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# taz.de -- Aus „Le Monde diplomatique“: Die Frankenstein-Industrie
> High-Tech-Hühner, Designer-Kühe und Pharma-Cocktails: Ein Blick in die
> Abgründe der globalen Fleischproduktion.
Bild: Legebatterie oder Mastfabrik? Wohin geht's nach der „Grünen Woche“?
Der vielleicht größte Mythos im Zusammenhang mit dem Fleischverzehr ist der
seiner Natürlichkeit. Es sei natürlich, dass der Mensch Fleisch esse. Es
ist scheinbar selbstverständlich.
Zur Illustration wird gern auf die frühsteinzeitliche
Jäger-und-Sammler-Gesellschaft verwiesen, ungeachtet der Tatsache, dass
einige von deren Gepflogenheiten uns heute schaudern machen: Frauenraub zum
Beispiel, Menschenopfer oder das Aufbewahren menschlicher Skelettteile
zwecks Ahnenverehrung. Vor allem aber ist der Rekurs auf den frühen Jäger
und die in der Höhle wartende Gefährtin (sie hat derweilen ein paar lumpige
Beeren gesammelt) deswegen verblüffend, weil die oft tagelange
gemeinschaftliche Jagd mit ungewissem Ausgang nichts weniger ähnelt als dem
recht gefahrlosen Gang in den Supermarkt.
Beide Tätigkeiten und die damit verbundenen Sinneseindrücke entstammen
unterschiedlichen Welten; es ist fraglich, ob der Steinzeitmensch, wenn man
ihm ein in Folie verpacktes Tiefkühlhuhn in die Hand drückte, sofort etwas
damit anzufangen wüsste.
##
Sobald es aufgetaut wäre, würde es sich der Steinzeitmensch gewiss erfreut
zuführen wie jedes andere unverhofft am Wegesrand gefundene Stück Kadaver;
doch in dieser Rolle, also als Aasfresser, sieht sich der moderne
Fleischkonsument ja auch wieder nicht! Trotzdem gelingt dem
Supermarktkunden die – im Grunde auch nicht wenig beachtliche –
Kulturleistung, das an weit entfernten Orten unter industriellen
Bedingungen und mit einer Menge chemischer Zusätze hochgepäppelte Stück
Leben, das hunderte Kilometer transportiert, in eine Kette eingehängt, per
Stromschlag im Wasserbad betäubt und dann geschlachtet wurde und ihm selbst
erstmals als eisige, steinharte Substanz entgegentritt, als etwas
wahrzunehmen, das dem ähnelt, was der entfernte Vorfahr erjagt hat.
Wozu nun dieser imaginäre Exkurs in Steinzeitwelt und Supermarkt? Um darauf
hinzuweisen, dass man den heutigen Fleischkonsum für vielerlei halten kann:
lecker, weit verbreitet, bequem, unappetitlich, ungesund, gesund,
zivilisiert, barbarisch et cetera. Nur eines ist er eben nicht:
„natürlich“. Welches Fleisch wir essen, wie wir daran gelangen, wie wir es
zubereiten und sogar wie es – immerhin ein Produkt organischen Ursprungs –
überhaupt gewachsen ist, all dies ist Ergebnis spezifischer und historisch
äußerst wandelbarer menschlicher Praktiken. Doch der Vorteil der gängigen
Betrachtung liegt auf der Hand: Was als natürlich gilt, ist von vornherein
jeder Notwendigkeit zur Rechtfertigung enthoben, muss gesellschaftlich
scheinbar nicht verhandelt werden, ist unserem moralischen und politischen
Urteilen weitestgehend entzogen.
Genau aus diesem moralfreien Raum haben Bücher wie Jonathan Safran Foers
„Tiere essen“ und Karen Duves „Anständig essen“ den heutigen Fleischve…
heraus- und in die öffentliche Arena gezerrt. Es muss sich nicht mehr
allein der Vegetarier verteidigen, warum er sich zu seinen „absurden“
Ernährungsgewohnheiten verstiegen hat, sondern auch der Fleischesser ist
mit Argumenten konfrontiert.
##
Und eben mit Fakten. Nicht zufällig schenken die erwähnten Bücher dem
empirischen Herstellungsprozess des Fleisches mehr Aufmerksamkeit als dem
abstrakten ethischen Für und Wider. Viele, ja die allermeisten Menschen
mögen es grundsätzlich in Ordnung finden, Tiere zu Nahrungszwecken zu
züchten und zu töten. Doch wie dieser Teil der Nahrungsproduktion
tatsächlich praktiziert wird, nämlich per Massentierhaltung, hält kaum ein
informierter Konsument für ethisch vertretbar. Bezüglich der Ablehnung der
Massentierhaltung hat sich ein gesellschaftlicher Konsens herausgebildet,
der bislang allerdings weder Alltags- noch Rechtspraxis geworden ist.
