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# taz.de -- Putins Rede vor UN-Generalversammlung: Für eine Antiterrorallianz …
> Wladimir Putin wirbt für eine Antiterrorkoalition gegen den Islamischen
> Staat. An den Verbündeten in Syrien hält der Kremlchef jedoch fest.
Bild: Putin plädierte für ein umfassendes Anti-Terror-Bündnis mit syrischen …
MOSKAU taz | Wladimir Putins Auftritt vor der Generalversammlung der UN war
seit Tagen das beherrschende Thema in Russland. Würde es dem Kremlchef
gelingen, Zustimmung für sein Vorhaben einer breiten Antiterrorallianz
gegen den Islamischen Staat zu finden? Noch wichtiger jedoch die Frage:
Würde Wladimir Putin es schaffen, sich mit dieser Initiative aus der
internationalen Isolation zu befreien?
Kremlchef Putin verglich denn auch die Aufgaben einer neuen
Antiterrorallianz mit dem Maßstab der Anti-Hitler-Koalition im Zweiten
Weltkrieg. Damals war es die Sowjetunion, die die Hauptlast des Krieges zu
tragen hatte. An den Erfolg möchte Russland als Rechtsnachfolger der
Sowjetunion auch diesmal anknüpfen. Der wunde Punkt im Kampf gegen den IS
bleibt jedoch die Rolle des syrischen Präsidenten Baschar-al-Assad.
Moskau hält weiter an dem Verbündeten in Damaskus fest. US-Präsident Barack
Obama hatte in seiner Rede kurz zuvor Moskau und Teheran Gespräche über
Syrien angeboten. Jedoch nur unter der Voraussetzung, dass Assad nach einer
Übergangsphase von einem Nachfolger abgelöst wird.
Obama nannte Assad einen „Tyrannen“, der Zehntausende Menschen des eigenen
Volkes getötet habe und nicht mehr an der Spitze des Landes stehen dürfe.
„Nach so viel Blutvergießen und Gemetzel können wir nicht einfach zum
Status quo zurückkehren“, so Obama. Wie lange eine solche Übergangsphase
dauern könnte, nannte US-Präsident Obama nicht. Beobachter vermuten, dass
dieses Thema Gegenstand des nach der Versammlung geplanten Treffens
zwischen Putin und Obama sein könnte.
## Putin unter Anspannung
In Tonfall und Formulierungen gab sich der Russe hart und unbeugsam.
Ausdrücklich pries er Assad als entschiedenen Kämpfer gegen islamistischen
Terror. Im selben Atemzug warf er dem Westen vor, für das Chaos im Irak, in
Libyen und Syrien verantwortlich zu sein.
Es wäre ein „großer Fehler“, die syrische Armee bei diesem Kampf nicht zu
beteiligen, sagte Putin. Gleichzeitig hielt er dem Westen vor, zwar
gemäßigte Rebellen in Syrien zu bewaffnen, nur würden diese dann zum IS
überlaufen.
Barack Obama und Wladimir Putin wichen beide nicht von ihren Positionen ab.
Während Obama seine Schüsse gegen den Kreml leichtfüßig abfeuerte,
hinterließ der Kremlchef einen angespannten Eindruck. So wie er sich der
russischen Öffentlichkeit nie zeigen würde. Sogar die Zeilen gerieten beim
Ablesen ins Rutschen.
## Scharfe Worte von Obama
Wladimir Putin mag von den scharfen Worten des Amerikaners über die
Annexion der Halbinsel Krim und Russlands aggressives Verhalten in der
Ostukraine verärgert gewesen sein. „Wir können nicht einfach danebenstehen,
wenn die Unabhängigkeit und Integrität der Ukraine schamlos verletzt
werden“, so Obama. „Wenn das in der Ukraine passiert, dann könnte das jedem
anderen Land, das heute hier vertreten ist, auch passieren“.
Dennoch betonte der US-Präsident, solle Russland nicht isoliert werden:
„Wir wollen ein starkes Russland“, sagte Obama. Konnte es sich aber nicht
verkneifen, auf die anschwellende Ausreisewelle gut ausgebildeter Russen
aus dem Lande zu verweisen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow schrieb
eilig mit.
28 Sep 2015
## AUTOREN
Klaus-Helge Donath
## TAGS
Russland
Schwerpunkt Syrien
Wladimir Putin
„Islamischer Staat“ (IS)
Baschar al-Assad
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