# taz.de -- Der Kampf um den Hambacher Forst: Dieses kleine Stück Wald | |
> Im Hambacher Forst kämpfen renitente Klimaaktivisten und | |
> RWE-Sicherheitsleute um die Energiewende – mit Reizgas und | |
> Bombenattrappen. | |
Bild: Die Besetzer haben es sich in den Baumkronen gemütlich gemacht (Archivbi… | |
HAMBACHER FORST taz | Das hier ist Twörps Wald. Es ist weit nach | |
Mitternacht, finster, es regnet. Der Wind pfeift hart durch die nackten | |
Baumkronen. Die Stämme der Bäume biegen sich. Die Äste knacken. | |
Twörp läuft rasch gen Norden durchs Gehölz, bis zum Waldweg. Weiter nach | |
rechts, vorbei an den Holzbarrikaden, die er und die anderen Aktivisten | |
errichtet haben. Vorbei am Jesus Point, wo ein paar Meter weiter die neuen | |
Bombenattrappen liegen. Nach Oaktown, zu Pyra hinauf. | |
Jesus Point ist eine Kreuzung im Wald. | |
Oaktown ist eine Baumhaussiedlung. | |
Pyra ist ein Baumhaus, sechs Quadratmeter groß mit einer Dachkuppel aus | |
gebogenen Buchenzweigen, das innen nach nass gewordenem Fell riecht. Darin, | |
21 Meter über dem Boden, lebt Twörp. Twörp ist ein Waldmensch. | |
Der Ort könnte für ihn das Paradies sein. Da ist nur die freche Kohlmeise, | |
die manchmal in Twörps Haaren pickt, wenn er wach wird. Die Haselmaus, die | |
auch in seinem Baumhaus wohnt. Und unten, am Boden, sind die Rehe und | |
Wildschweine. | |
Nur, wäre es ein Paradies, wäre er nicht hier. Twörp ist hier, um zu | |
kämpfen. Dieses Waldstück von gut fünf Quadratkilometer Größe, südwestlich | |
des Ruhrgebiets gelegen, ist Schauplatz einer zentralen Auseinandersetzung | |
um die Zukunft des Landes geworden. Von Norden her kommen die Bagger, von | |
Westen her die Kettensägen. Es geht um Deutschlands Energiepolitik. | |
14. April 2012: Während einer Protestveranstaltung am Hambacher Forst | |
entstehen erste Plattformen in den Bäumen. Der Wald, heißt es in einer | |
Erklärung, sei besetzt. „Unsere Besetzung richtet sich im Generellen gegen | |
die Verstromung von Kohle, weil sie die CO2-intensivste Form der | |
Energiegewinnung ist.“ | |
Vor vier Jahren, als die Ersten in den Wald zogen, sollte es hier noch | |
nicht gegen Menschen gehen, sondern nur gegen Schaufelradbagger und | |
Maschinen. Inzwischen aber ist vieles anders geworden. Twörp weiß auch | |
nicht, wann das alles gekippt ist. Aber Fakt ist: Mittlerweile kämpfen sie | |
hier gegen die Grubenarbeiter aus dem Tagebau Hambach, gegen den Werkschutz | |
von RWE und die Polizei. Sie sabotieren Bagger und werfen Steine auf | |
Sicherheitsleute, die versuchen, sie über den Haufen zu fahren. Und über | |
die Kompromissvorschläge vom Spelthahn, dem Landrat, machen sie sich | |
lustig. | |
## Klimabeschlüsse dort. Und hier: Schaufelradbagger? | |
Denn wenn es wahr ist, was alle sagen und was die Weltgemeinschaft im | |
Dezember in Paris beschlossen hat, dass nämlich das Ende des Zeitalters der | |
fossilen Energieträger nun eingeläutet ist: Wieso kommen dann die | |
Schaufelradbagger aus dem Tagebau täglich näher? Wieso soll dann noch | |
dieser Wald gefällt werden oder das, was von ihm übrig blieb? Wieso müssen | |
die Leute drüben in Morschenich in neue Häuser ziehen? Wieso all das? | |
220 Meter lang, 96 Meter hoch und 13.500 Tonnen schwer ist ein | |