Wir alle wissen ja: So wenig wie mit der steinzeitlichen Jagd hat die
heutige Fleischproduktion mit jenen idyllischen Bauernhöfen gemeinsam, die
die Ausmal- und Wimmelbilder unserer Kinder füllen. Was man über die
Wirklichkeit erfährt – indem man eine Fernsehreportage über Hühnerfabriken
sieht oder auf der Autobahn an einem Schweinetransporter vorbeifährt –,
muss man schnell verdrängen, weil sich ein solches Ausmaß von Leid und
Schrecken schwer aushalten lässt.
Wer sind nun diese Schweine im Lkw? Sie sind Säugetiere, empfindungsfähige
Organismen, natürliche Lebewesen – und sind es nicht. Es wurde oben bereits
angedeutet, dass sogar das Wachstum des Nahrungsmittels Fleisch kein rein
natürlicher Vorgang ist. Auch mit klassischer Landwirtschaft hat die
heutige Intensivtierhaltung wenig zu tun, vielmehr ist sie
Hightech-Industrie mit Tieren. In industriellen Prozessen werden diejenigen
Vorgänge von Lebewesen, die technisch vom Menschen noch nicht
hervorgebracht werden können, deren Effekte aber gewünscht sind, in einen
so weit wie möglich industrialisierten Produktionsprozess eingebaut. Zucht,
Besamung, Fütterung, Haltung – in sämtlichen Phasen des Nutztierlebens
führt der Mensch längst über die Natur Regie.
Wenn das nur dieses eine, bis heute noch nicht ganz kontrollierbare Moment
wäre, dieser verflixte Funke Leben! Doch diesem „Leben“ ist eben nur noch
eine Nebenrolle zugewiesen in der heutigen Frankenstein-Industrie, die sich
der eigenmächtigen und eigennützigen Planung und Erschaffung von Lebewesen
verschrieben hat und auf diese Weise Fleisch, Eier und Milch für bereits
ein bis zwei Milliarden von Menschen produziert.(1)
##
Wer sich mit der modernen Agrarindustrie beschäftigt, den wird eines am
stärksten verblüffen: die Beobachtung, dass heutige Ställe nicht mehr rund
um die Tiere, sondern vielmehr die Tiere passend für die Haltungssysteme
„designt“ werden. Aus diesem Grund ist die tierschützerische Forderung nach
besseren Haltungsbedingungen zwar völlig richtig, ihre Erfüllung allein
würde aber leider nicht genügen.
Denn fast sämtliche heutigen Nutztierrassen sind derart auf Effizienz
gezüchtet, dass ihr Organismus darunter leidet. Sie sind anfällig für
Störungen im Knochenbau, das Skelett kann mit dem Muskelwachstum nicht
Schritt halten, sie neigen zu Stoffwechselstörungen,
Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle, chronischen Entzündungen
überbeanspruchter Organe – oder gleich mehreren solcher Symptome auf
einmal. (2) Entsprechende Verhaltensstörungen kommen hinzu.
Versuche haben gezeigt, dass Masthähnchen offenbar aufgrund ihrer
chronischen Schmerzen die erhöhten Sitzstangen in ihrem Stall ohne Gabe von
Schmerzmitteln gar nicht mehr erreichen konnten. (3) Und damit die zur
Weiterzucht verwendeten Elterntiere solcher Mastgeflügelrassen überhaupt
fortpflanzungsfähig sind (und nicht zu groß, schwer oder plump), muss ihnen
Futter vorenthalten werden, weswegen sie permanent hungern und
Verhaltensauffälligkeiten zeigen. (4)
Auch dies mutet paradox an vor dem Hintergrund unterstellter
„Natürlichkeit“ – da wir doch gemeinhin annehmen, anders als das
Kulturwesen Mensch vollziehe ein Tier sein Leben „nur“ in der Befriedigung
überschaubarer natürlicher Grundbedürfnisse. Doch bereits diese basalen
tierischen Verhaltensweisen sind eben durch die Zucht immens eingeschränkt:
die Bewegung, die Futteraufnahme, das Sozialverhalten – und die
Fortpflanzung natürlich auch. Bei Hühnern ist die Zuchtwahl dermaßen weit
fortgeschritten, dass heutige Hybridrassen nur noch entweder für Eier- oder
für Fleischproduktion geeignet sind.
Das Erbgut und Know-how entsprechender „Zuchtlinien“ liegt weltweit in der
Hand weniger Firmen, die für ihre „Produkte“ exakt angeben, wie viele Eier
eine durchschnittliche Henne im ersten Jahr legen wird, wenn sie soundso
viel Gramm eines bestimmten Futters bei soundso vielen Stunden Licht et
cetera erhält. Eine streng geregelte Kette von Großelterntieren,
Elterntieren, Brütereien und Aufzuchteinrichtungen gewährt die
„gleichbleibend hohe Qualität“ – des Produkts Tier.(5)
##
Auch bei einem Säugetier wie dem Rind steuert die moderne
Reproduktionstechnologie längst alles außer dem Wachstum innerhalb der
Gebärmutter. Durch das strenge Überwachen einzelner Zuchtparameter wurde
und wird nicht nur die Milchmenge kontinuierlich gesteigert, sondern auch
der Eiweiß- und Fettbedarf der Milch je nach den Bedürfnissen des Marktes
variiert. Künstliche Besamung ist Standard, zusätzlich werden inzwischen
auch In-vitro- und In-vivo-Verfahren eingesetzt.
