# taz.de -- Datenabfragen durch US-Geheimdienste: Yahoo ist am häufigsten betr… | |
> Die US-Internetkonzerne haben erstmals Zahlen über die Anfrage von | |
> Nutzerdaten an die NSA veröffentlicht. Yahoo gab rund 30.000 Mal Auskunft | |
> – in sechs Monaten. | |
Bild: Was da geschrieben wird, will auch der US-Geheimdienst wissen. | |
SAN FRANCISCO afp/ap | Nach dem Kompromiss mit der US-Regierung haben | |
zahlreiche Internetfirmen Informationen über die Herausgabe von Kundendaten | |
an Geheimdienste veröffentlicht. Die Unternehmen Google, Microsoft, Yahoo, | |
Facebook, LinkedIn und Tumblr dokumentierten jetzt, wie oft | |
Regierungsbehörden im Zusammenhang mit Terrorermittlungen in den | |
vergangenen Jahren Informationen über Kunden verlangt haben. | |
Im ersten Halbjahr 2013 seien über das Gericht für die Überwachung der | |
Auslandsgeheimdienste (FISA) zwischen 9000 und 10.000 Anfragen gestellt | |
worden, teilte Google in seinem Unternehmensblog mit. Der Internetriese | |
verzeichnete nach eigenen Angaben zwischen 30.000 und 31.000 Anträge. | |
Microsoft sprach von 15.000 und 16.000 Fällen. Facebook musste in den | |
ersten sechs Monaten des Vorjahres nach eigenen Angaben 5000 bis 6000 Mal | |
Auskunft erteilen. | |
Bei Google wurden zwischen Juli und Dezember 2012 die meisten Daten von | |
Behörden eingeholt – zwischen 12 000 und 12 999. Im ersten Halbjahr 2009 | |
waren es noch weniger als 3000 Anfragen gewesen. | |
Nach dem Skandal um die Spähaktivitäten des US-Geheimdienstes NSA hatten | |
mehrere Internetkonzerne auf das Recht geklagt, ihre Kunden genauer über | |
das Ausmaß der Anfragen informieren zu dürfen. Sie wollten damit dem | |
Eindruck entgegentreten, dem Geheimdienst im großen Stil Zugriff auf | |
Nutzerdaten zu gewähren. | |
Die US-Regierung lenkte in der vergangenen Woche ein und erlaubte es den | |
Unternehmen, die Daten zu veröffentlichen. Allerdings darf die Zahl der | |
Anfragen nicht exakt, sondern nur in Bündeln von 1000er-Schritten | |
bekanntgegeben werden – und auch erst sechs Monate, nach dem sie gestellt | |
wurden. | |
4 Feb 2014 | |
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