Schaufelradbagger im Tagebau Hambach. Die Grube: 370 Meter tief, 43 | |
Quadratkilometer groß. Acht Schaufelradbagger sind hier im Dienst, rund um | |
die Uhr. 110 Kilometer beträgt die Gesamtlänge der Förderbänder, die hier | |
die Kohle transportieren, 40 Millionen Tonnen im Jahr, wie es beim | |
Energieunternehmen RWE heißt. | |
Wer hier, zwischen Aachen, Kerpen und Düren, nachts durch den Ginster auf | |
einen kleinen Vorsprung am Schuttberg läuft, blickt hinunter auf eine | |
industrielle Lichterwelt in Sondergröße: Schaufelradbagger, angestrahlt von | |
riesigen gelben Arbeitsleuchten; Förderbänder, beleuchtet von | |
orangefarbenen Scheinwerfern. Das künstliche Licht aus der Grube leuchtet | |
nachts auch drüben hinein in den Hambacher Forst. Und Twörp, in seinem | |
Baumhaus, kann es sehen. | |
13. November 2012: Die Polizei räumt zum ersten Mal den Wald. Ein Aktivist | |
harrt vier Tage lang in einem Tunnelsystem aus. | |
In der deutschen Industriegeschichte war dieser Tagebau, wie all die | |
anderen, eine Verheißung. Damals, während der Ölpreiskrise 1973, veränderte | |
sich die Bundesrepublik. Sechs Monate lang, und das bedeutete in | |
Westdeutschland etwas, galt auf den Autobahnen eine | |
Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h. An vier Sonntagen gab es ein | |
allgemeines Fahrverbot. Die Regierung betrieb Volkserziehung. Ihre | |
Botschaft: Wenn Deutschland sich nicht autark mit Energie versorgt, wird es | |
ein schlechteres. | |
## Neue Arbeitsplätze | |
1977 folgten der Braunkohlenplan Hambach und damit die Betriebserlaubnis | |
für den Tagebau. Mit den Schaufelradbaggern und den Förderbändern kamen | |
Arbeitsplätze. Das Bild der Kohlearbeiter von sich und ihrem Produkt war | |
ein stolzes: Fleiß dieser Republik, Brennstoff im Antriebsmotor der | |
Wertschöpfungskette. | |
In diesen Zeiten gab die nordrhein-westfälische Landesregierung dem | |
damaligen Unternehmen Rheinbraun ein Versprechen: 85 Quadratkilometer darf | |
der Betreiber, der heute RWE heißt, allein in Hambach ausbaggern. Dieses | |
Versprechen hat bis ins Jahr 2045 Bestand. Die Fläche der gigantischen | |
Grube von heute, 43 Quadratkilometer, könnte sich noch einmal verdoppeln. | |
Ganze Ortschaften hat diese Grube schon verschluckt, Lich-Steinstraß und | |
Etzweiler, und bald stoßen die Bagger vor zum Erdreich unter der alten | |
Autobahn A 4, die verlegt wurde für den Tagebau. Täglich fräsen sich die | |
Bagger näher an Morschenich heran, einen Ort, nur noch wenige hundert Meter | |
entfernt von der Abbruchkante, in dem tagsüber die Jalousien der meisten | |
Häuser geschlossen bleiben, weil ihre Besitzer umgesiedelt wurden. Ein paar | |
Morschenicher gibt es noch im Ort, und in der Dorfkneipe Hoven brennt | |
abends Licht, aber kaum jemand trinkt hier noch ein Bier. | |
## Der Landrat, der zwischen den Stühlen sitzt | |
Eines aber hat sich geändert seit 1977: Das Recht, das die großen | |
Schaufelradbagger in Gang hält, korrespondiert nicht mehr mit der Idee, die | |
die Bundesrepublik heute antreibt. Als im Dezember die Staatschefs dieser | |
Welt in Paris vor die Öffentlichkeit traten, zelebrierten sie das | |
Versprechen, so schnell wie möglich auf die Kohle zu verzichten. Manche | |
