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# taz.de -- Landraub-Vorwurf gegen Deutsche Bank: Unsaubere Kautschuk-Connectio…
> Erneut gerät die Deutsche Bank wegen fragwürdiger Geschäfte in die
> Kritik. Das Kreditinstitut soll indirekt an Landgrabbing in Südostasien
> beteiligt sein.
Bild: Weißes Gold: Die Kautschukpreise sind aktuell hoch.
BERLIN taz | Erneut gerät die Deutsche Bank wegen ethisch fragwürdiger
Methoden in Erklärungsnot. Die Umweltorganisation Global Witness wirft
Deutschlands größtem Kreditinstitut vor, indirekt den Landraub in
Kambodscha und Laos zu unterstützen.
Im Fokus der Kritik: Das Unternehmen [1][Hoang Anh Gia Lai (Hagl)] und die
staatseigene [2][Vietnam Rubber Group] (VRG), die laut Global Witness bei
Landgrabbing in Kambodscha und Laos mitmachten. An der Finanzierung der
Unternehmen seien die [3][//www.dws.de/:Deutsche Bank-Fondsgesellschaft
DWS] und die Internationale [4][Finanz-Corporation IFC], eine Tochter der
Weltbank, beteiligt.
„Wie kann die Deutsche Bank erwarten, dass ihre Kunden und Aktionäre
glauben, was sie ihnen über Ethik und Nachhaltigkeit erzählt, wenn sie
insgeheim solche Aktivitäten finanziert?“, sagte [5][Megan MacInnes von
Global Witness zum Spiegel]. Zuletzt war der Branchenprimus unter anderem
wegen Verwicklungen in Zinsmanipulationen, Agrarspekulation oder
Steuerbetrug mit CO2-Zertifikaten in die Schlagzeilen geraten.
Nach dem Bericht haben die Regierungen Kambodschas und Laos’ den
Kautschukkonzernen 200.000 Hektar Land zur Verfügung gestellt,
einschließlich geschützter Waldgebiete. Das Geschäft lohnte sich: Die
Kautschukpreise sind hoch, vor allem wegen der Nachfrage aus China.
Kambodschas Kautschukproduktion ist die neuntgrößte der Welt. Das
Königreich hat fast drei Viertel seiner anbaufähigen Landesfläche für
industrielle Landwirtschaft verpachtet. 80 Prozent davon wurden in
Kautschukplantagen umgewandelt.
## Verkauftes Land
Dem Bericht zufolge wurde das Land oft ohne Kenntnis der Dorfbewohner
verkauft. Viele Einheimische wurden vertrieben, sie leiden nun unter
Nahrungs- und Wasserknappheit. „Wir haben 60 Prozent unserer Reisfelder
verloren – das Unternehmen hat alles umgepflügt. Sie haben uns keine
Entschädigung gegeben“, klagt ein Dorfbewohner im Guardian.
Die Ausmaße des Engagements sind freilich gering: Global Witness behauptet,
dass die IFC derzeit 14,95 Millionen Dollar in einen vietnamesischen Fonds
investiert, der mit fast 5 Prozent an Hagl beteiligt ist. Die Deutsche Bank
besäße Hagl-Aktien für 4,5 Millionen US-Dollar sowie Aktien der
Konzerngesellschaft Dong Phu der VRG im Wert von 3,3 Millionen US-Dollar.
Während die IFC bestätigt, diese Anteile zu besitzen, wies die Deutsche
Bank die Vorwürfe zurück. Man sei nur als Verwalter für Hagl tätig.
14 May 2013
## LINKS
[1] http://www.hagl.com.vn/
[2] http://www.vnrubbergroup.com/en/
[3] http://https
[4] http://www1.ifc.org/wps/wcm/connect/corp_ext_content/ifc_external_corporate…
[5] http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bank-soll-landraub-in…
## AUTOREN
Leonie Sontheimer
## TAGS
Kambodscha
Laos
Deutsche Bank
Landgrabbing
Laos
Klima
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Landwirtschaft
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Stiftung
Deutsche Bank
fossile Energien
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