Bei der In-vivo-Methode wird der Eisprung hormonell angeregt, später werden
die Embryonen herausgespült, unterm Mikroskop begutachtet und in Behältern
mit flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad Celsius zu den Empfängertieren
transportiert. Dank solcher Embryonen und jährlich etwa 2,5 Millionen
verschickter Portionen Sperma verspricht die niedersächsische Firma
Masterrind GmbH ihren Kunden „die Sicherheit maßgeschneiderter Qualität“.6
Die extreme Leistungssteigerung hat dazu geführt, dass heute zwei Drittel
der Milchkühe vorzeitig aufgrund von Sterilität, Stoffwechselkrankheiten
und Eutererkrankungen geschlachtet werden müssen.(7) Die Häufigkeit der
chronischen (und schmerzhaften) Eutererkrankung bei der Kuh schätzen
Tierärzte auf 40 Prozent. Wie mir ein schleswig-holsteinischer
Rinderzüchter erklärte, züchten er und seine Kollegen daher derzeit nicht
nur auf noch mehr Eiweiß, sondern eben auch „auf gesunde Euter und gute
Beine“. Ich fragte nach, was mit „guten Beinen“ gemeint sei. Nun,
schließlich komme man immer mehr von der ausschließlichen Anbindehaltung
ab, bei der die Kühe einzeln auf ihrer Standfläche fixiert werden und ihr
Futter vorgelegt bekommen.(8)
In Lauf- oder Boxenställen dagegen müssen sich die Tiere selbst zum
Futterplatz und zum Melken bewegen. „Die Tiere müssen also wieder gehen
können“, formulierte es der Rinderzüchter. So erklärt sich, dass bei einem
vierbeinigen Landsäugetier „gute Beine“ zum Zuchtziel werden, damit es die
Fähigkeit zur eigenständigen Fortbewegung (zurück-)erhält. Und dazu wird
Sperma in stickstoffgekühlten Röhrchen verschickt.
##
Nun könnte man einwenden: Während wir in Europa Bedenken wälzen, ob wir aus
Tierschutzgründen weniger Fleisch, Eier und Milch essen sollten, versuchen
Menschen in anderen Teilen der Welt erst einmal, sich der von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Kalorienmenge von unten zu
nähern. Sobald dies gelingt und Einkommen und Lebensstandard steigen,
werden auch mehr Milch, Eier und Fleisch konsumiert. So hat sich der
weltweite Fleischverbrauch allein in den Entwicklungsländern von 1963 bis
1999 mehr als verdoppelt.(9)
Die Milchproduktion in Schwellenländern in Asien und Lateinamerika hat eine
Steigerungsrate von circa 3 Prozent, die der Eierproduktion von 2 Prozent –
jährlich.(10) Es handelt sich, könnte man den Eindruck bekommen, um eine
Entwicklung analog zur weltweiten Verbreitung des Autos. Die Bewohner der
Industrienationen verpesten schon seit Jahrzehnten mit ihren Abgasen die
Luft – sollen deswegen Chinesen auf ewig nur Fahrrad fahren? Wollen wir der
langen Reihe unserer kolonialistischen Exporte nun auch noch unsere neu
entdeckten moralischen Skrupel hinzufügen, denen zufolge der Rest der
Menschheit vegetarisch zu leben habe?
Auch hier begegnet uns übrigens die Idee der Natürlichkeit oder
Selbstverständlichkeit des Fleischessens (und Verzehrs anderer tierischer
Produkte). In vielen Veröffentlichungen wird der Zusammenhang zwischen
steigendem Lebensstandard und steigendem Konsum als gleichsam
zwangsläufige, sich selbst erklärende Entwicklung dargestellt, kann
beispielsweise knapp lauten: „Während die Green Revolution eine
konzertierte politische und wissenschaftliche Antwort auf rasch wachsende
Bevölkerungen war, wird die Livestock Revolution, die sich derzeit in den
Entwicklungsländern vollzieht, vom Steigen der Einkommen und der weltweiten
Mittelklasse vorangetrieben.“(11) Das ist einerseits nicht falsch,
andererseits aber, wie im Folgenden gezeigt werden soll, nicht die ganze
Wahrheit.
