# taz.de -- Hackerangriffe auf die USA: Stromsperre im Kriegsfall | |
> Russische und chinesische Hacker könnten den USA den Strom abdrehen. | |
> Geheimdienstmitarbeiter berichten von der Entdeckung entsprechender | |
> Schadsoftware. | |
Bild: Die Stromversorgung ist die Achillesferse der Industrienation. | |
WASHINGTON taz/dpa Das Wall Street Journal berichtet auf seiner Webseite, | |
dass sich in den Netzwerken amerikanischer Stromversorger Software mit | |
bisher unbekannter Aufgabe eingenistet hat. Es beruft sich dabei auf | |
frühere und heute noch tätige Geheimdienstagenten, die aber unbenannt | |
bleiben. Die Programme seien aus Russland, China und anderen Ländern | |
eingeschleust worden, richteten bisher aber keinen Schaden an. Die | |
Geheimdienstler befürchten allerdings, dass die Schadsoftware im Falle | |
einer Krise oder eines Kriegs ihre Arbeit aufnehmen und dann | |
Infrastruktur-Komponenten zerstören könnte. Viele der Zugriffe seien von | |
den Geheimdiensten und nicht von Mitarbeitern der betreffenden Firmen und | |
Organisationen entdeckt worden. | |
Cyberspionageangriffe ermöglichte wohl die Einschleusung der Programme. | |
„Die Chinesen haben versucht unsere Infrastruktur zu kartieren, wie etwa | |
die Stromnetze und die Russen genauso.“, so zitiert das Wall Street Journal | |
einen leitenden Geheimdienstmitarbeiter. Die Spionage sei nicht gezielt und | |
trete über die ganze USA verteilt auf, teilte ein Beamter des | |
Heimatschutzministeriums dem Blatt mit. | |
Russland und China bestreiten nach Angaben der Zeitung die Vorwürfe. Der | |
Sprecher der russischen Botschaft in Washington, Yevgeniy Khorishko, nannte | |
demnach die jüngsten Vorwürfe "reine Spekulationen". Russland habe mit | |
Cyberattacken auf die Infrastruktur der USA nichts zu tun. Ähnlich äußerte | |
sich Wang Baodong, Sprecher der chinesischen Botschaft: Die Regierung in | |
Peking lehne "jede kriminelle Handlung" ab, die das Internet oder | |
Computer-Netzwerke zerstöre. | |
9 Apr 2009 | |
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