# taz.de -- Schwarz-Rote Koalitionsverhandlungen: Mehr als Mindestlohn | |
> Eine Große Koalition muss einen grundsätzlichen Politikwechsel einleiten, | |
> sagt Berlins SPD-Chef Jan Stöß. | |
Bild: Jan Stöß (links) hat noch ein paar Vorschläge für SPD-Bundeschef Sigm… | |
Der SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß widerspricht dem verbreiteten Eindruck | |
in der Öffentlichkeit, allein durch eine Einigung auf einen bundesweiten | |
Mindestlohn wäre ein Große Koalition auf Bundesebene machbar. „Wenn kein | |
Politikwechsel erkennbar ist, werden die Mitglieder der SPD kaum zustimmen. | |
Das ist die ganz einhellige Rückmeldung von der Basis“, sagte Stöß der taz | |
am Donnerstag. | |
Der Berliner SPD-Chef betonte, dass es einen grundsätzlichen Wandel geben | |
müsse. „Da geht es nicht nur um den Mindestlohn, sondern auch um eine | |
gerechte und den Lebensstandard sichernde Rente und die Vollendung der | |
sozialen Einheit zwischen Ost und West.“ Zudem sollte die „Tür zur | |
doppelten Staatsangehörigkeit geöffnet werden“, sonst würde seine Partei | |
bei ihren WählerInnen unglaubwürdig werden. „In all diesen Fragen wird sich | |
die Union gewaltig bewegen müssen“, betonte Stöß. Es gebe, obwohl die | |
Grünen einen Koalition mit der Union Mitte der Woche abgelehnt haben, | |
keinen Automatismus zur Großen Koalition. | |
Am Donnerstag hatten sich SPD und CDU/CSU zu ihrem dritten | |
Sondierungsgespräch getroffen. Am Nachmittag sickerte durch, dass sowohl | |
SPD wie auch CDU Koalitionsgespräche auf Bundesebene anstreben. Sie sollen | |
Mittwoch kommender Woche beginnen. | |
Viele SPD-Mitglieder befürchten indes, dass sie nach vier Jahren Großer | |
Koalition erneut vom Wähler abgestraft würden wie bereits 2009. Die Partei | |
fuhr damals das schlechteste Wahlergebnis in bundesrepublikanischen Zeiten | |
ein. Deswegen gibt es große Vorbehalte an der Basis gegen eine | |
Regierungsbeteiligung und einen Mitgliederentscheid, der eine Große | |
Koalition noch kippen könnte. | |
17 Oct 2013 | |
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