##
Was bezeichnen überhaupt die Wörter „Green Revolution“ und „Livestock
Revolution“? Das Erstere meint die Steigerung der landwirtschaftlichen
Produktion von Getreide und Feldfrüchten mittels des Einsatzes von
Kunstdünger, Pestiziden und neuen Züchtungen von den 1940ern bis Ende der
1970er. Analog dazu heißt Livestock Revolution („livestock“: Englisch für
Nutztier) die in den 1980er Jahren einsetzende Technisierung und
Effizienzsteigerung bei der Produktion tierischer Nahrungsmittel. Während
allerdings inzwischen bekannt ist, dass die Segnungen der Green Revolution
auch mit diversen Flüchen wie DDT-Katastrophen und der Quasimonopolisierung
des Saatguts erkauft waren, weckt der Begriff der Livestock Revolution noch
deutlich weniger (und weniger negative) Assoziationen.
Zu den Ländern, in denen sich diese „Revolution“ vollzieht, zählt Indien,
das auch deshalb besonders interessant ist, weil es für seine lange
vegetarische Tradition bekannt ist. 20 bis 30 Prozent der Inder leben
vegetarisch.(12) Weit verbreitet ist immer noch die Ablehnung von
Rindfleisch, dafür wird stärker auf Büffelfleisch zurückgegriffen. Außerdem
boomt die Produktion von Eiern und von Hühnchenfleisch mit einer
Steigerungsrate von jährlich 8 Prozent.(13) Bisweilen wird Huhn als gute
Möglichkeit angepriesen, mit dem der „einfache Mann“ Speiseplan und
Einnahmequellen ergänzen könne.
Allerdings stellt sich bei einem näheren Blick auf die Produktion des
Hühnchenfleisches heraus, dass die Produzenten und ersten Nutznießer des
gestiegenen Hühnchenfleischkonsums mitnichten Kleinbauern sind, die sich
ein paar Hühner halten;(14) sondern man trifft in der indischen
Hühnchenproduktion auf exakt dieselben Global Player mit
Intensivtierhaltung, die man schon aus europäischem Rahmen kennt.
##
Weil die Hühnerzüchtung und -produktion weltweit auf eine Handvoll Firmen
konzentriert ist, sollen hier kurz zwei von ihnen benannt werden. Erinnern
wir uns, dass die Hühnerzucht in Legehennen und Masthähnchen (eigentlich:
Masthühner beiderlei Geschlechts) unterteilt ist. Zu den weltweit größten
Produzenten von Masthähnchen gehört die PHW-Gruppe (nach Paul-Heinz
Wesjohann), die unter anderem, aber längst nicht nur die Firma Wiesenhof
kontrolliert. Dem Bruder Erich Wesjohann wiederum gehört die EW Group unter
anderem mit den Firmen Lohmann (Weltmarktführer für Legehennen) und Aviagen
(Genetik in der Geflügelzucht).(15) Beide Unternehmen agieren weltweit und
arbeiten dabei, grob gesagt, mit dem Prinzip der Lizenzvergabe und der
vertikalen Arbeitsteilung.
In vielen, nicht allen Fällen verbleiben die Großelterntiere und deren
wertvolles Genmaterial in der Hand der Firma selbst, die dann Bruteier an
Fremdfirmen liefert;(16) diese Firmen lassen die nächste Generation
ausbrüten, geben sie eventuell weiter zu Aufzucht und Mast; für die
Schlachtung gehen die Tiere manchmal an die erste Firma zurück. Es handelt
sich um ein flexibles, überall einsetzbares System, mit dessen Hilfe viele
Risiken und ein Großteil des Preisdrucks an andere Firmen weitergegeben
werden können. Die Gewinnmargen für die anderen beteiligten Firmen sind
äußerst knapp kalkuliert.(17)
Eine solche Fremdfirma, die mit beiden Wesjohann-Unternehmensgruppen (also
sowohl in der Eier- als auch der Hühnchenproduktion) kooperiert, ist Suguna
Poultry, die 1984 von zwei indischen Unternehmern gegründet wurde. Deren
Website leuchtet in wunderschönen warmen Farben, die Slogans stehen dem
nicht nach. „We dream for a healthier, happier India“, heißt es, und man
verfolge „a vision to energise rural India“. Das passt gleichermaßen gut
zur erklärten Firmenphilosophie der EW-Group („think globally, act
locally“) wie zur Überzeugung von Paul-Heinz Wesjohann: „Ich bleibe dabei:
Die moderne Geflügelzucht ist eine große soziale Tat.“(18)
##
Von der einen Unternehmensgruppe bezieht Suguna Poultry die Masthühner, von
der anderen die Legehennen. So wurde Suguna Poultry die „unangefochtene
Nummer eins im indischen Geflügelgeschäft“; vor zwölf Jahren machte die
Firma 29 Millionen Euro Umsatz, heute sind es 570 Millionen.(19 )Ein Netz
von 15 000 Bauern arbeitet für die Firma, und es werden mehr angeworben. Zu
den Hähnchenställen gesellen sich Zuchtanlagen, Brütereien, Laboratorien
und Futtermühlen. Derzeit produziert Suguna Poultry wöchentlich 7 500 000
Masthähnchen vom Typ Ross 308(20) – ein Huhn, dessen „Bedienungsanleitung�…
100 Seiten umfasst;(21) als Legehenne wird Lohmann LSLLITE eingesetzt, „ein
Huhn mit spezieller Genetik für den indischen Markt“.
