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# taz.de -- Wahlkampf in Berlin und MV: „Systematische Zerstörungen“
> In Berlin brennt ein Bus, in Rostock werden Flugblätter im Fluss
> versenkt: In beiden Ländern beklagen Parteien Sachschäden wie lange
> nicht.
Bild: Vollschaden: abgebrannter CDU-Wahlkampfbus in Berlin
BERLIN taz | Wahlkampf rabiat: In zwei Ländern – Mecklenburg-Vorpommern und
Berlin – werben Parteien derzeit um Stimmen vor Wahlen im September. Und
beklagen eine bisher nicht erlebte Zerstörungswelle.
In Berlin wurde gerade erst ein Wahlkampfbus der CDU von Unbekannten
angezündet. Das 80.000 Euro teure Fahrzeug eines Spandauer Kandidaten stand
auf einem Parkplatz und brannte komplett aus. CDU-Landeschef und
Spitzenkandidat Frank Henkel sprach von einem „neuen Tiefpunkt“. Schon
zuvor seien „massiv“ Plakate seiner Partei beschädigt worden.
Auch die anderen Parteien beklagen Zerstörungen. „Eingeworfene Schreiben,
Pöbelattacken an Infoständen, systematische Zerstörung von Wahlplakaten und
die Einschüchterung von Wahlhelfern gehören inzwischen zum politischen
Alltag“, sagte SPD-Geschäftsführer Dennis Buchner. Zuletzt seien am
Berliner Stadtrand rund 30 SPD-Plakate nur einen Tag nach dem Aufhängen
zerstört worden. Stattdessen hingen an den Masten NPD-Schilder. Und erst in
der Nacht zu Sonntag schnappte die Polizei einen 28-Jährigen, der in
Berlin-Neukölln AfD-Plakate abgerissen hatte.
In Mecklenburg-Vorpommern notierte die Polizei bereits mehr als 420 Plakate
und Aufsteller, die landesweit zerstört oder beschmiert wurden.
Schwerpunkte seien Rostock, Greifswald und Stralsund gewesen, am häufigsten
betroffen AfD und NPD. Bisher habe man 24 Tatverdächtige ermittelt.
## 100 Euro für Hinweise auf Täter
In Parchim traf es jüngst auch die SPD: Unbekannte sprühten Davidsterne auf
Plakate des SPD-Ministerpräsidenten Erwin Sellering. In anderen Städten
wurden Plakate zerstört. Bei der AfD entwendeten Gegner vergangene Woche in
Rostock mehrere Kartons mit Zehntausenden unverteilten Flugblättern – und
warfen sie in die Warnow. Auf einem linksradikalen Internetportal hieß es
in einem Bekennerschreiben: Man habe „kein Bock auf Nazipropaganda“. Die
AfD beklagte eine „massive Behinderung“ ihres Wahlkampfs – und lobte
inzwischen eine Belohnung von 100 Euro für Hinweise auf Täter aus.
Aber: Die Zerstörungen werden auch instrumentalisiert. Am Samstag ereiferte
sich die AfD in einer Mitteilung, ein SPD-Plakatierer sei in Plau am See
beim Zerstören von AfD-Plakaten „auf frischer Tat erwischt worden“. Das
Foto des Mannes und seines Autos veröffentlichten die Rechtspopulisten
gleich mit. Die Polizei sah den Vorfall indes anders: Ein einziges Plakat
sei „geknickt“ worden, sagte ein Sprecher der taz. Absicht sei das nicht
gewesen.
7 Aug 2016
## AUTOREN
Konrad Litschko
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