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# taz.de -- Waffenverkäufe gehen weltweit zurück: Rüstungsfirmen kriegen die…
> Die Umsätze sinken weltweit um 4,2 Prozent. Laut Sipri-Institut steigert
> Russland seine Rüstungsausgaben erheblich, die USA kaufen deutlich
> weniger ein.
Bild: Leopard-Panzer von Krauss-Maffei Wegman (KMW) auf einer Rüstungsmesse in…
STOCKHOLM taz | Das weltweite Geschäft mit Waffen kriselt. Die 100 größten
Rüstungskonzerne mussten 2012 Umsatzeinbußen von 4,2 Prozent hinnehmen.
Damit setzte sich eine Tendenz aus dem Jahre 2011 fort. Damals waren die
Waffenverkäufe erstmals nach dem Boomjahrzehnt im Gefolge der Anschläge vom
11. 9. 2001 um 6 Prozent gefallen.
Die Flaute hat jetzt auch die deutschen Hersteller eingeholt. Konnten diese
2011 gegen den Trend ihre Umsätze sogar noch steigern, stagnieren sie nun
bei Rheinmetall und Diehl. Beim Panzerproduzenten Krauss-Maffei Wegmann
waren sie sogar um 21,3 und bei ThyssenKrupp um 26,5 Prozent rückläufig.
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri, das [1][diese Zahlen] am
Freitag in seinem Bericht über die „Top-100-Rüstungskonzerne“
veröffentlichte, nannte als Hauptgründe die Kürzung der Militärhaushalte in
den USA und in westeuropäischen Ländern sowie den US-Truppenabzug aus dem
Irak.
Dabei gingen die Umsätze der US-Rüstungfirmen mit insgesamt mehr als 6
Prozent doppelt so stark zurück wie die der westeuropäischen Konkurrenz.
„Was nichts daran ändert, dass deren Verkäufe wie Gewinne ein historisch
gesehen sehr hohes Niveau haben“, erklärt Sam Perlo-Freeman, Direktor der
Waffenproduktionsuntersuchung bei Sipri.
Die 43 nordamerikanischen und 30 westeuropäischen Konzerne unter den „Top
100“ beherrschten nach wie vor den größten Teil des weltweiten
Rüstungsmarkts und stünden für 87 (2011: 89) Prozent aller
Rüstungsverkäufe.
Wenn andere Staaten ihren Anteil am Waffengeschäft steigern konnten, so ist
das laut Sipri vor allem den Rüstungsausgaben Russlands geschuldet. Ein
umfassendes Modernisierungsprogramm Moskaus hat zu einem Verkaufsboom bei
den sechs russischen unter den „Top 100“-Unternehmen von zusammen 28,4
Prozent geführt.
Angesichts schrumpfender einheimischer Märkte seien westliche
Rüstungsunternehmen nun „sehr aktiv“ auf der Suche nach neuen
Absatzmöglichkeiten, konstatierte das Friedensforschungsinstitut.
## „Große Versäumnisse“ bei Verhinderung von Korruption
Dabei bemühten sie sich offenbar „mit allen Mitteln“, Aufträge an Land zu
ziehen – „einschließlich solcher mit Korruptionspotenzial“. Unter Bezug …
den Antikorruptionsindex von Transparency International konstatiert Sipri
„große Versäumnisse der führenden Waffenproduzenten bei ihren Bemühungen,
Korruption zu verhindern“.
Krauss-Maffei Wegmann, das kürzlich wegen Schmiergeldvorwürfen bei
Panzergeschäften mit Griechenland in die Schlagzeilen kam, erhielt die
schlechteste Note: Ungenügend.
31 Jan 2014
## LINKS
[1] http://www.sipri.org/media/pressreleases/2014/top100_january2014
## AUTOREN
Reinhard Wolff
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