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# taz.de -- SPD-Ministerien zum CSD: Regenbogenflagge zeigen
> Erlaubt ist es nicht. Manuela Schwesig und Barbara Hendricks flaggen zum
> Christopher-Street-Day trotzdem vor ihrem Ministerien.
Bild: Und die Regenbogenflagge weht und weht.
Berlin taz | Sie haben es wieder getan, trotz allen Ärgers im letzten Jahr:
Familienministerin Manuela Schwesig und ihre Kollegin vom Umweltressort,
Barbara Hendricks, haben die Regenbogenfahne gehisst.
Anlass ist die Chistopher-Street-Day-Saison. Weltweit gehen Menschen auf
die Straße, um für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transsexuellen und
Transgendern, Inter- und Bisexuellen einzutreten. Die Fahnen sollen noch
bis zu diesem Wochenende vor den Ministerien in Berlin wehen.
Selbstverständlich ist das nicht.
Es ist nicht das erst Mal, dass vor den SPD-geführten Ministerien direkt
neben der schwarz-rot-goldenen Deutschland- und der Europaflagge das Symbol
der Homosexuellen-Bewegung hängt. Im letzten Jahr gab es das auch schon,
doch nur für kurze Zeit. Dann mussten die SPD-Leute die Fahnen auf Drängen
ihres Koalitionspartners wieder einziehen.
Das Kanzleramt und CDU-Innenminister Thomas de Maizière beriefen sich auf
den „Flaggenerlass“, der regelt, welcher Stoff wie vor einem Dienstgebäude
des Bundes an Fahnenmasten hängen darf. Die Flagge mit den Streifen in Rot,
Orange, Gelb, Grün, Blau, Lila gehört nicht dazu, außer der Innenminister
erteilt eine Extraerlaubnis. Das tat er aber nicht.
Konservative in CDU und CSU halten die Blockade der völligen Gleichstellung
von Homosexuellen für einen Kern ihrer Partei. Hendricks, die erste offen
lesbische Bundesministerin, versprach damals, sie werde sich für eine neue
Regelung einsetzen. Die gibt es bisher aber nicht.
## Sollen halt machen
Die Ministerinnen hissten trotzdem. Schwesig hängte noch ein Plakat dazu:
„Bei uns ist für Homophobie und Transphobie kein Platz“. Hendricks sagte
der taz, sie wolle „ein deutliches Zeichen für Weltoffenheit und gegen
Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen
Orientierung zu setzen.“ Eine Anweisung des Innenministers, dieses
„Zeichen“ wieder einzuziehen, erhielt keine der beiden.
Hat sich etwas in der Union getan? Der Innenminister gibt sich gelassener
als vor einem Jahr. Der Flaggenerlass gelte, erklärte sein Sprecher. Die
Ressorts hätten aber „eine unterschiedliche Auffassung“. Was so viel heißt
wie: Sollen sie halt machen.
Gemacht haben auch Justizminister Heiko Maas und Außenminister Frank-Walter
Steinmeier. Ersterer stellte die Regenbogenfahne auf die Dachterrasse
seinen Dienstsitzes. Letzterer montierte eine große Fahne über den Eingang
seines Ressorts. Und an diesem Freitag will nun Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel nachziehen und die Fahne aus einem Fenster eines Sitzungssaales
hängen.
Die SPD-Männer, die die Fahne nicht an die Masten vor den Ministerien
hängen, gehen einem Konflikt mit den Unionsleuten von vornherein aus dem
Weg: Der Flaggenerlass regelt zu Dachterrasse und Fassaden - nichts.
25 Jun 2015
## AUTOREN
Hanna Gersmann
## TAGS
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Manuela Schwesig
Barbara Hendricks
SPD
Christopher Street Day (CSD)
CSU
Christopher Street Day (CSD)
Christopher Street Day (CSD)
Serbien
Snowden
Bundesumweltministerium
Schwerpunkt LGBTQIA
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