weinten dabei. | |
Selbst der durch die Energiewende stark gebeutelte Konzern RWE, der den | |
Tagebau in Hambach mit seinen bis zu 2.000 Mitarbeitern betreibt, beschloss | |
Ende 2015 eine tiefgreifende Neuerung: RWE spaltet sein Unternehmen auf, in | |
ein zukunftsträchtiges Geschäft mit den erneuerbaren Energien und einen | |
Unternehmensteil, der die Kernenergie zu Grabe trägt und die Kohle. Und so | |
stellt sich im Tagebau Hambach nun die Frage: Wer bremst diese großen | |
Bagger? Und wann? | |
21. März 2013: Ein Camp mit Unterständen und Plattformen in den Bäumen wird | |
geräumt. Ein Aktivist, heißt es in der Presse, spielt dabei auf einer Flöte | |
ein Volkslied. Im Text geht es um unlösbare Aufgaben, denen man sich | |
trotzdem stellen müsse. | |
Es gibt ein großes Büro am Ende eines langen, mit weißen Marmortafeln | |
ausgelegten Flures im Kreishaus von Düren. Es gehört dem Landrat, Wolfgang | |
Spelthahn von der CDU. Das ist ein großer Mann mit hellen Haaren, der sich | |
in weißem Hemd und schwarzem Anzug kleidet. Auf einer Anrichte hinter einem | |
repräsentativen Schreibtisch steht ein kleiner, weißer Heißluftballon. | |
„Persönlich“, sagt Spelthahn, „bin ich der Meinung, dass dieses Abbaurec… | |
von RWE in Hambach nicht in Einklang zu bringen ist mit den Zielen, die in | |
Paris formuliert worden sind.“ Weiter sagt er: „Die betriebswirtschaftlich | |
denkenden Leute bei RWE haben doch längst begriffen, dass aus einer alten | |
Cash-Cow eine Belastung geworden ist.“ Und dann sagt er noch einen Satz, | |
dem später viele widersprechen werden: „Es ist doch nicht realistisch, dass | |
hier in 20 Jahren noch gebaggert wird.“ | |
Bis Mitte 2015 saß Wolfgang Spelthahn noch im Aufsichtsrat der RWE Power | |
AG, die den Tagebau Hambach betreibt. Dann gab er dieses Amt auf, weil er | |
als Landrat auch Chef der Kreispolizeibehörde ist. Dort arbeiten die, die | |
radikale Kohlegegner festnehmen. Spelthahn fand, dass es schräg aussehen | |
könnte, wenn er beide Posten behielte. | |
## Es fehlt ein Zukunftkonzept | |
An einem Tag Anfang Februar sitzt Wolfgang Spelthahn in seinem Büro und | |
denkt laut darüber nach, wie der Problemfall namens Tagebau Hambach | |
abzuwickeln sein könnte, an dem in seiner Region Tausende Arbeitsplätze | |
hängen. Und es sei doch verständlich, dass man RWE nun nicht abverlangen | |
könne, die versprochenen Renaturierungsmaßnahmen zu Ende zu führen, auf | |
versprochene Gewinne aber zu verzichten. Da müsse es staatliche Hilfen | |
geben und ein Zukunftskonzept. Das sind so seine Ideen. Es gibt nur einen | |
Haken: Wolfgang Spelthahn hat überhaupt nichts zu melden. In seinen Worten: | |
„Wir haben keine Chance, dazwischenzugrätschen.“ | |
August 2013: In einem Unternehmensmagazin klagen RWE-Vertreter über „die | |
Zerstörungswut“ einiger Aktivisten. | |
25. Dezember 2013: Unbekannte sabotieren die Kohlebahn Hambach, das | |
Landeskriminalamt kommt zum Einsatz, auch ein Polizeihelikopter. | |
Nordrhein-Westfalen ist ein Land mit einer komplizierten | |
Verwaltungsstruktur und das Bergrecht eine schwierige Sache. Es gibt | |
Rahmenbetriebspläne, Hauptbetriebspläne und Sonderbetriebspläne, eine | |
Bezirksregierung in Arnsberg, einen Braunkohlenausschuss in Köln und | |
