# taz.de -- Greenpeace-Ratgeber für Fischesser: Makrele, Aal und Rotbarsch sin… | |
> Mit Farben zeigt Greenpeace, welcher Fisch nicht in den Einkaufskorb | |
> sollte. Auf Rot markierte sollte verzichtet werden. Der Fischindustrie | |
> passt das nicht. | |
Bild: Der Spiegelkarpfen: Kann der bewusste Fischesser ohne Bedenken kaufen. | |
HAMBURG dpa | Hering, Thunfisch oder Kabeljau sind drin, da gibt es | |
einzelne ökologisch nachhaltige Fischereien. Auf Makrele, Aal und Rotbarsch | |
sollten umweltbewusste Fischesser derzeit jedoch verzichten, Karpfen können | |
sie unbedenklich genießen. So lauten die Empfehlungen im [1][neuen | |
Einkaufsratgeber] der Umweltorganisation Greenpeace, der am Donnerstag | |
veröffentlicht wurde. | |
„Viele Bestände sind überfischt und zahlreiche Fangmethoden verursachen | |
massive Umweltschäden“, sagte Iris Menn, Meeres-Expertin von Greenpeace. | |
„Wer sich jedoch genau informiert, findet noch eine Auswahl, die auf den | |
Teller darf.“ Einzelne ökologisch nachhaltige Fischereien gibt es zum | |
Beispiel noch bei Hering, Thunfisch oder Kabeljau. | |
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Fischindustrie und des | |
Fischgroßhandels, Matthias Keller, kritisierte die Urteile im | |
Greenpeace-Ratgeber als „zu pauschal“. Die Umweltorganisation müsse | |
anscheinend übertreiben, um gehört zu werden, meinte er. Aktuelle Daten und | |
Fakten seien zu wenig berücksichtigt worden. „Das ist eine falsche | |
Unterstellung“, entgegnete Greenpeace-Expertin Menn. | |
Zum ersten Mal wurden in den Ratgeber der Amerikanische und Europäische | |
Hummer aufgenommen. Allerdings ist er laut Greenpeace bis auf wenige | |
Ausnahmen nicht empfehlenswert. Die Organisation bewertet auf dem kleinen | |
Faltblatt, das in jede Geldbörse passt, rund 110 gängige Speisefisch-Arten | |
– aufgeteilt in etwa 550 Wildfischbestände und 112 Herkunftsländer von | |
Aquakulturen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr seien nachhaltige | |
Fischereien bei Kabeljau, Seelachs, Seeteufel, Schwarzem Heilbutt und | |
Zander hinzugekommen. | |
## Das Ziel: Seltener und bewusster Fisch essen | |
Zwei Farben helfen den Verbrauchern schnell zu erkennen, ob die Ware aus | |
nachhaltiger Fischerei stammt: Grün steht für „noch empfehlenswert“, Rot | |
für „nicht empfehlenswert“. Greenpeace will erreichen, dass sich bedrohte | |
Bestände erholen können, wenn Verbraucher seltener und bewusster Fisch | |
essen. Auch wenn sich die Situation in den europäischen Meeren geringfügig | |
verbessert habe, seien die Ozeane weltweit massiv überfischt, erklärte | |
Menn. | |
Die Beurteilung von Greenpeace berücksichtigt bei Wildfischerei neben dem | |
Zustand des Bestandes auch Faktoren wie Fangmethoden und | |
Fischereimanagement. Bei Aquakulturen spielen etwa die Herkunft der | |
Setzlinge und des Futters sowie die Einhaltung von Menschenrechten eine | |
Rolle. Die Organisation veröffentlicht den Einkaufsratgeber seit 2008 | |
jährlich in aktualisierter Fassung. Die Auflage liegt bei 100.000. | |
23 Jan 2014 | |
## LINKS | |
[1] http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/ | |
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