Bei diesen Hightech-Hühnern ist alles genauestens aufeinander abgestimmt:
Wie sie gehalten werden, welches Futter sie benötigen, wie sie (gerade in
wärmeren und feuchteren Gefilden) motiviert werden können, genug Wasser
aufzunehmen, denn: „Ein Huhn, das nicht trinkt, nimmt auch kein Futter
auf.“(22) Nimmt es aber weniger Futter auf als in den Unternehmenslaboren
berechnet und in der Anleitung angegeben, produziert es weniger als erhofft
und kostet eventuell sogar mehr, als es liefert.(23)
Das Huhn entpuppt sich also als eine Art Danaergeschenk wie jene Puppe, die
Michael Endes Figur „Momo“ geschenkt bekommt; erst nach und nach versteht
Momo, dass diese Puppe auch nach bestimmten Kleidern, Spielzeug und einem
Gefährten verlangt. Im Falle der Hühner (die allerdings von vornherein
bezahlt werden müssen) kommen also Futter, Käfig, auch spezielle Impfungen
hinzu. Sie sorgen dafür, dass ein Bauer, der direkt oder über Suguna
Poultry einen „exklusiven Distributorenvertrag“(25) mit den
niedersächsischen Unternehmen abgeschlossen hat, nicht ohne das restliche
Paket auskommen wird.
##
So entstehen – nicht nur beim Huhn, sondern auch bei anderen modernen
Hochleistungstieren – überall neue Absatzmärkte für weitere europäische
Firmen. Futtermittel und Impfstoffe wurden schon erwähnt. Haltungssysteme
(darunter auch die in der EU verbotene herkömmliche Hühner-Käfighaltung)
liefert weltweit die in Vechta angesiedelte Firma Big Dutchman, die ein
Patent zur automatischen Fütterung von Legehennen besitzt. Und auch die
Milchkühe, deren Sperma wie oben beschrieben weltweit versandt wird,
funktionieren in der Ferne wie Momos Puppe.
Die Firma Siemens installiert dann die Technik der indischen Großmolkerei
Vadushara Dairy; eine schwedische Firma beteiligt sich an der ersten
Milchfarm in Kambodscha; eine spanische Firma liefert weltweit die
Apparaturen für die Klauenpflege von Kühen. Damit die später gewonnenen
Produkte überhaupt erst transportiert werden können, müssen in den
betreffenden Ländern Verpackungsmöglichkeiten, Transportsysteme und
Kühlketten aufgebaut werden. Also investieren deutsche und andere Firmen in
Lkws und Kühlsysteme; überall sind im Rahmen der Green Revolution Know-how
und Geld aus Europa und Nordamerika gefragt.
Doch was heißt eigentlich, dass etwas „gefragt“ sei? Wer bittet hier wen um
Kooperation, und ist es nicht vielmehr oft so, dass Geld und Technologien
in andere Märkte „eindringen“, sie „erobern“ oder gar erst generieren?
Wiederum ist Indiens Beispiel aufschlussreich, weil es daran erinnert, dass
mit dem Produkt totes, tiefgefrorenes Huhn allein nicht viel anzufangen
wäre. Traditionell wurden Hühner in Indien lebend auf dem Markt gekauft und
in der Nachbarschaft geschlachtet, was aus hygienischen Gründen auch gar
nicht anders möglich war. Heute muss ein geschlachtetes Tier frisch
gehalten und zu potenziellen Endabnehmern transportiert werden. Schließlich
braucht es auch neue Arten der Verwertung, sprich Restaurants, Gewohnheiten
und Rezepte. Nicht zufällig bietet Suguna Poultry auch Fertiggerichte an.
Nur das ärmste Fünftel der Weltbevölkerung, dem täglich 1 Dollar oder
weniger für Nahrung zur Verfügung steht, wird auch dieses Angebot wohl
nicht erreichen. So überlegt die zur EW Group gehörende Firma Aviagen: „Die
Vermarktung von Hähnchenfleisch an diese Menschen ist aus offensichtlichen
Gründen schwierig. Die einzige Gelegenheit, diesem Fünftel Chicken nahe zu
bringen, ist durch den Verkauf von Hähnchenfleisch an Organisationen, die
Nahrungsmittelhilfe vergeben.“(26) Es ist hier leider nicht der Platz,
Milchpulverlieferungen in die Dritte Welt und ähnliche Phänomene zu
diskutieren. Nur so viel sei gesagt: Zumindest auf dem Milchmarkt hat die
Firma Danone einen direkten Weg zu den Portemonnaies der Ärmsten gefunden.
