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# taz.de -- Obama besucht Äthiopien: Premiere für den Präsident
> In Äthiopien muss sich US-Präsident Obama um harte politische Themen
> kümmern. Es geht um den Kampf gegen Al-Shabaab und den Bürgerkrieg im
> Südsudan.
Bild: Besuch in Addis Abeba: Harte Themen statt Familienbesuch.
Nairobi dpa | Nach seinem Besuch in Kenia will US-Präsident Barack Obama
den Kampf gegen die somalische Al-Shabaab-Miliz auch im benachbarten
Äthiopien vorantreiben. „Es gibt eine sehr ähnliche Bedrohung in Kenia und
Äthiopien“, sagte Obamas Sicherheitsberater Ben Rhodes.
Beide Länder stünden mit Blick auf die Terrorgefahr, aber auch wegen
Verstößen gegen Menschenrechte und beim Wirtschaftswachstum vor ähnlichen
Herausforderungen. Obama reiste am Sonntag aus Nairobi weiter in die
äthiopische Hauptstadt Addis Abeba, wo er sich am Montag und Dienstag zu
politischen Gesprächen aufhält.
Journalisten würden in Äthiopien eingeschüchtert oder inhaftiert und die
Zivilgesellschaft unterdrückt, sagte Rhodes. Menschenrechte würden einen
wichtigen Teil der Gespräche mit Premierminister Hailemariam Desalegn
darstellen. „Es gibt bedeutende Einschränkungen, die nicht mit den
universellen Werten übereinstimmen, für die wir stehen, etwa die
Notwendigkeit einer freien Presse.“
Obama, der Äthiopien als erster amtierender US-Präsident besucht, will auch
eine Rede vor der Afrikanischen Union (AU) halten. Von dieser Plattform aus
könne er sich an den gesamten afrikanischen Kontinent richten, sagte
Rhodes. Erst vergangenes Jahr hatte Obama in Washington zum ersten
Afrika-Gipfel des Weißen Hauses geladen.
## Blutiger Konflikt im Südsudan
Simbabwes Präsident Robert Mugabe, der vom Westen wegen seines autoritären
Regierungsstils immer wieder scharf kritisiert wird, werde aller
Voraussicht nach nicht an der AU-Rede teilnehmen. Zum Afrika-Gipfel hatten
die USA den umstrittenen Langzeitherrscher wegen bestehender Sanktionen und
seinem „Ansatz, sein Land zu regieren“, nicht eingeladen, sagte Rhodes.
Auch der blutige Konflikt und die Menschenrechtsverletzungen im
Bürgerkriegsland Südsudan soll bei Obamas zweitägigem Aufenthalt in Addis
Abeba Thema werden. Nach Schätzungen wurden dort in den vergangenen 18
Monaten insgesamt bereits zwei Millionen Menschen vertrieben.
Der jüngste Staat der Erde versinkt im Chaos, seit ein Machtkampf zwischen
Präsident Salva Kiir und seinem Ex-Vize Riek Machar eskaliert war. Der
Konflikt hat auch ethnische Hintergründe. Obama wolle bei seinem Besuch
nach Wegen suchen, um den „schrecklichen Bürgerkrieg“ zu einem Ende zu
bringen, sagte Rhodes.
Zum Abschluss seines Besuchs in Kenia hatte Obama die Missstände im Land
angeprangert. Unter anderem sprach er die Benachteiligung von Frauen mit
klaren Worten an. „Frauen als Bürger zweiter Klasse zu behandeln, ist eine
schlechte Tradition. Sie muss sich verändern.“ Für häusliche Gewalt,
Genitalverstümmelungen, Zwangsverheiratungen Minderjähriger und
Vergewaltigung gebe es keine Entschuldigung.
Auch der in weiten Teilen der Gesellschaft akzeptierten Korruption müsse
ein Ende bereitet werden. „Korruption kostet die Kenianer jedes Jahr
250.000 Jobs“, sagte Obama. „Jeder als Bestechung gezahlte Schilling könnte
in der Tat in die Tasche von jemandem gesteckt werden, der einen Tag
ehrliche Arbeit verrichtet.“ Die rund 5000 Zuschauer in einer Sportarena
reagierten mit lautem Applaus.
27 Jul 2015
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