den Fall der Fälle nämlich haben die Grünen längst durchgespiel…
„Wenn wir stärkste Partei werden, gilt die Landesliste“, heißt es. Und da
steht die Fraktionschefin Ramona Pop auf Platz eins.
Offen will bei den Grünen keiner über das Szenario sprechen. Zu groß ist
die Befürchtung, wie bei der Wahl 2011 im Endspurt einzubrechen. Auf die
Frage, ob sie sich das Amt der Regierenden Bürgermeisterin zutrauen würde,
sagte Pop der B.Z.: „Ich setze jetzt nicht zum Höhenflug an.“ Allerdings
ließ sie auch wissen: „Aber wenn der Trend weiter anhält, werden wir neue
Überlegungen anstellen.“
Wie wahrscheinlich dieser Fall ist, wissen auch die Wahlforscher nicht.
Fakt ist aber, dass die Zahl der Unentschlossenen größer geworden ist.
„Viele Wähler entscheiden sich erst am Wahltag“, sagt ein Spitzengrüner,
der glaubt, dass die Grünen diesmal am Ende noch zulegen können. Die
abwartende Haltung vieler Wähler hat auch der Mainzer Wahlforscher Thorsten
Faas beobachtet. Dabei gilt: Je unübersichtlicher die Koalitionsfrage ist,
desto mehr setzen – wie zuletzt in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz
– auf den potenziellen Sieger. Die Berliner Situation aber sei bisher
einzigartig, so Faas. „Berlin steht noch einiges an Dynamik bevor, wenn die
Wähler auf die Zielgerade einbiegen.“
Und die SPD? „Wir wollen mit Michael Müller stärkste Partei werden“, hei�…
es unisono bei den Sozialdemokraten. Dass sich die SPD an einer grün
geführten Regierung als Juniorpartner beteiligt, will aber niemand
ausdrücklich ausschließen.
7 Aug 2016
## AUTOREN
Uwe Rada
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