An Niedrigverdiener in Indonesien hat die Firma erstmals 2004 Joghurt in
70-Gramm-Fläschchen für umgerechnet 10 Cent verkauft und 2009 in Senegal
speziell für die unterste Einkommensgruppe den Trinkjoghurt Dolima (Wolof
für: „Gib mir mehr“) kreiert.(27)
##
Zugegeben: Aus hinreichender Distanz betrachtet ist alles trivial, was über
solche Mechanismen der Weltwirtschaft gesagt werden kann.
Selbstverständlich suchen europäische Investoren internationale
Absatzmärkte. Selbstverständlich generieren sie diese Märkte selbst mit.
Europäische Regierungen stehen ihnen dabei zur Seite. Doch dies ist eben
nicht dasselbe „Selbstverständlich“, mit dem man zunächst unbefangen nick…
wird, wenn man hört, dass steigender Wohlstand weltweit auch mehr Bedarf an
Fleisch, Eiern und Milch generiert. Kein Senegalese muss Danone-Joghurt
trinken; kein indischer Städter braucht ausgerechnet Sugunas Home Bites’
Spaghetti Bolognese vom Huhn.
Japans Bewohner – die sich zum Bedauern der europäischen Milchindustrie
weigern, ihren Trinkmilchkonsum weiter zu steigern – kämen notfalls auch
ohne die Pizzerien und Schnellrestaurants aus, die europäischen Produzenten
immerhin weitere Absätze für Käse und Schmelzkäse garantieren.(28) Solcher
Bedarf erwächst nicht gleichsam organisch aus dem Wohlstand, sondern er
wird aus einer Kombination von „harten“ Mitteln von Kapital und Politik
sowie „weicheren“ kulturellen Prozessen generiert: von Investitionen,
Technologietransfer, Exportsubventionen, Freihandelsabkommen; von
Ernährungsberatung, Internet, Reisen und Bildern vom westlichen Lebensstil.
##
Nun lässt sich auch aus umwelt- und entwicklungspolitischen Perspektiven
vieles gegen die Livestock Revolution einwenden, doch in diesem Text sollen
einmal nicht die Folgen für den Menschen, sondern die für das Tier im
Vordergrund stehen. Ein Fehlschluss muss dabei vermieden werden: Auch die
traditionelle Tierhaltung war und ist für Tiere keine Erquickung.
Weder leben die Kühe auf Indiens Straßen „glücklich“, noch das Huhn, das
auf einem afrikanischen Fahrradgepäckträger transportiert wird. Allerdings
kommt der Frankenstein-Industrie – und dem dahinterstehenden Verbund aus
ökonomischen Interessen und wissenschaftlichen Kompetenzen – das
zweifelhafte Verdienst zu, das Grauen sowohl quantitativ wie qualitativ um
ein Vielfaches gesteigert zu haben. Quantitativ, weil ohne die moderne
Effizienzsteigerung ein solch hohes Niveau des Konsums von Fleisch, Milch
und Eiern gar nicht zu erreichen wäre; und qualitativ, da wie oben
beschrieben wirklich jede einzelne Lebensphase der involvierten Tiere zu
einer Qual eigener Art umgewandelt wurde.
Nicht erst die Schlachtung, nicht erst der Transport sind qualvoll (die
Dauer beider wird übrigens in den industriellen Prozessen zumeist
wesentlich verlängert). Sondern auch die Reproduktion, der (meist
vorenthaltene) Umgang mit dem Nachwuchs, ja sogar die Nahrungsaufnahme (die
zwar dem wirtschaftlichen Ergebnis, nicht aber den subjektiven Bedürfnissen
der Tiere entspricht); das Stehen und Liegen, das Bewegen – falls überhaupt
möglich. Haben frühere Philosophen das Tier noch durch die unspektakuläre
Freude charakterisiert gesehen, der Bedürfniserfüllung zu frönen und im
eigenen Körper „zu Hause“ zu sein, hat die Intensivtierhaltung den Tieren
das meiste dieses schlichten Soseins und Wohlgefühls nicht erst mit den
Haltungsformen, sondern oft bereits mit der Züchtung genommen.
Vermutlich kann man es dem Kulturwesen Mensch nicht verdenken, dass es
versucht ist, die widerspenstigen Elemente der Körperhaftigkeit auch
anderer Spezies einem gewissen Schöpfungseifer zu unterwerfen. Das allein
müsste nicht gleich katastrophal sein. Im Falle der weltweit operierenden
Frankenstein-Industrie allerdings lassen sich die vielen Qualen und
Grausamkeiten, die restlose Ausbeutung des Tiers für jeden ethisch nicht
weiter qualifizierten Konsum und schließlich auch die Entfremdung des
Menschen von anderen Spezies nicht schönreden. Hier hat der Mensch seine
Intelligenz, seine Erfindungsgabe und besonders seine Fähigkeit, die
Prinzipien des Lebens zu erforschen und zu variieren, denkbar schlecht
genutzt.
