# taz.de -- Volksentscheid am 3.11.: Energietisch erhöht Widerstand | |
> Die rot-schwarze Resolution zum Volksentscheid verbreitet Unwahrheiten – | |
> sagen die Initiatoren des Begehrens. | |
Bild: Energietisch-Sprecher Stefan Taschner | |
Das Bündnis Berliner Energietisch hat heftige Kritik an den Fraktionen von | |
SPD und CDU geübt. Deren am Donnerstag verabschiedete Resolution | |
([1][8080/starweb/adis/citat/VT/17/DruckSachen/d17-1139.pdf:PDF]) zum | |
Energie-Volksentscheid am 3. November verbreite „wider besseres Wissen | |
falsche Behauptungen“, sagte Energietisch-Sprecher Stefan Taschner. „SPD | |
und CDU nehmen in Kauf, dass zweieinhalb Millionen Berliner eine Broschüre | |
mit Informationen bekommen, die nicht wahr sind.“ | |
Anfang Oktober verschickt die | |
//www.wahlen-berlin.de/abstimmungen/VE2013_NEnergie/AllgemInfo.asp?sel1=506 | |
0&sel2=1000:Landesabstimmungsleiterin jene Broschüren mit den | |
Wahlbenachrichtigungen an 2,48 Millionen Wahlberechtigte. Sie können im | |
November darüber abstimmen, ob Berlin ein Stadtwerk und eine | |
Netzgesellschaft nach dem Konzept des Energietischs betreiben soll. Dafür | |
sind mindestens 620.000 Stimmen erforderlich. Der Senat wird seinen Text | |
für die Broschüre am Dienstag verabschieden. | |
Gegen den Wortlaut der Resolution hatten drei SPD-Abgeordnete votiert, eine | |
enthielt sich. Der Text empfiehlt den Bürgern, dem Gesetzentwurf des | |
Energietischs ([2][PDF]) nicht zuzustimmen, da dieser einerseits keinen | |
Einfluss auf die Vergabe der Stromnetzkonzession ausüben könne und | |
andererseits die Basis für ein auf Verlust ausgerichtetes Stadtwerk lege. | |
„Eine absolut nicht haltbare Behauptung“, so Taschner. Der Gesetzentwurf | |
enthalte keine Vorgaben zur finanziellen Ausstattung des Stadtwerks – dies | |
sei bewusst dem Abgeordnetenhaus vorbehalten. Stattdessen schreibe der | |
Entwurf vor, dass sich die Verantwortlichen an „kaufmännische Grundsätze“ | |
halten müssen. „Der oberste kaufmännische Grundsatz ist es, keinen Verlust, | |
sondern Gewinn zu machen“, sagte Taschner. Auch die Vorhaltung, der | |
Energietisch wolle das Stadtwerk zur Einführung von Stromsozialtarifen | |
zwingen, sei nicht wahr: „Davon steht im Gesetzentwurf kein Wort, trotzdem | |
unterstellt uns das insbesondere die CDU immer wieder.“ Fern jeglicher | |
Expertise seien auch die Behauptungen über das angebliche finanzielle | |
Risiko, das der Erwerb der Stromnetzkonzession darstelle. | |
Etwas Gutes kann der Energietisch der rot-schwarzen Resolution dennoch | |
abgewinnen. „Es gibt jetzt für den 3. November eine klare | |
Entscheidungsalternative“, sagte Taschner. „Wer ein Stadtwerk und eine | |
öffentliche Netzgesellschaft will, der muss beim Volksentscheid mit Ja | |
stimmen.“ | |
30 Aug 2013 | |
## LINKS | |
[1] http://www.parlament-berlin.de | |
[2] http://berliner-energietisch.net/images/gesetzentwurf%20und%20begrndung.pdf | |
## AUTOREN | |
Sebastian Puschner | |
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