| # taz.de -- „Guardian“-Chef vor Parlamentsausschuss: Im Inneren des Überwa… | |
| > Chefredakteur Alan Rusbridger muss wegen der Veröffentlichung der | |
| > Snowden-Dokumente aussagen. Dabei macht er deutlich, sich nicht | |
| > einschüchtern zu lassen. | |
| Bild: Alan Rusbridger vor der Parlamentsauschuss. | |
| LONDON afp/ap/rtr/taz | Der Chefredakteur des britischen [1][Guardian], | |
| Alan Rusbridger, hat die Mitwirkung seiner Zeitung an den Enthüllungen des | |
| früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden gerechtfertigt. Die | |
| Sache sei möglicherweise „politisch peinlich“, es gebe aber kein „Risiko | |
| für die nationale Sicherheit“, sagte Rusbridger am Dienstag vor einem | |
| Ausschuss des britischen Parlaments. | |
| Nur etwa ein Prozent der 58.000 von Snowden zur Verfügung gestellten | |
| Dokumente seien überhaupt bislang veröffentlicht worden, sagte Rusbridger | |
| bei der [2][im Fernsehen übertragenen Anhörung]. Der Rest sei „in | |
| Sicherheit“. Wo sie deponiert wurden, wollte der Chefredakteur der Zeitung | |
| nicht sagen. | |
| Bei seinen zahlreichen Veröffentlichungen habe der Guardian sorgsam | |
| ausgewählt und keinerlei Namen von Geheimdienstmitarbeitern enthüllt. Auch | |
| erinnerte Rusbridger daran, dass weltweit circa 850.000 | |
| Geheimdienstmitarbeiter Zugang zu den Daten gehabt hätten. Den Hinweis | |
| eines Abgeordneten, sein Blatt hätte die angebotenen Dokumente abweisen | |
| können, beantwortete Rusbridger entschieden: „Ich glaube nicht, dass es | |
| einen Chefredakteur auf der ganzen Welt gibt, der die Sachen | |
| zurückgeschickt hätte.“ | |
| Anfang November waren vor dem Parlamentsausschuss auch die drei Chefs der | |
| britischen Geheimdienste MI5, MI6 und GCHQ aufgetreten. „Unsere Gegner | |
| reiben sich vor Freude die Hände“, sagte damals John Sawers, der den | |
| Auslandsgeheimdienst MI6 leitet. Die Geheimdienstchefs verurteilten in der | |
| im Fernsehen übertragenen Parlamentsanhörung die Enthüllungen Snowdens als | |
| Geschenk für Al-Kaida und andere „Terroristen“. | |
| Der Guardian veröffentlichte am Dienstag parallel zur Ausschussanhörung | |
| eine 32-seitige Beilage mit dem Titel „Die Snowden-Dokumente: Im Inneren | |
| des Überwachungsstaats“. Darin ist von der enormen Ausweitung der | |
| Überwachung personenbezogener Daten durch die brittischen Dienste die Rede. | |
| Rusbridger forderte die Parlamentarier auf, sich mit dem Lauschangriff zu | |
| beschäftigen und nicht den „Überbringer schlechter Nachtichten zu | |
| bestrafen“. | |
| Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, muss der Guardian womöglich | |
| mit einer Anklage wegen Unterstützung des Terrorismus rechnen. Cressida | |
| Dick von der Londoner Polizei sagte, es werde untersucht, ob Straftaten | |
| begangen worden seien. Dabei bezog sie sich auf die kurzzeitige | |
| [3][Festnahme von David Miranda], dem Lebensgefährte des | |
| Guardian-Journalisten und Snowden-Vertrauten Glenn Greenwald. | |
| 4 Dec 2013 | |
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| [1] http://www.theguardian.com/uk | |
| [2] http://www.theguardian.com/world/video/2013/dec/03/alan-rusbridger-nsa-guar… | |
| [3] /!122198/ | |
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