natürlich die Landesregierung in Düsseldorf. Und diese, so heißt es dort | |
gerne, wolle Strukturumbrüche vermeiden. Das hat mit den Sozialdemokraten | |
zu tun und mit den Kohlekumpels und mit 1973. | |
Gerade erarbeitet die Landesregierung einen Plan, wie drüben beim Tagebau | |
Garzweiler II das Örtchen Holzweiler noch gerettet werden kann. So wie es | |
aussieht, wird die Landesregierung dort auch die Abbaukapazitäten | |
reduzieren. Dann dürften in Garzweiler nur noch zwei Drittel der einst | |
geplanten Kohlevorkommen abgetragen werden. Aber im Tagebau Hambach, einem | |
der größten in Deutschland, läuft alles so weiter, wie es schon immer | |
geplant war. | |
## Bezirksregierung sieht keinen Änderungsbedarf | |
„Es gibt keinen Bedarf, die Abbaupläne in Hambach zu ändern“, heißt es a… | |
der Bezirksregierung in Arnsberg. Das hört sich ganz anders an als der | |
Traum von Landrat Spelthahn. | |
13. Januar 2014: Unbekannte durchtrennen Kletterseile, die von Baumhäusern | |
hängen. Für die Besetzer, die sich daran abseilen, ist das | |
lebensgefährlich. | |
30. Oktober 2014: Die Polizei schickt Hunderte Beamte und räumt das Camp. | |
RWE-Mitarbeitern zufolge werden zwei Handgranaten gefunden. Vermutlich | |
Weltkriegsrelikte, sagen die Aktivisten. | |
Twörp ist nicht allein. Er hat einen Nachbarn im Wald, den Twörp | |
Bürgermeister nennt. Der hat eine kleine Holzvilla im Baum nebenan, neun | |
Quadratmeter, mit großen Fenstern und einem Ofen. Es gibt die Fledermaus, | |
Joy und Zito und all die anderen im Wald und auf der besetzten Wiese am | |
Waldrand, wo sie in Erdhäusern wohnen, gefertigt aus Stroh und Lehm oder in | |
Hütten und Wägen, die ihnen jemand geschenkt hat. | |
Dies ist eine Welt, in der bürgerliche Identitäten nicht viel taugen. Twörp | |
hat kein Konto und keine Krankenversicherung und möchte kein Geld vom | |
Staat. In seinem Personalausweis steht keine Adresse. Alle hier tragen | |
Kunstnamen, und ab und zu wechseln sie diese; zum Beispiel, wenn jemand von | |
der Presse kommt. Dann heißt einer plötzlich Twörp. | |
## Es gibt eine Abwehrfront und eine Angriffsfront | |
Wenn Twörp an den Waldrand kommt, zieht er sich ein dunkles Tuch vor den | |
Mund und über die Stirn. Er schaut dann vorsichtig, was ihn am Waldrand | |
erwartet. Draußen fährt die Polizei Streife, und die Männer vom | |
RWE-Werkschutz sind unterwegs. Manchmal, sagt er, schmiere er sich | |
Sekundenkleber auf die Finger, damit ihm niemand seine Fingerabdrücke | |
abnehmen könne. | |
Kurz hinter Oaktown, an einer kaum noch befahrenen Straße, führt ein Weg in | |
den Wald, der vierstufig verbarrikadiert ist: Ganz am Anfang ist ein 14 | |
Meter langes Erdloch ausgehoben, drei Meter breit, zwei Meter tief. Es soll | |
verhindern, dass Räum- oder Panzerfahrzeuge der Polizei in den Wald | |
vordringen oder dass die Beamten einen Hubwagen heranschaffen, um die | |
Baumhäuser zu räumen. | |
Hinter dem Loch liegt „Fortress Hambach“, eine weitere Grube, überdacht, | |
umzäunt und über ein Seilsystem verbunden mit einer begehbaren Holzpalette, | |
die wie ein Pendel in der Luft hängt. In den Bäumen sind Seile gespannt, | |
zur Flucht. Das ist die Abwehrfront der Waldmenschen in diesem | |
