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# taz.de -- AfD-Propaganda zu Brüsseler Terror: #Jesuisheuchler
> Nach den Anschlägen in Belgien hetzt das AfD-Personal im Netz. Empathie
> angesichts der Toten und Verletzten kommt erst spät.
Bild: „Pflegen“ ihre Facebook-Accounts: Frauke Petry (r.) und Beatrix von S…
BERLIN taz | So schnell wie kaum jemand anderes reagierte Marcus Pretzell
auf die Anschläge in Brüssel. Der Europa-Abgeordnete und NRW-Landeschef der
AfD twitterte schon um 8.18 Uhr am Dienstagmorgen: „Explosion an Brüsseler
Flughafen!“ Was am Anfang noch sachlich daher kam, klang schnell anders:
„Vor meiner Haustür. Ich bin es so leid“, schrieb Pretzell dann.
Einen Tweet der Zeit, die hoffte, dass die Trauer jetzt größer sein möge
als die Angst, kommentierte Pretzell mit: „Nein diesmal nicht wie jedes
Mal! Es reicht.“ AfD-Chefin Frauke Petry, Pretzells Lebensgefährtin, gefiel
der Post offensichtlich so gut, dass sie ihn gleich retweetete.
Pretzell setzte prompt noch einen drauf: „Alle solidarisch mit den Toten.
Wann seid ihr endlich solidarisch mit den Lebenden?“ twitterte er unter dem
Hashtag #jesuisheuchler.
Auch seine Kollegin Beatrix von Storch meldete sich über Facebook zu Wort:
„Viele Grüße aus Brüssel. Wir haben soeben das Parlament verlassen.
Hubschrauber kreisen. Militär rückt an. Sirenen überall. Offenbar viele
Tote am Flughafen und am Zentralbahnhof. Hat aber alles nix mit nix zu
tun.“
Von Empathie angesichts der vielen Toten und Verletzten keine Spur. Das
merkte man im Laufe des Tages offenbar auch in einem Teil der AfD-Spitze.
Am Nachmittag war es dann AfD-Bundeschef Jörg Meuthen, der sich zu den
Anschlägen zu Wort meldete – mit gänzlich anderer Tonlage. „Die Bilder, d…
uns erreichen, sind erschütternd“, teilte dieser mit. „Unsere Gedanken und
unser Mitgefühl sind bei den vielen Opfern, ihren Angehörigen und Freunden.
Wir beten auch für die Gesundheit und rasche Genesung der vielen
Verletzten.“
Den Ton haben da bereits andere gesetzt.
23 Mar 2016
## AUTOREN
Sabine am Orde
Konrad Litschko
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