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# taz.de -- Neue Enthüllung im „Guardian“: NSA durfte ungestört spähen
> Der britische Geheimdienst soll der NSA erlaubt haben, auf Unmengen Daten
> von Briten zuzugreifen. Eine US-Delegation kommt zu Gesprächen nach
> Berlin.
Bild: Eine Zusammenarbeit hatten die Chefs der Geheimdienste bislang bestritten.
LONDON/WASHINGTON dpa/afp | Der US-Geheimdienst hat einem [1][Bericht des
Guardian] zufolge seit 2007 mit britischer Duldung große Mengen Daten
britischer Bürger ausgespäht. Das geht aus Dokumenten des US-Whistleblowers
Edward Snowden hervor, die die britische Zeitung in ihrer
Donnerstagsausgabe veröffentlichte.
Nach einer NSA-Notiz habe die britische Seite der NSA erlaubt, auf Unmengen
E-Mails, Faxnummern und IP-Adressen von Briten zuzugreifen, gegen die
keinerlei Verdacht einer Straftat bestehe. Dies hatten die Chefs der drei
großen britischen Geheimdienste bei einer Anhörung vor wenigen Tagen noch
bestritten.
Angesichts der transatlantischen Verstimmungen wegen der Spähaffäre kommt
eine Delegation des US-Kongresses Anfang kommender Woche zu Gesprächen nach
Berlin. Der Vorsitzende des Unterausschusses für Europa im Senat, Chris
Murphy, teilte am Mittwoch in Washington mit, dass er sich am Montag mit
Abgeordneten des Bundestags in der deutschen Hauptstadt treffen werde. Der
Delegation gehören demnach auch die Kongressabgeordneten Mario Diaz-Balart
und Gregory Meeks an.
Im Anschluss an den Berlin-Besuch wird die Gruppe den Angaben zufolge am
Dienstag in Brüssel mit Vertretern des Europäischen Parlaments und der
EU-Kommission zusammenkommen. „In den vergangenen Monaten haben unsere
europäischen Verbündeten gerechtfertigte Sorgen über die Natur und den
Umfang der US-Geheimdienstprogramme geäußert“, erklärte Senator Murphy.
„Ich stimme überein, dass die Programme beizeiten nicht mit der nötigen
Zurückhaltung durchgeführt wurden.“ Die Bedeutung der Beziehungen zwischen
den USA und Europa sei aber „weitaus größer“ als die jüngsten
Streitigkeiten.
## Beziehungen seien stark genug
Murphy erklärte, er wolle mit der Reise das „Gesamtverhältnis zwischen den
Vereinigten Staaten und Europa zementieren“, das unter anderem die
Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen und den Kampf gegen den
Terrorismus umfasse. Der Abgeordnete Meeks ergänzte, er vertraue darauf,
dass die transatlantischen Beziehungen stark genug seien, um die
„Besorgnis“ über die US-Spähprogramme zu überwinden. Viele Abgeordnete im
Kongress in Washington, insbesondere aus dem Lager der Republikaner,
befürworten allerdings das Vorgehen der NSA.
Nach Enthüllungen über die Bespitzelung von Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) durch die NSA bemüht sich Deutschland um eine verstärkte
Zusammenarbeit der Geheimdienste beider Länder. Ein „No-Spy-Abkommen“, das
die US-Spionage auf deutschem Boden ausschließt, gilt aber als
unwahrscheinlich. Die US-Geheimdienste stehen auch in der Kritik, weil sie
die privaten Kommunikationsdaten von Millionen Bundesbürgern überwacht
haben sollen.
21 Nov 2013
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[1] http://www.theguardian.com/world/2013/nov/20/us-uk-secret-deal-surveillance…
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