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# taz.de -- Diebstahl von US-Industriegeheimnissen: Chinesische Cyberspione ang…
> Es ist das erste Mal, dass die USA Vertreter eines anderen Staates wegen
> Cyberspionage anklagen. Betroffen sind Hacker der chinesischen Armee.
Bild: Soldaten der Volksbefreiungsarmee Chinas – allerdings nicht aus der Abt…
WASHINGTON afp | Die USA haben Medienberichten zufolge mehrere Hacker der
chinesischen Volksbefreiungsarmee wegen Cyberspionage gegen US-Unternehmen
angeklagt. [1][Die Washington Post] und andere US-Medien berichteten am
Montag, dass den Verdächtigen der Diebstahl von Industriegeheimnissen
vorgeworfen werde. Demnach ist es das erste Mal, dass die USA gegen
Vertreter eines anderen Staates wegen Wirtschaftsspionage im Internet
Anklage erheben.
Das US-Justizministerium kündigte eine Pressekonferenz von Justizminister
Eric Holder zu einem „Thema der nationalen Sicherheit“ an, ohne weitere
Details zu nennen. Die USA hatten China immer wieder vorgeworfen, in die
Computernetzwerke von US-Unternehmen einzudringen. Ein Bericht des
US-Kongresses aus dem Jahr 2012 bezeichnete China als den „bedrohlichsten
Akteur im Cyberspace“. Die chinesische Regierung wies die Anschuldigungen
stets zurück und betont, selbst Ziel von Cyberangriffen zu sein.
Im Februar vergangenen Jahres hatte eine Untersuchung der
US-Sicherheitsfirma Mandiant die Aufmerksamkeit auf eine Sondereinheit der
chinesischen Armee gelenkt, die mit hunderten Hackern von einem Gebäude in
Shanghai aus Unternehmen und Behörden in den USA ins Visier nehmen soll.
Mit dem Wissen und der „direkten Unterstützung“ Pekings sei eine
„ausgedehnte Cyberkampagne“ gegen mehr als 140 Ziele in den Vereinigten
Staaten im Gange, hieß es darin.
Die Wirtschaftsspionage über das Internet verursacht für die USA hohe
Schäden, der Washington Post zufolge reichen die Schätzungen über die
jährlichen Einbußen von 24 bis 120 Milliarden Dollar (bis zu 87,5
Milliarden Euro). Die Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters
Edward Snowden über die massiven Spähprogramme des US-Geheimdienstes NSA
haben die Regierung in Washington allerdings in Erklärungsnöte gebracht.
Das [2][Magazin Der Spiegel] und [3][die New York Times] hatten im März
berichtet, dass die NSA in China neben der Staatsführung auch den
Netzwerkriesen Huawei ins Visier genommen habe.
## Zweitgrößter Netzwerkausstatter weltweit
Demnach soll die NSA das Computernetzwerk von Huawei infiltriert sowie sich
Zugang zum E-Mail-Archiv, zu internen Kommunikationsdokumenten und zu
geheimen Quellcodes verschafft haben. Die von einem ehemaligen Ingenieur
der chinesischen Armee 1987 gegründete Firma ist der zweitgrößte
Netzwerkausstatter der Welt und außerdem der drittgrößte Hersteller von
Smartphones. Somit ist Huawei einer der größten Konkurrenten des
US-Konzerns Cisco.
Als Grund für die Ausforschung gab die NSA den Berichten zufolge in einem
internen Papier an, dass „viele unserer Ziele über Huawei-Produkte
kommunizieren“ und der Geheimdienst auf dem Stand der Technik bleiben
müsse. Zudem gebe es die Sorge, dass China die weitverzweigte Infrastruktur
von Huawei „zu Spionagezwecken nutzen“ US-Präsident Barack Obama ließ die
Vorwürfe zurückweisen und versicherte dem chinesischen Staatschef Xi
Jinping bei einem Treffen Ende März, dass „die Vereinigten Staaten nicht
spionieren, um sich einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen“
19 May 2014
## LINKS
[1] http://www.washingtonpost.com/world/national-security/us-to-announce-first-…
[2] http://www.spiegel.de/international/world/nsa-spied-on-chinese-government-a…
[3] http://www.nytimes.com/2014/03/23/world/asia/nsa-breached-chinese-servers-s…
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