Stellungskrieg. | |
## Übergriffe von beiden Seiten | |
Es gibt auch eine Angriffsfront: Brandanschläge auf RWE-Autos, aufwendig | |
besetzte Schaufelradbagger. Zerstörte Förderbänder und Pumpstationen | |
gehören zum Alltag im Tagebau Hambach. In letzter Zeit jedoch mehren sich | |
auch: Übergriffe auf RWE-Bedienstete durch Waldbesetzer. Und: Übergriffe | |
von RWE-Sicherheitsleuten auf Waldbesetzer. RWE berichtet von | |
Säureangriffen auf Mitarbeiter. Und die Waldbesetzer berichten von | |
Waldarbeitern, die mit Eisenstangen auf sie einprügeln und sie mit | |
Feuerlöschern abspritzen. | |
An manchen Baumwurzeln in diesem Wald lagern große Vorräte an Steinen, wie | |
jene, mit denen Waldmenschen am 21. Januar aus dem Dickicht stießen, um | |
Holzarbeiter zu verjagen. Dann fuhr, so soll es ein Handyvideo zeigen, ein | |
Pick-up auf die Vermummten zu, es gab Verletzte, und nun ermittelt die | |
Staatsanwaltschaft gegen beide Seiten. Es herrscht ein Krieg um die | |
Abbruchkante. | |
2. Februar 2016: Unbekannte setzen einen Schaltschrank der Kohlebahn in | |
Brand. RWE zählt seit Jahresbeginn 25 Übergriffe auf eigene Anlagen oder | |
Mitarbeiter und weist Sicherheitsfirmen an, Mitarbeiter, gegen die | |
ermittelt wird, nicht mehr einzusetzen. | |
Ein paar Schritte von Spelthahns Amtszimmer entfernt liegt ein einfaches | |
Büro mit gelb gestrichenen Raufasertapeten. Das ist der Arbeitsplatz von | |
Bruno Voß. Voß ist Juniorpartner der schwarz-grünen Koalition im Kreishaus | |
von Düren. Anfang vergangenen Jahres haben Voß und Spelthahn die | |
Waldmenschen ins Kreishaus geladen. Die Sitzung wurde unterbrochen, nachdem | |
die Gäste den Fraktionen erklärt hatten, warum sie in Hambach die Maschinen | |
zerlegen, warum sie die Bagger besetzen und warum sie das Recht selbst in | |
die Hand nehmen. | |
## Fischer als Schlichter | |
Und wenn man heute, nach allem, was im Wald und am Waldrand passiert ist, | |
mit Spelthahn und Voß ins Reden kommt, wundert man sich, wie verständig | |
diese beiden Männer sind: „Ich habe ein Problem mit der Gewalt“, sagt Voß, | |
der Grüne. „Aber es lohnt sich, um jeden Meter in diesem Wald zu kämpfen.“ | |
Und Spelthahn, der Schwarze, sagt: „Wir sind in einer Phase der | |
Verunsicherung, die alle Ebenen erfasst hat.“ | |
Ende Januar hatten die beiden Politiker eine Idee. Sie wollten es machen | |
wie in Stuttgart: mit einem Schlichter, Joschka Fischer etwa oder Heiner | |
Geißler. Über die Idee haben die Leute im Wald dann herzlich gelacht. | |
Die Kommunalpolitiker hoffen, dass sie etwas Zeit gewinnen; dass einer | |
kommt, der sagen könnte, wie es weitergeht. Vielleicht einer, der die | |
Bremse zieht beim Bagger im Tagebau Hambach. Doch solange das niemand tut; | |
solange niemand die Schaufelradbagger stoppt, die gen Süden fräsen, und die | |
Kettensägen, die sich gen Osten vorarbeiten, errichten Twörp und die | |
anderen Wald- und Wiesenmenschen eben Barrikaden und basteln | |
Bombenattrappen. Und ab und zu rächen sich dann die Leute vom Wachschutz. | |
Bis irgendwann irgendjemand, der vielleicht zuständig ist, eine Lösung | |
vorschlägt. | |
7 Feb 2016 | |
## AUTOREN | |
Martin Kaul | |
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