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# taz.de -- Braunkohleproteste im Rheinland: „Ende Gelände“ gegen RWE
> Der Energiekonzern steht im Visier einer wachsenden Anti-Kohle-Bewegung.
> Die will diese Woche Bagger blockieren.
Bild: Hinter dem Braunkohletagebau Garzweiler ist das Braunkohlekraftwerk Neura…
Berlin taz | RWE hat schwere Zeiten vor sich. An diesem Montag will der
Aufsichtsrat einen tiefen Umbau des Konzerns beschließen, am Donnerstag
wird Deutschlands zweitgrößter Energieversorger für das zweite Quartal 2015
wahrscheinlich einen Verlust verkünden. Probleme machen vor allem die
Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke, die immer weniger Gewinn erwirtschaften.
Martin Weis klingt deshalb sehr zufrieden. Er ist Sprecher der Aktion
„[1][Ende Gelände!]“, die am Wochenende mehrere Tausend Menschen
mobilisieren will, um die Bagger im Tagebau Garzweiler II zu blockieren.
Die Braunkohlekraftwerke des Konzerns hält Weis für „ein Verbrechen an der
Umwelt“.
Dabei soll RWE nicht nur finanziell geschädigt werden, sondern ein
öffentliches Zeichen gegen die aktuelle Klimapolitik der Europäischen Union
gesetzt werden. Die will zwar bis 2030 ihren CO2-Ausstoß um 40 Prozent im
Vergleich zu 1990 senken, die AktivistInnen halten das aber nicht für
ausreichend, um den Klimawandel einzudämmen.
Seit der gescheiterten UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 haben viele
KlimaschützerInnen die Hoffnung aufgegeben, dass die internationale Politik
zur Lösung der Klimakrise beitragen wird. Sie machen seitdem mit immer
größeren Protesten Druck. Die Planung für die Aktion läuft schon seit
mehreren Monaten.
## „Fit für den zivilen Ungehorsam machen“
„Ende Gelände!“ ist ein Bündnis aus Anti-Atom- und Anti-Kohle-Bewegungen,
vielen Bürgerinitiativen, größeren Umweltorganisationen und anderen. Seit
sechs Wochen finden in ganz Deutschland sogenannte Aktionstrainings statt,
die die BlockadeteilnehmerInnen „fit für den zivilen Ungehorsam machen
sollen“.
In Berlin kümmerte sich darum die Organisation „[2][Skills for Action]“.
AktivistInnen konnten hier organisatorische Fragen etwa nach dem richtigen
Schuhwerk klären oder rechtliche Tipps im Falle einer Verhaftung bekommen.
Auch für den praktischen Teil der Blockade gaben die Trainerin und der
Trainer Ratschläge. Sie betonten, wie wichtig es ist, „dass möglichst viele
Leute gut auf die Aktion vorbereitet sind“.
Dazu gehört das richtige Ineinandergreifen der Hände bei einer Sitzblockade
oder das „Durchfließen“ von Polizei-Hundertschaften. Den TeilnehmerInnen
wurde auch deutlich gemacht, dass die Bagger von RWE auf Privatgelände des
Unternehmens stehen. Sie machen sich durch die Blockade strafbar.
Laut „Ende Gelände!“ ist das Braunkohlegebiet im Rheinland die größte
CO2-Quelle Europas. Der Abbau ist noch 45 Jahren genehmigt, die Braunkohle
würde bis dahin 1,2 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre freisetzen.
Insgesamt 14 Ortschaften sind für den Braunkohleabbau bereits geräumt
worden. Der Hambacher Forst, ein 12.000 Jahre alter Wald mit einer
einstigen Größe von 5.500 Hektar, wird immer weiter gerodet. Heute sind
noch zirka 1.100 Hektar der Waldfläche erhalten, für deren Erhalt
AktivistInnen im Rheinland seit Jahren kämpfen.
10 Aug 2015
## LINKS
[1] http://xn--ende-gelnde-s8a.org/
[2] http://skillsforaction.wordpress.com/
## AUTOREN
Yvonne Hissel
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