Fußnoten:
(1) Weltweit werden jährlich circa 56 Milliarden Tiere verzehrt (vermutlich
sind, wie bei den meisten Schätzungen dieser Art, nur Landwirbeltiere
berücksichtigt). 67 Prozent des Geflügelfleisches, 50 Prozent der Eier und
42 Prozent des Schweinefleisches weltweit stammen aus der
Massentierhaltung. Livestock’s Longs Shadow, FAO 2007.
(2) Siehe die Beiträge von Bernhard Hörning und Lars Schrader bei der
Veranstaltung „Wenn die Zucht zur Qual wird“, am 23. Mai 2011:
[1][www.gruene-bundestag.de/cms/tierschutz/dok/384/384370.wenn_die_zucht_zu
r_qual_wird.html].
(3) Bernhard Hörning, „Auswirkungen der Zucht auf das Verhalten von
Nutztieren“, Kassel (University Press) 2008.
(4) Michael Erhard, siehe Anmerkung 2.
(5) Auf seiner Firmenwebsite stellt Weltmarktführer Lohmann Tierzucht die
Produktpalette vor: [2][www.ltz.de/produkte].
(6) [3][www.masterrind.com].
(7) Bernhard Hörning (Hochschule Eberswalde) in „Wenn die Zucht zur Qual
wird“, siehe Anmerkung 2.
(8) Laut Informationen des Deutschen Tierschutzbundes werden bislang noch
über ein Drittel aller Kühe in Anbindehaltung gehalten.
[4][www.tierschutzbund.de/milchkuehe.html]. Auch wenn Anbindehaltung ein
klarer Fall von nicht artgerechter Haltung ist, heißt das noch nicht, dass
Boxenställe dem Bewegungsdrang des Tiers gerecht werden.
(9) Weltagrarbericht der Zukunftsstiftung Landwirtschaft e. V.
[5][www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/fleisch.html] und
Christopher Delgado, „Rising Consumption of Meat and Milk in Developing
Countries Has Created a New Food Revolution“, "Journal of Nutrition, Nr.
133, November 2003, S. 3907S–3910S.
(10) "Elite. Magazin für Milcherzeuger, 22. Juni 2011:
[6][www.elite-magazin.de/news/Milch-sprudelt-weltweit-ausser-in-der-EU-4987
41.html] und "Agrarmärkte, Jahresheft 2007, Teilauszug „Eier und
Schlachtgeflügel“ aus der Schriftenreihe der Bayerischen Landesanstalt für
Landwirtschaft:
[7][www.lfl.bayern.de/iem/agrarmarktpolitik/29337/linkurl_0_5_0_0.pdf].
(11) „Livestock Production and the global environment: Consume less or
produce better?“, Henning Steinfeld und Pierre Gerber in "Proceedings of
the national Academy of Sciences in The United States, 8. Oktober 2010.
(12) Siehe die diversen im englischen Wikipedia angegebenen Studien:
[8][en.wikipedia.org/wiki/Vegetarianism_by_country#India].
(13) Laut Ministry of Food Processing Industries, Bericht 2007–2008. Siehe
auch: Economic Research Service/USDA, „India’s Poultry Sector: Development
and Prospects“, WRS-04-03. Laut dem Informationsdienst Maier +Vidorno GmbH
([9][mv-group.com]) 2008 hat der Verzehr von Geflügelfleisch einen Anteil
von 50 Prozent am jährlich um 11 Prozent wachsenden Fleischkonsum. (14)
Insbesondere die „einfache Frau“ übrigens gerät dabei oft ins
Hintertreffen, siehe "Info Resources Focus, 1/2007: „The Livestock
Revolution: An Opportunity for Poor Farmers?“
(15) Firmenrechtlich: PHW-Gruppe Lohmann & Co. AG und EW Group GmbH.
(16) Heutige Hühnerhybriden sind so gezüchtet, dass sich die gewünschten
Eigenschaften in der nächsten Generation verlieren. Die Firmen besitzen
also ein „eingebautes biologisches Patent“, Franciso Marí und Rudolf
Buntzel, „Das globale Huhn. Hühnerbrust und Chicken Wings – Wer isst den
Rest?“, Frankfurt am Main (Brandes & Apsel) 2007.
(17) Und zwar zwischen 0,134 und 0,25 Euro pro Tier laut Franciso Marí und
Rudolf Buntzel, siehe Anmerkung 16.
(18) "Welt am Sonntag, 22. März 2009.
(19) "Lohmann Poultry News, 3/2010.
(20) [10][www.sugunapoultry.com/farmers/parent_stock/breed.asp].
(21) Marí/Buntzel, siehe Anmerkung 16.
(22) "Lohmann Poultry News, 3/2010.
(23) Besonders unbeeinflussbare Faktoren wie Klima, Dürre und dadurch
bedingte Futterknappheiten können zur Gefahr werden, "Info Resources Focus,
1/2007
(24) "Lohmann Poultry News, 3/2010.
(25) Aus einer Firmenveröffentlichung, zitiert nach Marí/Buntzel, siehe
Anmerkung 16, S. 86.
(26) „2009 machte [Danone] 42 Prozent seines Umsatzes in Indien, Indonesien
oder afrikanischen Ländern. Vor zehn Jahren waren es noch 6 Prozent.“
"Financial Times Deutschland, 2. Juli 2010.
(27)
[11][www.meine-milch.de/artikel/deutscher-milchmarkt-import-und-exportstruk
turen]; Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz: „Chancen und Herausforderungen für den deutschen
Milchmarkt“, 2008.
© [12][][13][Le Monde diplomatique], Berlin vom 11.11.2011
20 Jan 2013
## LINKS
[1] http://www.gruene-bundestag.de/cms/tierschutz/dok/384/384370.wenn_die_zucht…
[2] http://www.ltz.de/produkte
[3] http://www.masterrind.com/
[4] http://www.tierschutzbund.de/milchkuehe.html
[5] http://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/fleisch.html
[6] http://www.elite-magazin.de/news/Milch-sprudelt-weltweit-ausser-in-der-EU-4…
[7] http://www.lfl.bayern.de/iem/agrarmarktpolitik/29337/linkurl_0_5_0_0.pdf
[8] http://en.wikipedia.org/wiki/Vegetarianism_by_country#India
[9] http://mv-group.com/
[10] http://www.sugunapoultry.com/farmers/parent_stock/breed.asp
[11] http://www.meine-milch.de/artikel/deutscher-milchmarkt-import-und-exportst…
[12] http://www.monde-diplomatique.de
[13] http://www.monde-diplomatique.de
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Hilal Sezgin
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weltweit führenden Tierfabrik-Hersteller Big Dutchman wurden erste Stellen
gestrichen.
Leistungszucht ist eine Qual für Tiere: Wachsen, bis es wehtut
Gelenkprobleme und Fruchtbarkeitsstörungen: Nutztiere werden heute so stark
auf Leistung gezüchtet, dass sie krank werden. Das zeigt eine neue Studie.
Diskussion um Fleischpreise: Greenpeace will den „Gülle-Euro“
Während der Handel die Preise senkt, fordert Greenpeace höhere Steuern, um
Fleisch zu verteuern. Die Umweltorganisation spricht vom „Gülle-Euro“.
Imagedebakel für Messe BioFach: Bioraps mit Kunstdünger
Rumänien ist Partnerland der Leitmesse BioFach. „Witzig“ finden das
Branchenexperten. Denn wo öko drauf steht, ist noch lange nicht ... genau.
Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt: Geld kann nicht alles sein
Um Fortschritt zu beschreiben, reicht Wachstum nicht aus – da ist sich die
Enquete des Bundestages einig. Worauf es noch ankommt, kann sie aber nicht
sagen.
Vorschlag von schwedischer Behörde: Fleischsteuer gegen Klimagase
Eine schwedische Behörde schlägt eine Abgabe auf den Klimakiller Fleisch
vor. Sie fordert, dass mindestens die ganze EU mitmachen soll.
Demo zur Grünen Woche: „Für 3,50 Euro in Schlachthöfen“
Zum Auftakt der Grünen Woche protestieren in Berlin Tausende gegen
industrielle Landwirtschaft, Tierquälerei in Mastfabriken und zu viele
Pestizide auf den Feldern.
Der Geruch der Agrarindustrie: Gülle Gülle Niedersachsen
Niedersachsen ist das Schlachthaus der Nation und setzt voll auf
industrielle Tierhaltung. Doch der Grüne Christian Meyer plant die
Landwirtschaftswende.
Demo in Berlin: 25.000 gegen Agrarindustrie
„Wir haben es satt“ – unter diesem Motto demonstrierten am Samstag
Zehntausende. Sie wollen am schönen Schein der „Grünen Woche“ kratzen.
Verbraucheraufklärung: Und noch ein Lebensmittelsiegel
Ein weiteres Label kennzeichnet Produkte aus der Region. Aber der
Verbraucher ist „jetzt schon hoffnungslos überfordert“. Aufklärung oder P…
Burgerskandal in Großbritannien: Gaul auf Pappe
In Großbritannien und Irland sind, obwohl anders gekennzeichnet, mit
Pferdefleisch versetzte Hamburger verkauft worden. Auch Aldi und Lidl sind
betroffen.
Tierquälerei in Industrieställen: Die dunkle Seite des Fleisches
Die Tierrechtsorganisation Animal Rights Watch veröffentlichte Videos aus
Industrieställen. Diese zeigen die alltägliche Quälerei in Ställen.
Fleisch aus Massentierhaltung: Ein Siegel für mehr Stallfläche
Ein neues Siegel für artgerechter erzeugtes Fleisch soll die Verbraucher
überzeugen. Der Tierschutzbund kooperiert dafür mit Großkonzernen.
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